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Brechtfestival Augsburg 2015 unter dem Motto „Exil“
Stadt Augsburg

Brechtfestival Augsburg 2015 unter dem Motto „Exil“

Theater Augsburg. Foto: © Diana Deniz
Theater Augsburg. Foto: © Diana Deniz

Das Brechtfestival in Augsburg steht kommendes Jahr ganz unter dem Leitfaden „Exil“. Brecht war 15 Jahre lang auf der Flucht und machte in den 30er und 40er Jahren unteranderen in Dänemark, Schweden, Finnland, den USA und der Schweiz halt.  In dieser Zeit entstanden einige seiner berühmtesten Werke, die nun im Rahmen des Festivals präsentiert und teils neu interpretiert werden. Verteilt auf 12 Tage finden 50 Veranstaltungen zu seinen Ehren statt.

von Iris Zeilnhofer, Online-Redaktion

Vom 30. Januar bis zum 10. Februar findet das Brechtfestival in Augsburg statt. 12 Tage lang dreht es sich in der Stadt um Brechts Werke aus den 30er und 40er Jahren, die er während seiner Zeit auf der Flucht verfasst. Unter dem Motto „Exil“ wird das Brechtfestival 2015 Theaterstücke, Musikkompositionen und Vorträge zu Ehren des Augsburger Künstlers bieten. Rund 50 Veranstaltungen umfasst das Festival.

Brechts Werke aus der Exil-Zeit

Zu seinen Werken aus der 15-jährigen Exil-Zeit, in welcher er unteranderem Dänemark, Schweden, Finnland, USA und der Schweiz besuchte, zählen: „Leben des Galilei“, „Mutter Courage und ihre Kinder“, „Herr Puntila und sein Knecht Matti“, „Der gute Mensch von Sezuan“, „Der kaukasische Kreidekreis“. Thematisch sind Brechts Texte aus dieser Zeit sowohl politisch wie auch gesellschaftskritisch. Viele von ihnen zählen heute zu den „Klassikern“.

Hohes Aufgebot an Künstlern in Augsburg anlässlich Brechts düsteren Werken

Sowohl nationale wie auch international gefeierte Künstler treffen anlässlich des Brechtfestivals  in der schwäbischen Hauptstadt ein und stellen ihre Interpretationen der Stücke vor. Zu ihnen gehören das Berliner Ensemble mit Intendant Claus Peymann und Schauspielerin Carmen-Maja Antoni, die Schriftstellerin Barbara Honigmann, die Schauspielerin und Regisseurin Julia von Sell, die Schauspieler Max Hopp, Burghart Klaußner und Thomas Thieme und der Künstler PeterLicht. „In seiner Exilzeit schuf Brecht mit Themen wie Flucht, Terror und Krieg in einer bis dahin nicht gekannten Weise neue Felder der Kunst; er experimentierte mit neuen Inhalten und Formen und hinterließ ein Werk der Weltliteratur, das wie kein anderes die ‚finsteren Zeiten‘ des vergangenen Jahrhunderts thematisiert und dessen Aktualität bis heute ungebrochen ist“, betonte Dr. Joachim A. Lang, künstlerischer Leiter des Brechtfestivals.

Das Theater Augsburg  als wichtiger Austragungsort

Das Theater Augsburg präsentiert das Sinfoniekonzert „Schauspiel für die Ohren“ in Zusammenarbeit mit den Augsburger Philharmonikern. Dazu Juliane Votteler, Intendantin des Theaters Augsburg: „Die Augsburger Philharmoniker werden uns zum Brechtfestival mit einem spannenden Konzert völlig unterschiedlicher Stilrichtungen überraschen: einer Begegnung zwischen Kurt Weill, Karl Amadeus Hartmann und Ludwig van Beethoven.“ Als einer der Höhepunkte im Theater Augsburg gilt  der Eröffnungsabend mit Brechts „Leben des Galilei“. Traditionell ist nicht zuletzt das Brechthaus wichtiger Spielort des Festivals. Hier finden sechs Vorträge renommierter Brecht-Experten statt.

Aktuelle Relevanz von Brechts Werken im Fokus der Veranstaltung

Brechts Werke werden während des Festivals sowohl theatisiert wie auch deren Aktualisierung aufgegriffen. Letzteres ist ein besonderes Anliegen der Veranstalter. „Brechts Werk aus der Zeit des Exils ist nicht nur umfangreich, sondern politisch hochaktuell. Auch wir sind in diesen Monaten mit dem Thema Flucht, Vertreibung und politischer Verfolgung konfrontiert“, so Kulturreferent Thomas Weitzel. Flohen einst noch Menschen aus Deutschland, suchen sie jetzt in unserem Land Zuflucht. Das Augsburger Sensemble Theater verwandelt sich während des Festivals in ein „Exilhaus“. Dort werden Besucher selbst zu Verfolgten: „Wer ins Exilhaus will, der muss Straßensperren und Grenzkontrollen über sich ergehen lassen – und wird vom Zuschauer zum Exilsuchenden“, erklärt Regisseur Sebastian Seidel.

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