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von Iris Zeilnhofer, Online-Redaktion
Zum bereits fünften Mal luden die Veranstalter zu „China im Wandel“ ins Foyer des Augsburger Medienzentrums ein. Thema des gestrigen Abends war Chinas bevorstehende Einstufung als Marktwirtschaft. Referent Reinhard Bütikofer, stellvertretender Vorsitzender der China-Delegation des europäischen Parlaments, berichtete über den Stand der Verhandlungen und die möglichen Folgen für die schwäbische Wirtschaft.
KUKA-Übernahme durch Midea ist Teil des Plans
„Handel und Wandel sind keine Einbahnstraße. Dabei fällt mir konkret ein Musterbeispiel ein, das zeigt, dass Augsburg an der Weltwirtschaft beteiligt ist“, begrüßte Andreas Scherer, Geschäftsführer der Mediengruppe Pressedruck, seine Gäste. KUKA und Midea machen seit Monaten Schlagzeilen. Dabei hat das private Unternehmen aus China bereits die Mehrheit der KUKA-Aktien inne (58,32 Prozent). Reinhard Bütikofer veranschaulichte dazu die möglichen Hintergründe des Konzern: „Selbst als privates Unternehmen ist man in China in die wirtschafts- und geopolitischen Konzepte der Regierung mit eingebunden.“ China strebe eine bessere technologische Entwicklung an, die letztendlich zu qualitativ hochwertigeren Produkten aus dem Reich der Mitte führt.
Keine Anti-Dumping-Zölle ab Dezember
Wie aktuell das Thema ist, wird beim Blick auf den Kalender deutlich: Schon ab dem 11. Dezember 2016 soll China den Status Marktwirtschaft erhalten. So wurde es vor 15 Jahren festgelegt. Mit diesem Titel verlieren auch die Anti-Dumping-Zölle ihre Wirkung. China kann seine Produkte dann um einiges billiger exportieren. Doch „hat China zum Jahresende das Recht als Marktwirtschaft zu gelten?“, stellte Dr. Stefan Söhn, Geschäftsführer der China Consulting GmbH, zu Beginn der Veranstaltung die Frage in den Raum.
EU-China-Wirtschafts-Beziehung ändert sich auch qualitativ
Reinhard Bütikofer ist sich sicher, dass es so kommen wird. Die Vereinbarungen, die vor eineinhalb Jahrzehnten getroffen wurden, waren als Übergangslösung gedacht. China stimmte diesen zu. Im Dezember laufen diese Zusatzparagrafen aus. Die Welt, Europa und auch Deutschland müssten sich darauf einstellen. „Meines Erachtens verändert sich die EU-China-Wirtschafts-Beziehung nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ“, warnt Bütikofer die Unternehmer weiter. Was aus China käme, weiche nicht mehr stark vom hiesigen Standard ab und sei teilweise sogar fortgeschrittener. Auch dass das Thema bis dato so lange vor sich hingeschoben wurde, mache die Situation nicht besser. Europa müsse sich Lösungen überlegen und das schon seit geraumer Zeit.
„China im Wandel“: Neuer Sponsor
Im Anschluss an Bütikofers Vortrag hatten die rund 75 Gäste Gelegenheit, sich bei einer Podiumsdiskussion näher mit der Thematik zu beschäftigen. Das anschließende Get-together bot außerdem die Möglichkeit, den neuen Mitveranstalter, Taylor Wessing, kennen zu lernen. Die Kanzlei übernahm die Position von Sonntag & Partner und veranstaltete „China im Wandel“ neben der Industrie- und Handelskammer Schwaben, dem Chinaforum Bayern e.V., MBL China Consulting, und der Raiffeisen Landesbank Oberösterreich.