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Es ist verständlich und nachvollziehbar, wieso das Wirtschaftsleben sehr behutsam hochgefahren wird. Aber die Fahrt im ersten Gang und auf Sicht birgt eben auch ein großes Risiko. Denn viele Unternehmen in Bayerisch-Schwaben sind bereits jetzt am Boden. Sie können nicht mehr länger durchhalten. Der Sprit geht ihnen aus.
Dass die Maßnahmen für Geschäfte bis zu 800 Quadratmeter gelockert werden, ist zwar für sie ein Strohhalm, an den sie sich mit letzter Kraft klammern können. Aber: „Die Regelung ist für uns überhaupt nicht zielführend. Wir hatten eine klare politische Forderung als Handelsverband: Keine Ungerechtigkeit! Nun werden aber die großen Betriebe massiv benachteiligt und bekommen noch nicht mal eine Perspektive aufgezeigt”, kommentiert Andreas Gärtner, Geschäftsführer Handelsverband Bayern Bezirk Schwaben. „Jeder Tag, den die Betriebe länger geschlossen haben, kostet Arbeitsplätze”, betont Gärtner.
Wie Betriebe aus den Branchen Gastronomie und Hotellerie überleben sollen, darauf gibt es aus Berlin und München keine Antwort. Hoffnungsschimmer in diesen Branchen: Noch immer Fehlanzeige. „Die vorsichtigen Erleichterungen geben der bayerisch-schwäbischen Wirtschaft eine erste Perspektive für die kommenden Wochen. Das ist positiv zu bewerten. Sie stellen allerdings noch keinen belastbaren Fahrplan für eine gemeinsame Normalität dar. Das schmerzt“, kommentiert Dr. Marc Lucassen, Hauptgeschäftsführer der IHK Schwaben die Corona-Lockerungen. Söder schaltet also für manche Branchen in den zweiten Gang – und bremst gleichzeitig die Hoffnung vieler anderer Unternehmer.
Die Wirtschaft in Bayerisch-Schwaben hat bis jetzt alle Maßnahmen hingenommen. Zum Schutz der eigenen Mitarbeiter, zum Schutz von Menschenleben. Doch die Stimmung schlägt langsam um, vor allem bei den Unternehmern. Wer die Insolvenz vor der Nase hat und Menschen in die Arbeitslosigkeit entlassen muss, der fragt sich: Was nutzen all die Maßnahmen, wenn das Leben dann trotzdem nicht weitergeht? Wenn hart arbeitende Menschen plötzlich einen Hartz-4-Antrag ausfüllen müssen, weil keine Jobs mehr da sind? Bei allem Lob und Verständnis für die bisherige Härte und Konsequenz des Ministerpräsidenten. Warum folgt er nicht dem von 15 Amtskollegen und einer Kanzlerin erarbeiteten Konzept?
Für Unternehmer vor dem Aus ist es schwer nachvollziehbar, wieso es in Bayern gefährlicher sein soll Geschäfte ab dem 20. April wieder aufzumachen als in Nordrhein-Westfalen. So kann Söders Extrawurst dazu führen, dass so manches traditionsreiche und bisher gut laufende Geschäft mit Vollgas gegen die Wand gefahren wird. Da hilft dann auch kein (Finanz-)Airbag mehr.