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Der us-amerikanische Trend am Black Friday massenhaft in Geschäfte zu stürmen und stark reduzierte Ware einzukaufen, ist schon längst in Deutschland angekommen. Davon profitiert auch Amazon. Doch nun könnte dem Konzern sprichwörtlich ans Bein gepinkelt werden. Denn die Gewerkschaft Verdi ruft ihre Mitglieder in Graben zum Streik auf.
Die Stimmung bei der Gewerkschaft ist schlecht. „Die Handelskonzerne verweigern den Beschäftigten nach sechs Monaten harten Kampf weiter existenzsichernde Einkommenserhöhungen. Sie wollen ihre Gewinne auf dem Rücken der Beschäftigten vergrößern. Unsere Kolleginnen und Kollegen werden weiter entschlossen gegen Reallohnverluste und die drohende Altersarmut kämpfen“, erklärt Hubert Thiermeyer, Verdi Verhandlungsführer im bayerischen Einzelhandel in einer Pressemitteilung. „Den Beschäftigten reicht es endgültig. Dass den Arbeitgebern die dramatische wirtschaftliche Situation der Beschäftigten egal ist, ist ein Schlag ins Gesicht der Kollegen. Dann aber noch den dringend benötigten Tarifabschluss zu blockieren und weiterhin nur Reallohnverluste zu bieten, ist einfach nur noch skandalös. Die Streiks sind die einzige richtige Antwort auf dieses Verhalten,“ ergänzt Thomas Gürlebeck, ver.di Verhandlungsführer im bayerischen Groß- und Außenhandel.
Seit April finden eigenständige Tarifverhandlungen in Bayern für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel, im Groß- und Außenhandel und im genossenschaftlichen Großhandel statt. Die Angebote der Arbeitgeberverbände bewegten sich zwischen 4,5 Prozent und 5,3 Prozent Entgelterhöhung in 2023. Zum Teil ergänzt wurden die Angebote um Inflationsausgleichsprämien weit unter 1.000 Euro. Für das zweite Jahr boten die Arbeitgeber Erhöhungen zwischen 2,9 Prozent und 3,1 Prozente an. Alle Angebote hatten eine Laufzeit von 24 Monaten. Insgesamt waren all diese Angebote aus Sich der Gewerkschaft zu gering.
Scharfe Kritik also auch an Amazon. Der Konzern lässt B4BSCHWABEN.de auf Anfrage ein Statement zu der Situation zukommen. In Graben liege der Einstiegslohn für Mitarbeiter bei 15 Euro pro Stunde. Probleme – auch in Sachen Gehalt – wolle man mit Betriebsräten lösen, welche schon seit über 20 Jahren in Deutschland aktiv sind. Eine anonymisierte Umfrage habe außerdem ergeben, dass gut 90 Prozent der Amazon Mitarbeiter mit ihrer Arbeitsstelle zufrieden sein. Ein Widerspruch also zu den Vorwürfen von Verdi?
Lahmgelegt wird das Logistikzentrum in Graben nach Einschätzung von Amazon aber nicht. Pressesprecher Thorsten Schwindhammer erklärt auf Anfrage unserer Redaktion: „Kunden können sich wie gewohnt auf zuverlässige, pünktliche Lieferungen ihrer Black Friday Bestellungen freuen. Dafür sorgen wie immer unsere eingespielten Teams in der Logistik. Die Kollegen profitieren von fairen Löhnen und guten Zusatzleistungen. Der Einstiegslohn bei Amazon in Deutschland liegt bei 14 Euro brutto pro Stunde aufwärts. Dazu gibt es viele Extras, wie die Kostenübernahme des 49-Euro Tickets, betriebliche Altersvorsorge und Weiterbildungsmöglichkeiten. Nicht umsonst ist die Hälfte der Kollegen schon seit über fünf Jahren bei uns.“