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Reichen die Speicher oder ist eine ausreichende Versorgung von den Temperaturen der kalten Monate abhängig? Warum entlasten wir uns über Steuergelder und nicht durch langfristige Marktanpassungen? Können wir uns überhaupt mittelfristig autark versorgen? Und was kommt nach diesem Winter? Wer deckt dann den Bedarf, wenn russische Gaslieferungen gänzlich ausbleiben? Der Unternehmerabend im MVV Industriepark Gersthofen untermauerte, dass es an bezahlbarer und planungssicherer Energieversorgung im Landkreis Augsburg mangelt, aber nicht an perspektivischen Sorgen und Fragen aus dem Mittelstand.
Als einleitende Gastrednerin der Veranstaltung, präsentierte Dr. Nina Reitsam, Geschäftsfeldleiterin Industrie & Innovation bei der IHK Schwaben, den momentanen Stand in der Energiepolitik. Stellvertretend für ihren Arbeitgeberverband lobte sie die jüngsten Entscheidungen zum Gaspreisdeckel. Allerdings wies sie in ihrem Vortrag auch darauf hin, dass es nun auch schnellstmöglich zu einer Regulierung des Strompreises kommen müsse. In der anschließenden Podiumsdiskussion äußerte sie zudem scharfe Kritik an der politischen Handhabe um Fracking-Gas: „Wir beziehen in Deutschland Fracking-Gas aus den Vereinigten Staaten, wollen es aber weiterhin nicht selbst produzieren. Diese Doppelmoral können wir uns nicht leisten!“
Unter zustimmenden Applaus kam auch die Frage auf, weshalb in der aktuellen Notlage die Einsicht ausbleibe, wieder auf Kernenergie angewiesen zu sein. Landrat und Diskussionsteilnehmer Martin Sailer schloss sich daraufhin dem Unverständnis des unternehmerischen Publikums an: „In Krisenzeiten darf es keine Tabus und Denkverbote geben.“ Doch der CSU-Politker mahnte zudem auch vor dem Festhalten an starren Strukturen. Um sich aus der Krise herauszuarbeiten und für die Zukunft energetisch zu emanzipieren, brauche es nun unkomplizierte Behördengänge. Er habe große Befürchtungen, dass wir andernfalls „in unserer Bürokratie ersticken“.
Doch können die Betriebe noch Sparpotenziale ausschöpfen? Jeder der anwesenden Gäste verfügte über zwei Stimmzettel. Als Antwort auf die Umfrage vom Podium, zeigte sich Uneinigkeit. Während die einen votierten an ihre Grenze gestoßen zu sein, signalisierten andere wiederum noch verbleibenden Spielraum. Energiesparend zu wirtschaften ist für Unternehmer daher nicht ausschließlich eine Frage der Machbarkeit, sondern auch des Willens. Trotz der offensichtlichen Ungewissheit bewies der Unternehmerabend mit seiner regen Teilnahme auch, dass der Mittelstand sich nicht hoffnungslos aufgeben, sondern Teil der Lösung sein möchte.