B4B Schwaben

Holen Sie sich B4BSCHWABEN.de auf Ihr Smartphone.
Klicken Sie auf das Symbol zum „Teilen” in der Toolbar von Safari. Finden Sie die Option „Zum Home-Bildschirm”. Mit einem Klick auf „Hinzufügen” ist die Installation abgeschlossen! Schon ist die Website als App auf Ihrem iOS-Gerät installiert.

B4B Schwaben
 / 
B4B Nachrichten  / 
Augsburg  / 
Forscher der Universität Augsburg arbeiten an Kühlmethode für Quantentechnologie
Förderprogramm

Forscher der Universität Augsburg arbeiten an Kühlmethode für Quantentechnologie

Das Team von „Solidcryo" (v. l. n. r.): Jorginho Villar Guerrero, Paul Bittner, Anna Klinger und Marvin Klinger.
Das Team von „Solidcryo" (v. l. n. r.): Jorginho Villar Guerrero, Paul Bittner, Anna Klinger und Marvin Klinger. Foto: Solidcryo/Marvin Klinger

Am Institut für Physik der Universität Augsburg entwickeln Forscher eine heliumfreie Kühlmethode für Quantentechnologie. Hierfür erhielt das Projektteam „Solidcyro“ durch das Programm „Exist-Forschungstransfer“ eine Förderung. Welches Ziel das Projekt verfolgt.

Im März 2024 hat das Projektteam „Solidcryo“, das an der Universität Augsburg nachhaltige Kühlkörper und -systeme für Quantentechnologie entwickeln möchte, den ersten Preis beim Businessplan-Wettbewerb Schwaben gewonnen. Nun gibt es eine neue Entwicklung: Ab 2025 erhält das Projektteam eine zweijährige Förderung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen des Programms „Exist-Forschungstransfer“.

Bedeutung der Quantentechnologie

Quantentechnologie gilt als eine der Schlüsseltechnologien des Jahrhunderts und verspricht weitläufige technische Möglichkeiten. Supraleitende Quantencomputer und -sensoren benötigen jedoch eine sehr kalte Umgebung von unter –272 Grad Celsius. Derzeit wird das seltene Gas Helium-3 (³He) zusammen mit Helium-4 (4He) zur Kühlung eingesetzt. Allerdings ist Helium eine fossile, strategische und geopolitisch abhängige Ressource, mit zunehmenden Versorgungsengpässen und Preissprüngen.

Innovatives Forschungsvorhaben

Das Projektteam „Solidcryo“ setzt sich aus einer Nachwuchswissenschaftlerin und drei Nachwuchswissenschaftlern der Universität Augsburg zusammen. Gemeinsam wollen sie Kühlkörper und Kühlsysteme entwickeln, die ohne Helium-3 auskommen. „Unsere Materialien erreichen die für supraleitende Quantentechnologie benötigten Temperaturen unter 20 Millikelvin bei gleichzeitig hoher Kühlleistung und bieten im Vergleich zu bisherigen Lösungen viele Vorteile“, erklärt Anna Klinger. Die Physikerin ist eines der vier Teammitglieder von „Solidcryo“, neben dem Physiker Marvin Klinger, dem Ingenieur Jorginho Villar Guerrero und dem Betriebswirt Paul Bittner. Das Projekt ist am Lehrstuhl für Experimentalphysik VI angesiedelt und wird von Prof. Dr. Philipp Gegenwart und Dr. Anton Jesche betreut. Das Team werde momentan von der „Validierungsförderung“ von „Bayern innovativ“ gefördert.

Weitere Förderungen des Gesamtprojektes

Der Lehrstuhl für Experimentalphysik VI unter Leitung von Professor Gegenwart entdeckte 2021, dass sich frustrierte Quantenmagnete nach eigenen Angaben exzellent zur magnetischen Kühlung bei sehr tiefen Temperaturen eignen. Eine Anwendung ist ein Millikelvin-Rastersondenmikroskop, das derzeit mit Unterstützung einer BMBF-Förderung und in Zusammenarbeit mit Partnern aufgebaut wird. Die Kühlmodule werden vom Lehrstuhl entwickelt. Parallel dazu wird in einem DFG-geförderten Projekt an der systematischen Verbesserung der Kühlmaterialien gearbeitet. Auf Basis dieser Kühlmaterialien soll durch das Team „Solidcryo“ eine heliumfreie Kühltechnologie entwickelt werden.

Artikel zum gleichen Thema