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Interview zur Entwicklung des Neusäßer Einzelhandels: „Es geht voran“
Stadt Neusäß

Interview zur Entwicklung des Neusäßer Einzelhandels: „Es geht voran“

Tobias Maucher, Allnatura, mit Richard Greiner, Erster Bürgermeister von Neusäß. Foto: B4B SCHWABEN
Tobias Maucher, Allnatura, mit Richard Greiner, Erster Bürgermeister von Neusäß. Foto: B4B SCHWABEN

Wer meint, der Neusäßer Einzelhandel wäre tot, der irrt. Richard Greiner, Erster Bürgermeister von Neusäß, sprach mit B4B SCHWABEN über die Eröffnung der Allnatura-Filiale Ende Juli und über die allgemeine Entwicklung des Einzelhandels in Neusäß.

von Rebecca Weingarten, Online-Redaktion

Neues Leben in die Innenstadt holen: Viele Städte in Augsburg und auch im Umland teilen diese Vision. Der Stadtkern soll attraktiv bleiben und sowohl für Betriebe als auch für die Bürger interessanter werden. Richard Greiner, Erster Bürgermeister von Neusäß, verriet im Interview mit B4B SCHWABEN die Strategie für den städtischen Einzelhandel.

B4B SCHWABEN: Herr Greiner, ganz allgemein, wie würden Sie einem nicht Ortskundigen Neusäß beschreiben?

Bgm. Richard Greiner: Neusäß hat 22.000 Einwohner in 8 Ortsteilen, die historisch gewachsen sind und über eine eigene Struktur und ein reges Eigenleben verfügen. Es ist die Mischung aus hervorragender Infrastruktur, wunderschöner Natur sowie die gute Versorgung, die Neusäß attraktiv machen. Dazu gehören zum Beispiel die zahlreichen Betreuungsangebote für Senioren, für Kinder und die guten Schulen. Wir können Familien hier Stabilität bieten.

B4B SCHWABEN: Wie stark ist der Einzelhandel allgemein in Neusäß vertreten?

Bgm. Richard Greiner: Neusäß verfügt über rund 100 Einzelhandelsbetriebe und insgesamt 33.300 Quadratmeter Verkaufsfläche. Ein Ziel der Stadt war es im letzten Jahr, Leerstände entlang der Hauptstraße zu schließen und das ist in einigen Fällen auch gut gelungen: Lange Zeit gab es kein Sportfachgeschäft in Neusäß. Seit einiger Zeit existiert nun der INTERSPORT Schmid. Außerdem ist es uns gelungen, EDV- und IT-Angebote in die Stadt zu holen. Durch die landwirtschaftlich vorgeprägten Strukturen ist dies bei stellenweise noch vorhandenen privaten Brachflächen aber noch nicht überall möglich und hier brauchen wir Beharrlichkeit und Geduld.

B4B SCHWABEN: Was können Sie zu den aktuellen Entwicklungen des Einzelhandels in Neusäß sagen?

Bgm. Richard Greiner: Es gibt seit Jahren bereits jeden Samstag einen gut sortierten Wochenmarkt mit Bio- und regionalen Produkten in Neusäß. Die Bürger hatten sich zusätzlich jedoch eine dauerhafte Versorgung mit Bio-Lebensmitteln auch wochentags gewünscht und so freut es mich sehr, dass jetzt auf dem Gelände des ehemaligen Schuhhofs am 30. Juli eine Allnatura-Filiale mit rund 6.000 Artikeln eröffnet.

B4B SCHWABEN: Was sind die Stärken des Neusäßer Einzelhandels?

Bgm. Richard Greiner: Wir haben einige „Magneten“, die weit über die Stadtgrenzen hinaus Kundschaft anziehen und Leben in unsere Stadt bringen. Das pulsierende Einkaufszentrum rund um Daimler- und Lohwaldstraße und Schuh-Schmid gehören dabei sicher zu den Zugpferden in unserer Stadt. Als sogenannte „weiche Standortfaktoren“ haben wir eine Reihe von gastronomischen Angeboten. Hier ist beispielsweise die Eisdiele an der Hauptstraße wichtig, weil sie an schönen Tagen enorme Frequenz im Zentrum bewirkt.

B4B SCHWABEN: Das beste Bild zeichnet oft das Konsumverhalten der Bürger selber. Wo kauft der Neusäßer an sich ein?

Bgm. Richard Greiner: Wir haben im Stadtrat gerade ein Einzelhandesgutachten besprochen, das zeigt, dass die Neusäßer durchaus in ihrer Stadt einkaufen: Von den rund 135 Millionen Euro, die die Bürger zur Verfügung haben, fließen rund 60 Prozent in die Geschäfte vor Ort. Das macht circa drei Viertel des Umsatzes des Neusäßer Einzelhandels aus, der Rest kommt aus dem Umland. Gleichzeitig ist die Kaufkraft der Einwohner der Stadt Neusäß überdurchschnittlich hoch. Das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen liegt in Neusäß bei 5.185 Euro. Zum Vergleich: Im Landkreis Augsburg liegt das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen bei 4.236 Euro, bayernweit sind es 3.817 Euro.

B4B SCHWABEN: Gewerbe- und Wohnraum sind in Neusäß eng miteinander verflochten. Wie sieht es mit dem Einzelhandel aus? Konzentriert er sich auf einen Stadtteil?

Bgm. Richard Greiner: Mit 34 Prozent befinden sich die meisten Läden in der Gewerbegebietslage zwischen Schmutterpark und dem neuen Haus der Musik. Dahinter rangieren die Innenstadt Alt-Neusäß mit rund 21 Prozent und Steppach mit fast 17 Prozent des Einzelhandels. Der Rest ist auf die übrigen Stadtteile verteilt.

B4B SCHWABEN: Danke für das freundliche Gespräch!


Das Interview führte Rebecca Weingarten

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