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Seit Februar vergangenen Jahres befindet sich das sorgenumwobene Augsburger Fuggerstadt-Center im Insolvenzverfahren. Um die Rückzahlungen an die Gläubiger tätigen zu können, wurde der Geschäftsbetrieb im Center am Hauptbahnhof aufrecht erhalten. Jetzt gab der Betreiber des Augsburger Cinestars im Fuggerstadt-Center bekannt, dass er die Räumlichkeiten zum Ende des Jahres verlassen wird.
Unstimmigkeiten zwischen Vermieter und Cinestar-Betreiber
Bereits seit längerem scheint es Unstimmigkeiten zwischen dem Vermieter des Fuggerstadt-Centers und dem Cinestar-Betreiber Zweite Kino Abspielstätte GmbH & Co. KG über den Zustand der Immobilie zu geben. Auch die Miete scheint mitunter für den Bruch zwischen Fuggerstadt-Vermieter und Cinestar-Betreiber verantwortlich zu sein.
Cinestar-Betreiber konnte Miete nicht mehr stemmen
Als Fazit der Aussagen beider Parteien geht hervor, dass letztendlich die für den Kinobetreiber zu hohen Mieten ausschlaggebend für die Aufgabe des Mietverhältnisses waren. „Schon seit geraumer Zeit kann die seinerzeit vereinbarte Miete aufgrund der massiven Umbrüche in der Kinolandschaft und der lokalen Situation in Augsburg nicht mehr erwirtschaftet werden“, heißt es in einem Statement des Geschäftsführers der Cinestar-Betreibergesellschaft Zweite Kino Abspielstätte GmbH & Co. KG, Detlef Becherer.
Rechtsstreit über ausstehende Mietzahlungen läuft
Von Seiten des Insolvenzverwalters des Fuggerstadt-Centers, Axel W. Bierbach, werden hohe ausstehende Mieten sowie das Auslaufen des Mietvertrages zum Ende 2013 in diesem Zusammenhang angeführt. Darüber hinaus sei in einem entsprechenden Prozess bereits in zwei Instanzen zugunsten des Insolvenzverwalters entschieden worden. „Verhandlungen über eine Fortsetzung des Mietvertrages und Zahlung der offenen Miete sind gescheitert“, so Bierbach. Aufgrund der stark auseinandergehenden wirtschaftlichen Vorstellungen der Parteien sei keine Einigung zustande gekommen.
Einigung konnte nicht erreicht werden
Auch der Cinestar-Betreiber betont dies: „Leider war es in den vergangenen Monaten nicht möglich, sich auf eine marktgerechte Miete zu einigen“. Den Forderungen nach Investitionen in den Standort sei der Vermieter nicht nachgekommen, heißt es weiter. Die Mitarbeiter im Augsburger Cinestar können mit der Aufgabe des Kinos nicht weiter beschäftigt werden. Dabei handelt es sich nach Angaben des Kinobetreibers hauptsächlich um studentische geringfügig Beschäftigte.
Cinestar-Betreiber sieht Fuggerstadt-Center-Vermieter mitverantwortlich
Der Cinestar-Betreiber Becherer führt in seinem Statement an, dass er den Vermieter des Fuggerstadt-Centers als mitverantwortlich für die negative Entwicklung des Standorts betrachtet: Er habe eine bereits seit Jahren erforderliche Investition in den Standort unterlassen. „So leidet das Fuggerstadt-Center an einem steten Frequenzverlust, was wiederum eine Abwärtsspirale beim Mieterbesatz und der Zunahme von Leerstand nach sich zog“, so Becherer weiter. Zu dieser Aussage wollte sich Bierbach aus verschiedenen Gründen nicht äußern. Dennoch betonte er, dass er seit der Anordnung der Insolvenzverwaltung eine neue Objektverwaltung für das Fuggerstadt-Center beauftragt und die Immobilie damit stabilisiert habe. Zudem habe Bierbach Neuvermietungen vorgenommen sowie wirtschaftlich sinnvolle Kompromisse mit einigen Mietern geschlossen und zu einer optischen Aufwertung im Fuggerstadt-Center beigetragen.
Ausgang des Investorenprozesses gibt den Kurs im Fuggerstadt-Center
Grund für die negative Entwicklung der Gewerbeimmobilie am Augsburger Hauptbahnhof sieht Insolvenzverwalter Bierbach in der Konzeptionierung des Fuggerstadt-Centers nach Stand der 90er Jahre. Zudem sei der damalig geplante Ausbau der Pferseer Unterführung nicht erfolgt. Aufgrund ausfallender Mieten sowie schwer vermietbarer Einzelflächen sei es schlussendlich zum Insolvenzverfahren gekommen. Im aktuellen Investorenprozess gibt es bereits Interessenten, so Bierbach. Von dessen Ausgang hängt dann ab, ob im Fuggerstadt-Center ein neuer Kino-Betreiber Einzug halten wird – und ob das Einkaufscenter mit der Eröffnung des neuen Hauptbahnhofs 2019 wieder einen anderen Kurs einschlagen wird.