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Bei der fünften Verhandlungsrunde im bayerischen Einzelhandel kam es zu keiner Einigung. Aus diesem Grund streiken die Angestellten der H&M Filiale in der Augsburger City Galerie am heutigen Tag erneut. Während der heutigen Betriebsversammlung wird wiederholt zum Arbeitskampf aufgerufen. Der Verhandlungsführer Hubert Thiermeyer fasst die Entwicklungen im Tarifstreit wie foglt zusammen: „Seit sechs Monaten haben die Beschäftigten im Einzelhandel deutlich gemacht, dass sie endlich tarifliche Entgelterhöhungen brauchen. Die Konzernvertreter nahmen am Verhandlungstisch zwar ihre Forderungen nach Kürzungen bei der Bezahlung der Verkaufs- und Kassiertätigkeit zurück. Doch sie bestehen weiterhin auf die Flexibilisierung der Arbeitszeit sowie auf Kürzungen bei den Nacht- und Spätzuschlägen sowie Billiglöhne für die Beschäftigten der Warenverräumung.“ Der ver.di Verhandlungsführer hält von dieser Reaktion nicht viel: „Sie gehen einen Schritt vor, aber gleich wieder zwei zurück. Diese Tarifrunde bleibt damit ein Drama.“
Arbeitgeber wollen in Schutzregelungen eingreifen
Die große Tarifkommission hat am 12. März 2013 auf der Grundlage von Beschäftigungsbefragungen die Forderungen für die Verhandlungen im bayerischen Einzel- und Versandhandel beschlossen. Sie lauten: Erhöhung der Tabellen für Löhne und Gehälter um 6,5 Prozent, mindestens jedoch um 140 Euro im Monat, Erhöhung der Tabellen für die Auszubildenden um 90 Euro im Monat bei einer Laufzeit des neuen Tarifvertrages von 12 Monaten. Diese Forderungen wurden in der ersten Tarifverhandlung von den Arbeitgebervertretern abgelehnt. Stattdessen forderten diese Eingriffe in die Schutzregelungen für die Beschäftigten bei der Arbeitszeit, Einschnitte bei der Bezahlung der Verkaufstätigkeiten, Kürzungen bei den Nacht- und Spätzuschlägen sowie Billiglöhne für die Beschäftigten der Warenverräumung.
Nach fünf Verhandlungsrunden keine Einigung
Die Arbeitgeber legten in der dritten Verhandlungsrunde ein Angebot von 2,5 Prozent nach drei Nullmonaten für dieses Jahr und 1,5 Prozent für nächstes Jahr vor. Zugleich machten sie den Abschluss ihrer Gegenforderung zur Vorbedingung. In der vierten Verhandlung am 16. September 2013 legte ver.di einen Tarifvertragsentwurf vor, der eine umfassende und verbindliche Reform der Tarifverträge im Einzelhandel regeln sollte. Dieser Reformprozess soll bereits im Frühjahr 2014 beginnen. Die Arbeitgebervertreter bestanden jedoch weiterhin auf ihre Forderungen nach Eingriffen in die existierenden Tarifverträge.
Streiks könnten sich ins Weihnachtsgeschäft ziehen
In Augsburg gibt es derzeit eine H&M-Filiale am Moritzplatz und in der City Galerie. Thomas Gürlebeck ist ver.di Streikleiter in Augsburg und erläutert die Gründe für die heutige Arbeitsniederlegung in der City Galerie: „Gute Arbeit, gutes Geld und gute Tarifverträge. So einfach ist das. Wenn die Arbeitgeber das nicht begreifen wollen, dann werden die mutigen Kolleginnen und Kollegen keine Ruhe geben. Wenn die Arbeitsgeber den Konflikt unbedingt in die Weihnachtszeit ziehen wollen, dann soll es so sein“. „Die Arbeitgeber haben die Chance zu einer Lösung nicht genutzt. Somit bleibt nur noch die Möglichkeit, dass es in einem anderen Bundesland zu einer Lösung kommt, ansonsten sind Streiks im Weihnachtsgeschäft nicht mehr auszuschließen“, so Gürlebeck weiter.