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Boxbote ist insolvent: Warum Raimund Seibold seine Amazon-Alternative nicht aufgibt
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Interview

Boxbote ist insolvent: Warum Raimund Seibold seine Amazon-Alternative nicht aufgibt

Raimund Seibold, Gründer von Boxbote. Foto: Boxbote
Raimund Seibold, Gründer von Boxbote. Foto: Boxbote

Mit seinem Fahrrad-Lieferdienst Boxbote wollte Raimund Seibold die Logistikbranche in Augsburg revolutionieren. Nun steht das Vorzeige-Start-up vor dem Aus. Im Interview erklärt der Gründer, wie es zur Talfahrt kam, warum er enttäuscht und auch seine Zukunft im Unternehmen offen ist.

B4BSCHWABEN.de: Herr Seibold, Boxbote hat Antrag auf ein Insolvenzverfahren gestellt. Was ist schiefgelaufen?

Raimund Seibold: Seit unserer Gründung im Jahr 2015 haben wir Boxbote ohne jegliches Fremdkapital aufgebaut und es trotzdem auf diesem Weg geschafft, das Unternehmen in die Profitabilität zu führen. Mit dem ersten positiven Geschäftsergebnis hatten wir dann auch die Hoffnung diese Entwicklung fortsetzen zu können.

Und dann?

Corona belehrte uns eines Besseren. Es gibt diesen allgemeinen Irrglauben, dass Lieferdienste wie wir von dieser Zeit profitiert haben. Es mag zwar zutreffend sein, dass es zu einem gestiegenen Auftragsvolumen kam, gleichermaßen nahmen allerdings auch die Kosten für uns zu. Hygienemaßnahmen, Krankheits- und Quarantäneausfälle schlugen sich am Ende in einem spürbaren Ergebnisdefizit nieder.

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Und dieser Negativtrend ließ sich auch nach der Pandemie nicht mehr aufhalten?

Je höher die Impfquote wurde, desto mehr Hoffnung hatten wir auf eine Verbesserung unserer finanziellen Lage. Im nächsten Moment waren wir allerdings schon den Auswirkungen eines Krieges in Europa ausgesetzt. Unser Geschäftsmodell baut stark auf Einnahmequellen wie Sponsoring, Werbeverträge und Partnerschaften, die aufgrund von Verunsicherung dann wegbrachen. Hinzu kamen Inflation, gestiegene Energiekosten und die Anhebung des Mindestlohns. Durch all diese Faktoren wurde es zunehmend schwerer unsere Prozesse zu optimieren und rentabel aufrechtzuerhalten.

Welche Maßnahmen haben sie daraufhin ergriffen?

Wir haben fortlaufend unsere defizitären Geschäftsbereiche abgeschnitten. Das führte auch dazu, dass wir uns fast vollständig von der Gastro trennten. Hier konnten wir bis zuletzt keine profitable Zusammenarbeit mit den Betrieben erzielen. Leider mussten wir zudem auch harte Entscheidungen im Personalbereich treffen.

Mit welcher Konsequenz?

Heute besteht unser Team lediglich noch aus zehn Leuten. Davon sind acht Personen als Kuriere angestellt.

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Müssen diese sich nun um ihren Job sorgen?

Zunächst ist ihre Lohnfortzahlung für drei Monate gesichert. In dieser Zeit werden wir gemeinsam mit unserem Insolvenzverwalter analysieren, welche Bereiche rentabel sind und wie es weitergehen kann. Boxbote wird nicht aufgegeben!

Braucht es für eine Zukunft von Boxbote eine externe Lösung?

Es wird von unserer Seite evaluiert, ob es einen Käufer gibt, der das Geschäftsmodell weiterführen möchte. Die aktuellen Rahmenbedingungen machen es leider nahezu unmöglich auf einen Investor zu verzichten.

Ihnen wurden einige Steine in den Weg gelegt. Wie sehr ärgert Sie das?

Vielmehr bin ich teilweise echt enttäuscht. Denn auf der einen Seite wurden wir immer für unser emissionsarmes Konzept gelobt, mit dem wir auch den lokalen Handel unterstützen. Auf der anderen Seite erreicht der Support schnell seine Grenzen, wenn wir ein bis zwei Cent mehr kosten als die klassischen Paketdienstleister. Viele haben sich in letzter Zeit daher leider für den billigsten und nicht den nachhaltigsten Partner entschieden.

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Wie schwer trifft Sie als Gründer all das persönlich?

Die Gründung von Boxbote hatte nie monetäre Beweggründe. Meine Motivation für dieses Projekt war stets idealistisch geprägt. Für mich ist daher jetzt eine Welt zusammengebrochen. Ich wollte etwas aufbauen mit gesellschaftlichem Mehrwert. Mein Herz blutet, aber ich will gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter jemanden finden, der diese Vision am Leben erhält. Ob dies dann mit oder ohne mich geschieht, spielt für mich keine Rolle.

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