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Christiani startet Austausch über Zukunft der Ausbildung
Netzwerktreffen

Christiani startet Austausch über Zukunft der Ausbildung

Diskussionsrunde zur Digitalisierung von Prüfungsinhalten. Foto: B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN

Wie können digitale Inhalte in der dualen Ausbildung anwendungsorientiert abgeprüft werden? Zu dieser zukünftigen Aufgabenstellung fand am 12. Oktober im Kompetenzzentrum von Christiani ein fachlicher Austausch statt.

Der technologische Wandel ist im vollen Gange. Arbeitskräfte von morgen müssen auf die digitale Welt in ihrer Ausbildung optimal vorbereitet werden. Wie das bestmöglich gelingt, wird stetig von Prüfungsbetrieben, Ausbildern und Lehrkräften diskutiert. Dabei muss auch die Frage beantwortet werden, ob zukünftig Prüfungen virtuelle Möglichkeiten beinhalten sollten. Christiani lud zur Auseinandersetzung mit dieser Thematik in sein Kompetenzzentrum zum ersten Examination Hub ein. Moderiert wurde die Veranstaltung von Oliver Heckemann, Mitglied der Geschäftsleitung von Dr.-Ing. Paul Christiani GmbH & Co. KG. Dabei hielten nicht nur die Podiumsgäste ihre Vorträge, sondern auch das eingeladene Publikum regte immer wieder mit praktischen Ansätzen zum fachlichen Austausch an.

Digitales Prüfen unabdingbar?

Im Fokus der Diskussionsrunde lag grundsätzlich die sinnvolle Nutzung digitaler Ressourcen zur Abfrage von Handlungskompetenzen. Es sei wichtig Fachkräfte in ihrer dualen Ausbildung gezielt an die Digitalisierung heranzuführen. Alex Schaurer, Leiter des Referats Digitalisierung, Organisation und Prozesse der IHK für München und Oberbayern prophezeit: „Ohne digitales Prüfen wird es nicht weitergehen. Es gilt dieses Instrument optimal und effizient anzuwenden, um Handlungsfähigkeiten zu garantieren.“

Dabei sei der Schritt in diese Richtung bereits durch die Pandemie erfolgt. „Distanzunterrichte haben uns alle vor eine große Herausforderung gestellt. An dieser sind wir dennoch gemeinsam mit den Auszubildenden gewachsen. Der Wechsel von klassischen Ordnern hin zu Laptops hat für die meisten super funktioniert“, resümiert Hanns Deniffel, Leiter der Berufsschule 1 in Kempten.

Wo liegen die Vorteile?

Digitale Medien bieten bei sinnvoller Anwendung viele Vorteile für Schüler sowie Ausbilder. „Durch den Einsatz können wir Prüfungen zeitlich flexibler gestalten. Im Krankheitsfall könnten so Nachholtermine besser realisiert werden. Auch wenn wir von unserem bestehenden Ausbildungssystem überzeugt sind, ist es stellenweise zu unflexibel für das unternehmerische Geschehen“, sagt Steffi Michailowa, HR Spezialistin für Lernen & Bildungsportfolio der ABB Training Center GmbH & Co. KG.

Eisenbahnerprüfungen beweisen, dass es virtuell durchaus gelingen kann klassische Bildungsmethoden nachhaltig zu ersetzen. In dieser werden die gewonnen Kompetenzen von Nachwuchskräften in einer Fahrsimulation abgefragt. Diese Technologien schonen gleichzeitig personelle Ressourcen. „Mit einer vollautomatischen Auswertung entlasten wir unsere Prüfungsausschüsse. Videos, Audios, Virtual und Augmented Reality bieten zudem vielfältige Möglichkeiten Prüfungen gezielter zu erstellen“, wie Helmut Fromm, geschäftsführender Gesellschafter der Dr.-Ing. Paul Christiani GmbH & Co. KG erklärt.

Schrittweiser Prozess nötig

Dieser angestrebte Wandel benötigt allerdings noch in vielerlei Hinsicht Zeit. Insbesondere der rechtliche Rahmen muss zunächst geschaffen werden, um valide Ergebnisse zu garantieren. Außerdem stellen die essenziellen Freitextaufgaben die Auswertungssysteme noch vor Probleme. Die dafür nötige KI gebe es weltweit laut Oliver Heckemann daher noch nicht. Allen voran dürfen durch die Digitalisierung keine sozialen Erfahrungen verloren gehen. „Persönliche Kontakte bereiten unsere Auszubildenden auf das Leben vor. Daher ist der Präsenzunterricht das Maß aller Dinge“, plädiert Hanns Deniffel.

Thomas Meyer, Leiter der Prüfungsaufgaben- und Lehrmittelentwicklungsstelle (PAL) der IHK Stuttgart fasst daher abschließend zusammen: „Inhalte müssen weiter vor Ort vermittelt werden. Es geht nicht nur über den virtuellen Weg. Wir müssen uns gemeinsam mit den Fachausschüssen langsam an den Fortschritt herantasten. Dann kann die Bildung davon profitieren und Investitionen einen langfristigen Mehrwert bieten.“

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