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B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN: Seit 22. Februar ist die Öffnung von Fahrschulen wieder erlaubt. Wie sind die ersten Tage verlaufen?
Evelyn Unseld: Seit Bekanntgabe der Wiedereröffnung kam es zu einem großen Ansturm von Anfragen – einerseits von bereits vor dem Lockdown angemeldeten Fahrschülern aber andererseits auch von neu dazu gekommenen Fahrschul-Anwerbern.
Durch die Schließungen konnten viele Prüfungen nicht stattfinden. Erleben Sie jetzt einen massiven Anschwung?
Es ist tatsächlich auffällig, dass viele Schüler jetzt so schnell wie möglich ihren Führerschein machen möchten – natürlich vor allem aus Sorge vor einer dritten Schließung.
Wie lange sind die Warteschleifen beim TÜV aktuell?
Da der TÜV Theorieprüfungen auch während der Schließung der Fahrschulen durchführen durfte, sind die Warteschleifen noch übersichtlich.
Wie lässt sich der Unterricht Corona-konform umsetzen?
Natürlich setzen wir in der Fahrschule alle geforderten Hygienemaßnahmen und Vorschriften um. Aufgrund der Abstandsregelung teilen wir den Unterricht beispielsweise auf mehrere Tage auf – so können wir den Anforderungen gerecht werden und besser dafür sorgen, dass das Virus eingedämmt wird. Durch die Aufteilung kann außerdem jeder, der möchte, am Unterricht teilnehmen und wir müssen die Schüleranzahl nicht reduzieren. Die einzelnen Lektionen werden einfach öfter hintereinander geschult.
Haben Sie durch den Lockdown starke Umsatzeinbußen erlitten?
Ja! Die Corona-Hilfen für Dezember wurden immer noch nicht beziehungsweise nur teilweise ausgezahlt. Für den privaten Lebensunterhalt wie Miete, Versicherungen und sonstige Versorgungen wurden alle Rücklagen aufgebraucht.
Bei einem weiteren Lockdown: Wie groß ist die Angst vor einer möglichen nächsten Schließung?
Durch die Mutation des Virus ist eine dritte Schließung aktuell bedauernswerterweise durchaus vorstellbar. Das würde sich jedoch auf die finanzielle Situation deutlich verheerend auswirken. Wir haben Ende Oktober zwei neue Fahrzeuge bestellt und außerdem ein neues Motorrad in Planung.
Ist Online-Unterricht die Zukunft der Fahrschulen?
Bedingt durch die Pandemie bietet der Online-Unterricht zwar eine gute Überbrückungsmöglichkeit, die Schüler zeigen sich im Präsenzunterricht aber engagierter und aufmerksamer.
Durch die Vielfältigkeit der am Verkehrsgeschehen beteiligten Personengruppen, brauchen die Fahrschüler einen Einblick in die umfassenden Ansprüche und Wünsche anderer Verkehrsteilnehmer. Wir sind verpflichtet, jeden Fahrschüler zu einem sicheren, verantwortungsvollen und umweltbewussten Fahrer heranzubilden und ihn außerdem auf die theoretische und praktische Prüfung vorzubereiten. Damit dies in einem ausreichenden Maß geschehen kann, ist es besonders wichtig, Theorie- und Praxisunterricht thematisch und zeitlich miteinander zu verzahnen. Dafür ist Präsenz unabdingbar.
Wie bewerten Sie, seit Anfang der Pandemie bis jetzt, die Maßnahmen der Politik?
Während des ersten Lockdowns konnte die zeitweise Schließung der Fahrschulen durch die finanzielle Unterstützung der Politik gut überbrückt werden. Durch die Umsetzung der vorgegebenen Schutzmaßnahmen nach Wiedereröffnung konnten wir positive Corona-Fälle an unserer Fahrschule vermeiden und weiter ausbilden.
Durch die lange Schließung Ende November und die verspäteten beziehungsweise noch nicht erhaltenen Hilfen war der zweite Lockdown besonders hart. Das gilt sowohl für Fahrschulen – vor allem privat – als auch für Fahrschüler, die ihren Führerschein dringend für mögliche Jobangebote, zum Pendeln oder Ähnlichem benötigen.