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Für die Commerzbank war es – nicht nur in Augsburg – ein gutes Jahr. Denn gestiegene Zinsen erlauben dem Kreditinstitut mehr Handlungsspielräume. Und tatsächlich war 2023 eines der erfolgreichsten Jahre der Bank. Freude gibt es deshalb nicht nur in der Hauptzentrale in Frankfurt. Auch Stefan Vottner Regionsleiter Unternehmerkunden und Helmut Grob, Regionsleiter Private Banking & Wealth Management, der Augsburger Niederlassung sind stolz.
Doch eine Bank kann nur dann erfolgreich sein, wenn es auch ihren Kunden gut geht. Deshalb analysiert die Commerzbank regelmäßig, was ihre Privat- und Firmenkunden beschäftigt. Das Ergebnis dieser Analyse wird traditionell auf einer Pressekonferenz vorgestellt.
Stefan Vottner ist der Regionsleiter Unternehmerkunden der Commerzbank Augsburg. Er machte in seiner Analyse deutlich, dass die Situation für die Unternehmerschaft in der Region angespannt bleibe. Das derzeitige Zinsniveau, gekoppelt mit Inflation und Lohndruck werde Unternehmer in diesem jahr schwer beschäftigen. De wirtschaftliche Ertrag bleibe in Deutschland somit gering. Bei Investitionen sieht er deshalb eine gewisse Zurückhaltung seiner Kunden, jedoch keine Stauung, wie zu Zeiten der Finanzkrise vor gut 15 Jahren. Die von vielen beschworene Insolvenzwelle sieht Vottner – zumindest bei den Kunden der Commerzbank – dagegen nicht.
Dennoch sind sich Vottner und sein Kollege Helmut Grob Regionsleiter Private Banking & Wealth Management, einig, dass sich in der Nachfrage an Krediten eine gewisse Existenzsicherung ablesen lässt. „Inzwischen fragen Unternehmer – auch aufgrund der aktuellen Zinsstruktur – eher mittel- und langfristige Kredite nach“, erklärt Vottner. Helmut Grob ergänzt: „Die Firmen spannen sich praktisch einen Regenschirm für die Zukunft auf.“ Um die Lage zu entspannen, müsse der Wirtschaftsstandort wieder attraktiver werden. Dass es hier aber schon, wie man mancherorts hört, gänzlich unattraktiv für Unternehmer wäre, lehnen Vottner und Grob dabei aber ab. „Wir erleben eine starke Zurückhaltung bei Investitionen“, sagt Grob. „Doch einen kompletten Investitionsstopp zu sehen, ist schlicht Schwarzmalerei.“
Für das laufende Jahr geben die beiden Finanzexperten ebenfalls eine Prognose ab. Beide rechnen mit Zinssenkung wohl ab Juni diesen Jahres. „Wir haben damit zwar keine ‚blühenden Wiesen‘ vor uns“, erläutert Helmut Grob, „aber rutschen dafür auch nicht in eine tiefe Rezession, sondern bleiben vermutlich bei ‚nur‘ -0,3 Prozent“. Doch woran liegt diese Entwicklung? Für Vottner und Grob ist einer der Gründe die Deglobalisierung, in der sich unsere Welt derzeit befindet. „Die politische Blockbildung feuert die Inflation an“, erklärt Vottner und ergänzt: „Bis die Inflation vorteilhaft abschwingt, dauert es noch eine gewisse Zeit. Aber unsere Unternehmen sind stabil, man könnte sagen ‚schwäbisch‘ aufgestellt und werden diese herausfordernde Zeit überstehen.“