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von Iris Zeilnhofer, Online-Redaktion
„CSR ist ein Wort, das wir in Bayern nicht brauchen“, leitete Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., die gestrige Veranstaltung ein. Mit Corporate Social Responsibility wird die gesellschaftliche Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit beschrieben. Im Freistaat hat dies eine traditionelle Komponente. „Unsere Unternehmen bringen sich freiwillig in das Thema ein – für eine bessere Heimat, gesicherte Arbeitsplätze und ein gesichertes Einkommen.“ Ein gutes Beispiel aus der Region sei Fujitsu.
CSR ist fest in der Firmenpolitik von Fujitsu verankert
Vera Schneevoigt, Senior Vice President des internationalen Produktgeschäfts von Fujitsu und Leiterin des Werks in Augsburg, stellte dazu die Konzepte des japanischen Unternehmens vor. „CSR ist für uns zweigleisig. Zum einen zeigen wir damit eine hohe Verbundenheit zum Standort Augsburg. Zum anderen legt Fujitsu im speziellen als japanisches Unternehmen viel Wert auf Ethik, Werte, Engagement und zurückgeben, was die Firma erwirtschaftet hat“, so Schneevoigt. So kooperiert Fujitsu beispielsweise mit einen Behindertenhilfswerk im Donau-Ries, engagiert sich mit der Young Community bei der Flüchtlingshilfe und setzt sich am Werk für den Umweltschutz ein. „Corporate Social Responsibility gehört genauso zu uns, wie Geld verdienen“, betont Schneevoigt.
CSR wird berichtspflichtig
Nun aber soll diese Verantwortung gesetzlich geregelt werden. Damit kommt auch ein hoher bürokratischer Aufwand auf die Unternehmen zu: Soziales Engagement muss ab 2018 in den Unternehmensberichten aufgelistet sein. „Damit besteht Gefahr, dass CSR zu einem Pflichtenkatalog verkommt“, befürchtet Brossardt. Weiter würde dies in die unternehmerische Freiheit an sich eingreifen. „Gesellschaftliche Verantwortung muss freiwillig bleiben“, so Brossardt weiter. „Die Bundesregierung darf bei der Umsetzung der EU-Richtlinie in deutsches Recht keine Ergänzungen oder detaillierte Vorgaben machen, sondern nur das Nötigste regeln.“
Silberhorn: „Transparenz in globale Lieferketten bringen“
Zur Veranstaltung geladen war auch Thomas Silberhorn, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Er beleuchtete das Thema von der politischen Seite. „Wir müssen Transparenz in globale Lieferketten bringen“, erklärte Silberhorn. „Das Wegschauen wird auf Dauer nicht mehr funktionieren.“ Ihm sei jedoch bewusst, dass das Thema „gerade für kleine und mittlere Unternehmen schwierig ist“. Dies sei oftmals eine Zeitfrage, die im Tagesgeschäft nur schwer unterzubringen sei.
vbw wirbt für bessere Wahrnehmung in Öffentlichkeit
Bertram Brossardt von der vbw sieht darin nicht das vorrangige Problem: „CSR passiert oft im Stillen – gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen. Dadurch geht es in der Öffentlichkeit oft verloren.“ Darum gebe es die Plattform „Wirtschaft weiß-blau“. Entgegen der verbreiteten christlichen Erziehung, soziales Engagement nicht nach draußen zu tragen, hätten Firmen hier eine wichtige Bühne. „Wir wollen mit unserer Plattform zeigen, was bayerische Unternehmen zusammen erreichen können“, erklärt Brossardt und appellierte an die anwesenden, ihre Projekte der Öffentlichkeit zu präsentieren.