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Internationaler Vergleich: Energiepreise bedrohen Wirtschaftsstandort Schwaben
Studie

Internationaler Vergleich: Energiepreise bedrohen Wirtschaftsstandort Schwaben

Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw. Foto: vbw
Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw. Foto: vbw

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der vbw. Wie kann die Region im internationalen Vergleich jetzt noch wettbewerbsfähig bleiben?

Für industrielle Großabnehmer in Deutschland sind die Energiepreise international nicht wettbewerbsfähig. Das zeigt eine Studie der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., die die Prognos AG erstellt hat. „Im Vergleich mit unseren Mitbewerbern in Amerika und Asien sind die Preise für Strom und Gas zu teuer. Auch im europäischen Vergleich sind unsere Kosten für Strom zu hoch, um dauerhaft ein starker Industriestandort zu bleiben. Die Industriestrompreise in Deutschland liegen zwar ungefähr im EU-Durchschnitt, sind aber beispielsweise fast doppelt so hoch wie in Frankreich. Der Handlungsbedarf ist offensichtlich“, mahnt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Strom ist in Deutschland teurer als andernorts

Laut der Studie „Internationaler Energiepreisvergleich für die Industrie“ lagen die Strompreise für die deutsche – und damit auch schwäbische – Industrie im Durschnitt rund zweieinhalbmal höher als bei den Konkurrenten in den Vereinigten Staaten oder China. „Die Auswertung zeigt ein deutliches Gefälle zwischen Strompreisen für Industriekunden aus europäischen Volkswirtschaften und Wettbewerbern aus Ost und West. Angesichts des hohen Strompreises drohen Verlagerungen an kostengünstigere Standorte im Ausland. Eine Verlagerung energieintensiver Unternehmen würde nachgelagerte Branchen schwerwiegend treffen und hätte gravierende Auswirkungen auf Wertschöpfung, Beschäftigung und Wohlstand insgesamt“, sagt Brossardt.

Die vbw stellt klare Forderungen an die Politik

Aus Sicht der vbw sind daher Entlastungen beim Strompreis notwendig. „Energieintensive Unternehmen jeder Größe, die im internationalen Wettbewerb stehen, brauchen dringend einen effizienten Brückenstrompreis. Ergänzend dazu muss die Stromsteuer auf das europarechtliche Minimum abgesenkt werden. Von dieser Maßnahme kann die Wirtschaft in ihrer ganzen Breite direkt profitieren. Zudem muss das Stromangebot durch den zügigen Ausbau der erneuerbaren Energien und der Stromnetze ausgeweitet werden“, fordert Brossardt.

Wann entspannt sich die Situation auf dem Strommarkt?

Bis etwa 2030 werden die Strompreise aufgrund des erwarteten Rückgangs der Gaspreise sowie des wachsenden Anteils erneuerbarer Energien am Strommix sinken. „Bis sich die Marktpreise auf einem wettbewerbsfähigen Level einpendeln, brauchen wir den Brückenstrompreis, um eine De-Industrialisierung zu vermeiden“, fordert Brossardt.

Mit Blick auf die Gaspreise ist Deutschland vor allem gegenüber den Vereinigten Staaten und weiteren Ländern Amerikas kaum konkurrenzfähig. „Die deutsche Industrie zahlt derzeit rund 8 Cent/kWh Gas. In Japan oder China zahlen Unternehmen rund 5 Cent/kWh. In den USA, Kanada oder Mexiko bewegt sich der Preis auf einem Niveau von nur 1 bis 2 Cent/kWh“, sagt Brossardt und ergänzt: „Erdgas wird sukzessive durch am Anfang noch teureren Wasserstoff ersetzt werden müssen, um die Klimaziele zu erreichen. Damit dies konkurrenzfähig ist, braucht es langfristig geeignete Instrumente. Die Klimaschutzverträge sind ein guter erster Schritt.“

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