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bayme: hohe Unsicherheit trotz guter Lage bei der M+E Industrie
ibw – Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft e. V.

bayme: hohe Unsicherheit trotz guter Lage bei der M+E Industrie

Johannes Juppe, Geschäftsführer bayme vbm Schwaben, Friedrich Hesemann, Vorsitzender bayme vbm Region Allgäu
Johannes Juppe, Geschäftsführer bayme vbm Schwaben, Friedrich Hesemann, Vorsitzender bayme vbm Region Allgäu

Auch wenn die konjunkturelle Lage bei der schwäbischen Metall- und Elektro-Industrie insgesamt als gut bewertet wird, ist die Stimmung im letzten Halbjahr etwas eingetrübt. Sowohl das Inlandsgeschäft, die Produktionspläne wie auch der Beschäftigungsanstieg zeigen deutliche Veränderungen im Vergleich zur Umfrage im Dezember 2014 auf. Friedrich Hesemann, Vorsitzender des Vorstands der bayme vbm Region Allgäu, sprach zu diesen Entwicklungen in der schwäbischen Landeshauptstadt Augsburg.

von Iris Zeilnhofer, Online-Redaktion

Mit einer halbjährigen Umfrage bei all ihren Mitgliedern versucht die bayme vbm die aktuellen Entwicklungen in der M+E Industrie festzuhalten. Bei der Sommerumfrage 2015 ließen sich hier leider einige negativ Trends feststellen. Auch wenn die konjunkturelle Lage der schwäbischen Metall- und Elektro-Industrie als gut bewertet wird, ist die Stimmung von Unsicherheiten getrübt. Friedrich Hesemann, Vorsitzender des Vorstands der bayme vbm Region Allgäu, reiste am 30. Juli nach Augsburg um in einem Pressegespräch die momentanen Entwicklungen vorzustellen.

Umfrage zeigt: Inlandsgeschäft und Exportgeschäft mit sinkender Tendenz

„Die Erwartungen für die kommenden Monate sind mäßig“, lies Hesemann wissen. Der Saldo beim Thema Inlandsgeschäft liegt mit +22,5 Prozentpunkten über zehn Prozentpunkte unterhalb des Wertes im Dezember. „Die Einschätzung des Exportgeschäfts hat sich im Vergleich zum Jahresende 2014 ebenfalls verschlechtert“, erklärt Hesemann weiter. Der entsprechende Saldo fiel um gut 10 Prozentpunkte auf +15,9. Lediglich bei den Erwartungen der Firmen für die kommenden Monate konnten wieder leicht positive Werte verzeichnet werden. Damit liegen diese für das Inlands- und Auslandsgeschäft höher als noch im Winter.

Investitionen verstärkt bei Auslandsstandorten geplant

Gute Nachrichten erhielt bayme dagegen bei den Produktionsplänen der schwäbischen M+E Unternehmen. Diese haben sich moderat verbessert. Und auch bei den Investitionsplänen ergab sich im Sommer wieder ein positiver Saldo von +7,6 Prozentpunkten (Vergleich: Dezember -14,7 Punkte). Dabei entfällt der größte Teil der geplanten Investitionen allerdings auf Ersatzbeschaffungen. Erweiterungen, Rationalisierungen und Innovationen nehmen anteilig lediglich ein Fünftel ein. Bei den Auslandstandorten lässt sich hier ein anderes Bild zeichnen: Der Saldo der Produktionspläne liegt mit +36,4 und bei den Investitionsplänen mit +22,9 Punkten deutlich höher als im Inland.

Ertragslage gestaltet sich unterschiedlich

Äußerst differenziert stellt sich bei der schwäbischen M+E Industrie die Ertragslage dar. Jeweils neun Prozent der Firmen rechnen im laufenden Jahr mit Verlusten, erwarten eine schwarze Null oder prognostizieren eine Nettoumsatzrendite von unter zwei Prozent. Gut 36 Prozent der Betriebe dagegen gehen von einer Umsatzrendite von vier Prozent und mehr aus.

1.600 neue Stellen in Schwabens M+E Industrie im ersten Halbjahr

Trotz dieser teils negativen Stimmung meldet die M+E Industrie wachsende Beschäftigungszahlen. Knapp 29 Prozent der Unternehmen wollen in der zweiten Jahreshälfte im Inland zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Nur 22 Prozent von ihnen fürchten Stellen abbauen zu müssen. Im ersten Halbjahr 2015 entstanden in Schwaben 1.600 neue Stellen. Für das kommende Halbjahr wird mit weiteren 1.500 gerechnet. Damit wären Ende des Jahres rund 127.000 Stammarbeitskräfte in der schwäbischen M+E Industrie beschäftigt.

Hesemann warnt: Produktions- und Investitionspläne signalisieren keine Dynamik im Inland

„Der Stellenzuwachs ist erfreulich. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Produktions- und Investitionspläne im Inland keine Dynamik signalisieren. Für die Auslandsstandorte sind die Pläne unserer Unternehmen wesentlich expansiver. Wenn wir Bayern als starken Industriestandort erhalten wollen, müssen wir die Bedeutung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen wieder stärker in den Fokus rücken“, resümierte Hesemann abschließend. Dazu zähle auch, die „blue-collar“-Jobs (Produktion, Elektro- und Metall-Facharbeiter) nicht nur ins Ausland zu verlagern, sondern die „Kette im Haus zu halten“. Im Moment entfalle der Großteil der zu besetztenden Jobs in der M+E Industrie auf die „white-collar“-Jobs (Forschung, Entwicklung, Organisation, Verwaltung).

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