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Kann berufliche Integration in Bayerisch-Schwaben gelingen?
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Regio Augsburg Wirtschaft GmbH

Kann berufliche Integration in Bayerisch-Schwaben gelingen?

Angie Stifter, Hans-Peter Rauch, Helmut Jung, Reinhold Demel, Martin Sailer und Martin Döring. Foto: B4B SCHWABEN
Angie Stifter, Hans-Peter Rauch, Helmut Jung, Reinhold Demel, Martin Sailer und Martin Döring. Foto: B4B SCHWABEN

Wie willkommen sind die Flüchtlinge in der Region Augsburg? Und wie ist es möglich, sie in die Arbeitswelt zu integrieren? Diesen Fragen stellten sich rund 150 Teilnehmer der gestrigen Veranstaltung der Fachkräfte Initiative Wirtschaftsraum Augsburg. Dabei fielen zum Teil überraschend deutliche Worte.

von Rebecca Weingarten, Online-Redaktion

„Alles neu macht der Mai“ – mit diesen Worten begrüßte Moderatorin Angie Stifter die zahlreichen Gäste: „Neu ist nicht nur das Technologiezentrum Augsburg, in dem wir heute zu Gast sein dürfen. Neu sind auch viele jungen Menschen, die auf der Suche nach einer besseren Zukunft bei uns ankommen.“ Denn der Wirtschaftsraum Augsburg wird immer mehr zur Heimat auch zahlreicher geflohener Menschen. Damit rückt auch das Schaffen beruflicher Perspektiven für sie in den Vordergrund. Viele Unternehmen zeigen sich offen für die Beschäftigung von Flüchtlingen. Gleichzeitig besteht eine große Unsicherheit, ob und wie erfolgreiche Integration gelingen kann.

„Der Großteil ist bisher auf dem Arbeitsmarkt nicht vermittelbar“

Augsburg gilt als Modellregion für die Integration von Flüchtlingen. Für Reinhold Demel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Augsburg, liegt der Grund klar auf der Hand: „Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund beträgt in dieser Stadt weit über 40 Prozent. Die berufliche Integration ist ein Thema, dass uns schon sehr lange beschäftigt.“ Auch wenn viele Mühen Früchte tragen, stellte Demel im Hinblick auf die aktuelle Flüchtlingskrise klar: „Wir brauchen viel Geduld. Der Aufwand, diese Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren, ist extrem hoch. Zudem erhält selbst unter den qualifizierten Flüchtlingen bisher nur jeder fünfte eine Ausbildung, ein Praktikum oder eine Anstellung. Der Großteil ist bisher auf dem Arbeitsmarkt nicht vermittelbar. Bei den Flüchtlingen handelt es sich eher um die Fachkräfte von übermorgen.“

„Die Bereitschaft zur Integration ist sehr hoch“

Hans-Peter Rauch, Präsident der Handwerkskammer für Schwaben, sieht großes Potential für Flüchtlinge auf dem regionalen Arbeitsmarkt. Gleichzeitig warb er für eine klare Linie: „Wir dürfen unsere Unternehmer bei diesem Thema nicht verunsichern. Die Bereitschaft zur Integration ist sehr hoch.“ Gleichzeitig räumte Rauch ein: „Es ist nicht der gut ausgebildete Mittelstand, der hier bei uns eintrifft.“ Das schwäbische Handwerk arbeitet seit über 15 Jahren intensiv mit Menschen mit Migrationshintergrund zusammen. „Doch die Masse der Menschen, die es zu integrieren gilt, ist neu“, so Rauch. Ebenso wie die Handwerkskammer für Schwaben vermittelt auch die Industrie- und Handelskammer Schwaben junge Flüchtlinge an Unternehmen. „Wir haben bereits Profile von über 500 Flüchtlingen erstellt“, so Martin Döring, Vorstand IHK-Ausschuss für Berufsbildung.

„Wir brauchen mehr Feinfühligkeit für die Themen, die die Menschen bewegen“

Helmut Jung, Regionsvorsitzender Deutscher Gewerkschaftsbund, erklärte: „Am Anfang gab es viel Euphorie, jetzt herrscht Ernüchterung. Das gilt auch für die Stimmung in den Unternehmen. Die politischen Diskussionen haben teils starke Ängste geschürt. Die Menschen haben einfach Angst, genauso, wie sie früher Angst hatten vor den Italienern, Griechen, Spaniern und Portugiesen.“ Jung appellierte an die Politik: „Wir brauchen mehr Feinfühligkeit für die Themen, die die Menschen bewegen, mehr Fingerspitzengefühl und eine differenziertere Diskussion.“

Mehr Mut zu individuellen Lösungen

Martin Sailer, Landrat Landkreis Augsburg, fand ebenfalls deutliche Worte: „Es wird nicht gelingen, alle die, die hier ankommen, in den Arbeitsmarkt zu integrieren.“ Sailer forderte mehr individuelle Bildungswege. „Viele der Flüchtlinge sind Analphabeten. Diese Menschen brauchen keine Sprachkurse, weil diese sie restlos überfordern. Für sie müssen wir zunächst andere Lösungen finden.“ Ähnliches gelte auch für das duale Ausbildungssystem. „Viele werden es nicht schaffen, unseren Ausbildungsstandards gerecht zu werden. Die duale Ausbildung genießt weltweit ein hohes Ansehen, und das hat seinen Grund. Sie ist extrem anspruchsvoll“, so Sailer. In einem waren sich alle Redner einig: Der Wille zur beruflichen Integration von Flüchtlingen ist da. Gleichzeitig wächst neben dem Mut zur Herausforderung auch die Gewissheit: Nicht jeder wird es schaffen.

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