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Anlässlich des heutigen Internationalen Frauentags empfing die Stadt Augsburg zahlreiche Augsburger Frauen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Sozialem und Kultur im Augsburger Rathaus. „Den Frauentag gibt es schon seit über 100 Jahren – doch an Wichtigkeit hat er nicht verloren“, begrüßte Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl den gut gefüllten Goldenen Saal im Augsburger Rathaus. Lediglich die Bedeutung des Internationalen Frauentags habe sich in den vergangenen Dekaden gewandelt, so Gribl weiter. Bereits seit zwölf Jahren steht der jährliche Empfang im Goldenen Saal unter dem Motto „Frauenstärke – Frauen stärken“. Die Brisanz des Themas zeigt sich heute so gegenwärtig wie im Jahr 2001.
Demografischer Wandel bringt Umdenken in Politik und Wirtschaft
Während weltweit die Bedingungen für Frauen mehr als verbesserungsdürftig seien – Gribl nannte hier Beispiele wie die Genitalverstümmelung – erlebten Frauen auch in Deutschland eine konstante Benachteiligung aufgrund ihres Geschlechts. „Gerade im Bereich Bezahlung und Rentenwesen sind Frauen in Deutschland stark benachteiligt. Auch die Situation alleinerziehender Mütter muss unbedingt in Angriff genommen werden“, forderte OB Dr. Kurt Gribl. Bei deutschen Unternehmen und in der Politik lasse sich derzeit aufgrund des demografischen Wandels ein Umdenken feststellen. „Auch die Diskussion um die Quote hat einiges in Bewegung gebracht“, berichtete Gribl. Während die Region in der ersten Führungsebene in den letzten Jahren jedoch einen Rückgang verzeichnen musste, habe der Frauenanteil in der zweiten Chef-Etage einen signifikanten Zuwachs erlebt.
Augsburg zeigt sich engagiert für verbesserte Arbeitsbedingungen von Frauen
Gerade im wissenschaftlichen Bereich und auf kommunaler Ebene gebe es viel zu tun, berichtete der Oberbürgermeister der Stadt Augsburg Dr. Kurt Gribl. „Die Stadt Augsburg arbeitet kontinuierlich daran, dass es Frauen leichter haben.“ Das Engagement der Stadt Augsburg umfasse flexiblen Arbeitszeiten, Wohnraumarbeit, Führungsstellen in Teilzeit, der Beteiligung am Betriebskinderhaus und wirtschaftlichen Netzwerken sowie Fortbildungen nieder. Ein besonderes Anliegen sei zudem die Möglichkeiten für alleinerziehende Frauen zu verbessern. Gribl resümierte beim Empfang zum Internationalen Frauentag: „Der Wandel ist im Gang. Er findet zwar langsamer statt, als der Mentalitätswechsel, aber dieser muss dem Wandel ja auch immer voraus gehen: Es ist ein Allmählichkeitsvorgang, der kein Ende hat.“
Die erste Präsidentin einer bayerischen Uni verrät ihr Erfolgsrezept
Die Festrednerin beim Empfang zum Internationalen Frauentag im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses war Frau Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel. Die Präsidentin der Universität Augsburg ist die erste Präsidentin einer bayerischen Universität sowie seit kurzem Vorsitzende des Universität Bayern e. V. Sie sprach über ihren Weg an die Spitze und welche Chancen und Barrieren ihr im Laufe ihrer Karriere begegnet sind. „Förderlich war sicher immer Sachkompetenz, mit einer allmählichen Steigerung“, schilderte die Ethnologin Doering-Manteuffel. Erst sobald sie sich einer Aufgabe zu 100 Prozent gewachsen fühlte – also auch den damit verbundenen möglichen Hindernissen – nahm sie diese auch in Anspruch. Bereits als Schülerin und Studentin habe Doering-Manteuffel immer Ämter wie das des Schulsprechers vertreten. Im Hinblick auf Konflikte gab Doering-Manteuffel zu bedenken, dass Frauen hier tendenziell eine schwierigere Position innehielten, da sie erfahrungsgemäß mit Uneinigkeiten mehr zu kämpfen hätten als Männer. Dies erschwere einigen Frauen den Weg in eine Spitzenposition. „Wenn es um Geld und Stellen geht, sind Männer rücksichtslos – viele Frauen halten das nicht aus. Mir macht so etwas glücklicherweise einfach nichts aus“, erklärte Doering-Manteuffel ihren Erfolg in einer männerdominierten Arbeitswelt. Zudem habe sie immer klare Ziele verfolgt – und sich trotz allem stets ihr fröhliches Naturell bewahrt.
Frauenquote kann erste Hürde zu mehr weiblicher Führungsspitze nehmen
Die Frauenquote lehne Doering-Manteuffel als Einführung einer festen Frauenzahl generell ab: „Keine Frau will die Quotenfrau sein – ich auch nicht.“ Dennoch betrachte sie eine Quote bisweilen als gar nicht so schlecht, da damit die erste Hürde zu mehr Frauen in Führungspositionen überwunden würde. Ganz klar fordert die Präsidentin der Universität Augsburg jedoch die Entgelt-Gleichheit von Männern und Frauen.