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„Wenn es SGL gut geht, geht es auch Meitingen gut“ – dieses Fazit zieht Meitingens Bürgermeister Dr. Michael Higl schon seit dem Beginn seiner politischen Laufbahn. Und momentan geht es SGL gut. Sogar so gut, dass das Joint Venture Brembo SGL Carbon Ceramic Brakes sich zur Expansion in Meitingen entschieden hat.
Konkret ist der Bau zweier neuer Produktionshallen geplant. Diese sind notwendig, da die Nachfrage nach den Produkten von Brembo SGL Carbon Ceramic Brakes auf dem Markt stark nachgefragt werden. Die beiden neuen Hallen sollen nach ihrer Fertigstellung eine Gesamtfläche von 8.500 Quadratmetern haben. Die Produktionskapazität der Produkte von Brembo SGL Carbon Ceramic Brakes in Meitingen soll damit um 70 Prozent gesteigert werden. Bereits in gut einem Jahr plant SGL die Bauarbeiten abgeschlossen zu haben. Dann werden die neuen Maschinen installiert, sodass zum Jahresanfang 2025 in den neuen Hallen gearbeitet werden kann. Dabei werden nicht nur die Kapazitäten hochgefahren. Das Joint Venture stockt auch sein Personal auf: Gut 80 neue Arbeitsplätze sollen in Meitingen entstehen.
Für diesen Meilenstein lud Brembo SGL Carbon Ceramic Brakes nun zahlreiche Gäste aus Wirtschaft und Politik ein, um bei der Grundsteinlegung dabei zu sein. Nebst dem Führungsteam des Meitinger SGL Standorts waren auch die SGL Vorstandsmitglieder Torsten Derr und Thomas Dippold extra aus Wiesbaden angereist. „Ich bin stolz, dass wir heute die Grundsteinlegung für diese große Investition in Meitingen feiern, denn damit zeigen wir, dass Europa doch besser Industrie kann, als China und die USA“, resümierte CEO Torsten Derr den Festakt.
Torsten Derr bezog sich damit auf die weitverbreitete Sorge, Deutschland stünde eine Welle der Deindustrialisierung bevor. Zumindest bei SGL ist das Gegenteil der Fall. Denn Brembo SGL Carbon Ceramic Brakes entschied sich ganz bewusst für den Standort Meitingen – obwohl etwa die Energiepreise hier beispielsweise höher sind, als anderswo in Europa. Um dies zu kompensieren erklärte Dr. Martin Gruhlke, Head of Corporate Controlling & Development SGL Carbon und Chairman BSCCB, arbeite das Unternehmen bereits daran, energieeffizientere Arbeitsabläufe zu entwickeln, die gleichzeitig auch umweltverträglich sein sollen. Optimistisch zeigte sich auch der Managing Director von BSCCB, Florian Hofner. Er bezeichnete die Grundsteinlegung als das „Einläuten der nächsten Phase von BSCCB“, die nun starten werde. Denn die Bremsscheiben, die in Meitingen produziert werden, erführen nicht zuletzt auch in der wachsenden E-Mobilitäts-Branche ein starkes Plus in der Nachfrage.
Wohlwollende Grußworte richtete auch Landrat Martin Sailer an das Publikum. Er erklärte, dass der Landkreis Augsburg ein Produktionsstandort sei – mehr noch als andere Regionen in der Republik. Dies mache den Standort stark, weshalb es an der Politik liege, gute Rahmenbedingungen für Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe zu schaffen. Im Falle SGL ist dies offenbar gelungen. Unterdessen investiert aber nicht nur der Carbon-Konzern 150 Millionen Euro. Der Landkreis Augsburg stellt die gleiche Summe Geld für diverse Bildungsprojekte bereit. So etwa den Neubau des Paul-Klee-Gymnasiums Gersthofen und die Sanierung des Gymnasiums in Neusäß. „Kein Landkreis in Bayern investiert so viel Geld in Bildung wie wir“, stellte Landrat Sailer stolz fest und führte aus, dass Investitionen in Bildung auch Investitionen in die Fachkräfte der Zukunft seien.
Nun ist die Expansion bei SGL aber nicht nur ein Meitinger Projekt. Denn – wie für Joint Ventures üblich – sind mehrere Unternehmen beteiligt. In diesem Fall sind dies SGL und das italienische Unternehmen Brembo. Von dessen Führungsteam waren ebenfalls zwei Mitglieder aus der Lombardei angereist. Chairman Roberto Vavassori bezeichnete die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen als eine „internationale Erfolgsgeschichte“ und sieht den Ausbau der Kapazitäten in Meitingen als wichtige Botschaft, in Europa zu investieren. Für die Zukunft formulierte er deshalb einen konkreten Wunsch: „Ich hoffe, dass bald auf mehr innovativen Produkten das Label ‚Made in Europe‘ zu lesen ist.“