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Hochschule Augsburg: Corona-Schutz aus dem 3D-Drucker
Hilfe für Klinikpersonal

Hochschule Augsburg: Corona-Schutz aus dem 3D-Drucker

Paul Dolezal produziert im FabLab der Fakultät für Informatik der Hochschule Augsburg Gesichtsbögen für Faceshields. Foto: Hochschule Augsburg

Schutzausrüstung für Klinikpersonal ist derzeit Mangelware. Die Hochschule Augsburg hat mit ihren 3D-Druckern dabei geholfen, Gesichtsmasken herzustellen. Im Interview hat der Projektverantwortliche Student, Paul Dolezal, verraten, wie es dazu kam und wem so noch geholfen werden kann.

B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN: Wie sind Sie auf die Idee gekommen selbst einen Gesichtsschutz herzustellen? 

Paul Dolezal: Das Universitätsklinikum Augsburg hat die Beschaffung von Schutzausrüstung für medizinisches Personal selbst in die Hand genommen. Denn unter anderem ist ein Vollgesichtsschutz, wie er aktuell benötigt wird, Mangelware. Prof. Dr. Sause vom Materials Ressource Management (MRM) der Universität Augsburg hat mit seinen 3D-Druckern dann begonnen ein sogenanntes Faceshield zu produzieren. Und über ein breites Netzwerk wurden ich sowie Kollegen des Fraunhofer IGCV, auf das Projekt aufmerksam. Gemeinsam haben wir uns der Produktion der Schutzschilde angenommen.  

Wie läuft der Herstellungsprozess ab?  

Der Gesichtsvollschutz besteht aus zwei gedruckten Teilen: Einem Halter, der mit einem Gummiband am Kopf befestigt wird und einer Versteifungsschiene. Als Schutzfolie selbst kommt eine austauschbare Folie zum Einsatz. Wir stellen hier im FabLab der Fakultät für Informatik im 3D-Drucker den Rundbogen her, der die Folie fixiert.  

Hier werden die Rundbögen für die Faceshields hergestellt. Foto: Hochschule Augsburg

Wie lange dauert der Druck für eine Maske? 

Die Hochschule Augsburg hat über 15 3D-Drucker im Einsatz. Durchschnittlich benötigt der Druck eines Rundbogens knapp zweieinhalb Stunden.  

Der Bedarf an Faceshields der Augsburger Uniklinik ist derzeit gedeckt. Haben Sie weitere Anfragen erhalten? 

Es kamen vereinzelt Anfragen von Arztpraxen aus der Region. Gemeinsam mit dem MRM prüfen wir aber gerade, ob wir uns an Projekte andocken können, die das Gesundheitsministerium oder der Katastrophenschutz koordinieren. So kann eine gerechte Verteilung der gedruckten Produkte gewährleistet werden. Es gibt mittlerweile mehrere Initiativen, die die Produktion von Artikeln zur Corona-Prävention über 3D-Drucker koordinieren. 

250 Rundbögen für de Faceshields entstanden im FabLab der Fakultät für Informatik. Foto: Hochschule Augsburg

Wie schätzen Sie die Chancen des 3D-Drucks im medizinischen Sektor speziell bezogen auf die Corona-Pandemie ein?

Ich betreue hier an der Hochschule Augsburg das FabLab, in dem unsere Studierenden Projekte mit 3D-Druckern umsetzen können: Was man generell sagen kann: 3D-Druckern sind nur wenig Grenzen gesetzt. Sie sind in den unterschiedlichsten Feldern kreativ und innovativ einsetzbar.  

Könnten Sie zusammen mit  mehreren Hochschulen deutschlandweit kooperieren, um Masken zu produzieren? 

Es gibt bereits einige Hochschulen, die mit ihren 3D-Druckern Gesichtsmasken oder ähnliches produzieren. Wichtig ist hier: Es muss das Bewusstsein gestärkt werden, dass es die Möglichkeit gibt, sich in dieser Art und Weise einzubringen.   

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