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Zum traditionellen Frühjahrsempfang der Handwerkskammer für Schwaben fanden sich rund 180 Gäste ein. HWK-Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner begrüßte diese in seiner Rede und konnte – wie in den vergangenen Jahren – von einer positiven Bilanz für das Handwerk sprechen. Wie der Freistaat Bayern stehe die Kammer für eine lange Erfolgsgeschichte. Das Wachstum könnte sogar noch höher ausfallen: „Die Wirtschaftsweisen gehen davon aus, dass wir zwei bis drei Prozent mehr Wachstum haben könnten, mit mehr Fachkräften.“
Ausbildungs-Abbruch: „Die Debatte hinkt“
Diese werden weiter händeringend gesucht. Kammerpräsident Hans-Peter Rauch nahm dabei auch zu den aktuell stark diskutierten Ausbildungsabbrüchen Stellung: „Die meisten Ausbildungsverträge werden in der Probezeit aufgelöst. Wie geht es weiter? Der Azubi startet in einem neuen Betrieb oder einer anderen Ausbildung, zählt aber als Abbrecher. Die Debatte hinkt aus meiner Sicht.“ Dafür sei die Probezeit da.
Gleichstellung von Uni und Ausbildung
Positiv bewertete er dafür die erste Regierungserklärung der neuen Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek: „Die Bundesregierung hat endlich die handwerkliche Forderung aufgenommen, die berufliche Bildung gegenüber der akademischen zu stärken. Dass die Universität kostenfrei ist und der Meister seine Ausbildung selbst bezahlt, gehört hoffentlich bald der Vergangenheit an.“
„Der Missbrauch von Daten ist kein Kavaliersdelikt“
Nachjustieren müsse die Politik aber auch an anderen Stellen. Die neue DSGVO und ihre Auswirkungen auf das Handwerk kritisierte Rauch scharf. „Wenn ich sehe, dass Handwerksbetreibe mit der Datenschutzgrundverordnung weitere bürokratische Lasten auferlegt werden und Facebook machen kann, was es will, dann stinkt das“, so der Handwerkskammerpräsident. „Der Missbrauch von Daten ist kein Kavaliersdelikt.“
HWK gegen Verlängerung der Ladenöffnungszeiten
Ärger verursachte auch die von der FDP geforderte Verlängerung der Ladenöffnungszeiten. „Außer einer erheblichen Mehrbelastung unserer Mitarbeiter ist nichts gewonnen. Einzige Profiteure wären die Discounter auf der grünen Wiese“, befürchtet Rauch. Kleinere Handwerksbetriebe könnten diesem Wettbewerbsdruck nicht standhalten und müssten schließen. Darunter würde die Nahversorgung leiden. „Ein Thema, das die Zukunftssicherheit unserer Region auf die Probe stellt“, stellte er daher klar. Besonders im ländlichen Bereich. „Heimatliebe, Innovationsgeist und Zupacken“ mache die Handwerkerfamilie aus, die Vertrauen in der Gesellschaft genieße.
Rauch: „Haben uns mehr versprochen“
Entlastung auf finanzieller Seite fehle ebenfalls. „Es kann nicht sein, dass dem Mittelstand keine steuerlichen Entlastungen gewährt werden, nach all den positiven Nachrichten“, bemängelte Hans-Peter Rauch. „Bei der momentanen Hochkonjunktur haben wir uns mehr versprochen.“