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Welche Spuren hat die Pandemie im Augsburger Einzelhandel hinterlassen? Wie hat sich das Verhalten der Kunden verändert? Wie muss sich die Innenstadt entwickeln, um zu überleben? Diese Fragen beantwortet eine Studie der Commerzbank AG.
40 Prozent der Augsburger Einzelhändler haben im Zuge der Corona-Krise starke Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Für 22 Prozent war oder ist die Krise existenzbedrohend. Die Mehrheit schaut dennoch trotz aller Herausforderungen optimistisch in die Zukunft. Damit hebt sich Augsburg positiv vom Bundesdurchschnitt ab. Dies geht aus der achten Unternehmerkunden-Studie im Auftrag der Commerzbank hervor. Hierfür wurden bundesweit 3.500 Einzelhandelsunternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 15 Millionen Euro vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos befragt, davon 50 in Augsburg.
„Der wiederholte Lockdown und der damit verbundene Kundenverlust haben mehr als die Hälfte der Einzelhändler in Augsburg vor große Probleme gestellt“, berichtet Joachim Kirsch, Leiter Unternehmerkunden Augsburg bei der Commerzbank AG. Zwei von fünf Einzelhändlern mussten auf vorhandenes Eigenkapital zurückgreifen, um Umsatzeinbußen auszugleichen. 39 Prozent nahmen staatliche Hilfen in Anspruch, jeder Zehnte einen Bankkredit. Um die Krise zu überbrücken, nutzten 37 Prozent der Augsburger Einzelhändler Kurzarbeit. Jeder siebte musste Kündigungen aussprechen. Bei 43 Prozent der Unternehmen waren gar keine Personalmaßnahmen notwendig.
Die Corona-Krise hat laut den befragten Unternehmen das Einkaufs- und Konsumverhalten ihrer Kunden verändert. Dabei zeigen sich zwei gegenläufige Trends: „Einerseits hat Corona im Einzelhandel einen spürbaren Digitalisierungsschub ausgelöst, wie wir ihn auch als Commerzbank bei unseren Kunden feststellen“, erläutert Kirsch. So berichtet ein Viertel der Einzelhändler in Augsburg, dass Kunden nun vermehrt online einkaufen. Auf der anderen Seite seien die Augsburger Kunden ihrem Einzelhandel besonders treu. 39 Prozent setzen auf Beratung vor Ort. Die Studie weist daher aus, dass Kunden sowohl digital als auch persönlich einkaufen wollen.
Joachim Kirsch beschreibt, wie sich die Branche gewandelt hat: „Aktuell hat sich die Besucherzahl im deutschen Einzelhandel gegenüber vor Corona um 12 Prozent reduziert, Restaurants verzeichnen sogar 40 Prozent weniger Gäste". Auf diese Bedürfnisse der Kunden hat der Einzelhandel in Augsburg mit verschiedenen Maßnahmen reagiert. So setzte jeder zweite Händler auf individuelle Kundentermine mit Click & Meet oder Click & Collect. 30 Prozent berieten ihre Kunden auch online. Mit 22 Prozent der Unternehmen investierten sogar doppelt so viele in den Auf- oder Ausbau eines Online-Shops. „Die Erfahrungen aus der dritten Welle sind für den Einzelhandel sicherlich auch hilfreich für die aktuelle vierte Welle. Dabei sind Onlineangebote ein wichtiger Schlüssel für eine Teil-Kompensation von Umsatzeinbußen, gerade für das Weihnachtsgeschäft in Zeiten von 2G“, resümiert Commerzbank-Experte Kirsch.
Zwei Drittel der Studienteilnehmer befürchten in den kommenden fünf Jahren eine Verödung der Augsburger Innenstadt. Um dies zu verhindern, wünschen sich 73 Prozent der Befragten den Ausbau der Zweirad-Infrastruktur. Mehr Radwege und Anlagen von Grünflächen sollen Besuche attraktiver gestalten. 77 Prozent würden sich zudem über eine Verbesserung des Parkplatzangebots inklusive Elektroladestationen freuen. Eine Lockerung der Öffnungszeiten wird von 37 Prozent begrüßt.