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B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN: Wie kamen Sie drauf, Gin zu produzieren und zu verkaufen?
Johannes Diem: Gin liegt momentan voll im Trend. In Krumbach gab es noch keinen, oder jemanden, der einen produzierte. Wir verkauften in unserer Wirtschaft schon relativ viel, was mich auf die Idee brachte, in Kooperation mit Dr. Katharina Zott aus Ustersbach einen eigenen zu produzieren. Sie ist eine Freundin unseres Hauses mit eigener Destillerie, die nach unseren Vorgaben und Wünschen den Gin brennt.
Außerdem fand ich die Idee cool, einen Gin aus überwiegend heimischen Produkten zu kreieren, da wir viele unserer Speisen und Getränke von regionalen Herstellern beziehen. Es war uns wichtig, das auch bei Hochprozentigem wie unserem Gin beizubehalten.
Woher beziehen Sie die Haupt- und Nebenbotanicals?
Die Botanicals bezieht Katharina Zott von ihren Gewürz-Händlern, teilweise regional und auch überregional. Die Gänseblümchen werden in Bayern bei einem Bio Gänseblümchen Hersteller gekauft.
Warum Gänseblümchen als Hauptkomponente?
Weil Gänseblümchen davor noch nie in einem Destillat zu sehen waren, sie eine regionale Zutat sind und sie eine einzigartig Note in das Destillat bringen.
Was muss man beim Verkauf von hochprozentigem Alkohol besonderes beachten?
Natürlich die Abgabe an Minderjährige. Das ist ein heikles Thema. Aber sonst gibt es keine großen Komplikationen. Bei Online-Versand muss das Alter vom Postboten überprüft werden.
Sie arbeiten in einem Familienbetrieb in achter Generation. Wie hilft Ihnen dies, Ihre Geschäftsideen umzusetzen?
Ich glaube die Generationen haben damit nichts zu tun. Ich denke eher, wir sind breit aufgestellt und daher war es kein enorm großes Problem, ein Projekt wie „Ginseblümchen“ finanziell zu stemmen.
Haben Sie schon einmal überlegt, mit Ihren Ideen ein eigenes Unternehmen aufzubauen?
Ja, daran habe ich bereits gedacht. Momentan möchte ich das gerne noch über die Diem GmbH laufen lassen, da wir sehr gute interne Unternehmens-Strukturen besitzen.
Sie vertreiben „Ginseblümchen“ auch über Amazon. Widerspricht ein Großkonzern wie dieser nicht einem regionalen Produkt?
Nun, wir leben alle vom Verkaufen. Und für Personen, die den Gin gerne genießen möchten, ist dies nun mal der einfachste Weg an dieses Produkt zu kommen. Ich bin mir sicher, auch wenn Amazon ein Big Player im Verkaufs-Business ist, bietet dieser Konzern uns kleinen Händlern und Produzenten eine gute Plattform, international und national unsere Produkte zu verkaufen.
