B4B Schwaben

Holen Sie sich B4BSCHWABEN.de auf Ihr Smartphone.
Klicken Sie auf das Symbol zum „Teilen” in der Toolbar von Safari. Finden Sie die Option „Zum Home-Bildschirm”. Mit einem Klick auf „Hinzufügen” ist die Installation abgeschlossen! Schon ist die Website als App auf Ihrem iOS-Gerät installiert.

 / 
B4B Nachrichten  / 
Augsburg  / 
Das Nachsorge Zentrum Augsburg will expandieren
Infrastruktur

Das Nachsorge Zentrum Augsburg will expandieren

Im Nachsorge Zentrum Augsburg werden Menschen aufgenommen, die durch einen Unfall oder eine Erkrankung eine Hirnverletzung erlit
Im Nachsorge Zentrum Augsburg werden Menschen aufgenommen, die durch einen Unfall oder eine Erkrankung eine Hirnverletzung erlitten haben. Das sind viele, weswegen die Einrichtung an der Frischstraße einen Erweiterungsbau plant. Bild: Christoph Kalchgruber, Nachsorge Zentrum

Das Nachsorge Zentrum Augsburg betreut Menschen, die eine Hirnhautverletzung erlitten haben mit dem Ziel ihnen ein weitgehend eigenständiges Leben zu ermöglichen. Nun möchte das Zentrum seine Räumlichkeiten vergrößern.

Im Haus des Nachsorge Zentrum Augsburgs (NZA) am Rande des Siebentischwaldes werden Menschen im erwerbsfähigen Alter aufgenommen, die durch einen Unfall oder eine Erkrankung eine Hirnverletzung erlitten haben. Dies kann durch einen Schlaganfall, ein Schädel-Hirn-Trauma oder durch Sauerstoffmangel passiert sein. „Das Durchschnittsalter unsere Rehabilitanden beträgt etwa 33 Jahre“, berichtet. „Wir sind etwas sehr Spezielles. Und in dem, was wir machen, sind wir sehr erfolgreich“, stellt der Geschäftsführer Christoph Kalchgruber fest.

Bei mehr als 90 Prozent der Rehabilitanden, die hier begleitet und therapiert werden, gelinge es, ihnen wieder ein weitgehend eigenständiges Leben bei der Familie oder in der eigenen Wohnung sowie eine berufliche Tätigkeit am ersten oder zweiten Arbeitsmarkt zu ermöglichen. „Woanders würden sie durchs Raster fallen. Dort heißt es nach der Rehaklinik oftmals: entweder ins Pflegeheim oder in eine Behinderteneinrichtung“, erklärt Kalchgruber.

Das NZA von seiner Gründung bis heute

Das NZA wurde 1997 auf dem Gelände der ehemaligen Urologischen Klinik an der Frischstraße als nachklinische stationäre Neurorehabilitation eröffnet. Gegründet hat es der Neusässer Unternehmer Max Schuster, der 1989 auch das Therapiezentrum Burgau ins Leben gerufen hat. 2015 wurde der Erweiterungsbau des NZA mit drei ambulanten Praxen (Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie), sechs Appartements und 20 Wohnplätzen bezogen.

Heute sind die Bezirkskliniken Schwaben Alleingesellschafter sowohl des Therapiezentrums als auch dieser Einrichtung. Sie verfügt über insgesamt 30 Reha-Plätze, 26 Dauerwohnplätze sowie sechs Appartements zur Miete. Fünf Rehabilitanden sind derzeit im ambulant betreuten Wohnen. Hinzu kommen 140 ambulante, dauerhaft betreute Patienten. Insgesamt arbeiten 114 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort.

So sieht die geplante Erweiterung des Zentrums aus

Inzwischen ist die Einrichtung räumlich zu klein geworden. Deshalb soll das Nachsorge Zentrum erweitert werden. Eine entsprechende Bauvoranfrage wurde bei der Stadt bereits im Februar 2022 gestellt. „Wir warten noch auf Rückmeldung vom Bauordnungsamt“, informiert Kalchgruber. Die zusätzlichen Plätze hat der Bezirk Schwaben schon vor längerer Zeit genehmigt. 

Geplant ist, auf der Fläche der gegenüberliegenden ehemaligen Gaststätte „Paradiesgarten zusätzliche 18 Wohnplätze für hirnverletzte Menschen zu schaffen. Laut Geschäftsführer sollen diese in drei Sechser-Wohngruppen unterteilt werden: Zwei davon sind Dauerwohnen, eine ist eine Trainingsgruppe, in der die Bewohner maximal zwei Jahre ihre weitgehende Selbstständigkeit üben können.

Völlig neu wird dann die Tagesstätte für hirnverletzte Menschen sein – „ein bundesweites Pilotprojekt“ in Kalchgrubers Worten. Dabei handelt es sich um ein niederschwelliges Angebot für Betroffene aus Augsburg und Umgebung, die zuhause leben. Sie sollen hier den Tag verbringen können, damit ihre Angehörige zuhause durchatmen und eine Auszeit finden können. Dritter Bestandteil des Neubaus soll die Ambulanz werden, die erweitert wird: Für alle drei Therapiebereiche sollen neue Räume geschaffen werden, kündigt der Geschäftsführer an.

Das NZA rechnet derzeit mit einer Gesamtinvestition von neun Millionen Euro. „Wir können sofort loslegen, sobald uns die Stadt für den Bau grünes Licht gibt und die benötigten Fördergelder genehmigt sind. Unsere Hoffnung ist, bis 2026 fertig zu sein“, sagt Kalchgruber.

Artikel zum gleichen Thema