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In Politik und Wirtschaft zeigt man sich einig: Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern, bringt viele Vorteile mit sich. Nachhaltigerer Transport, weniger Verkehr auf den Autobahnen und im Stadtverkehr und weniger Abgase in der Luft sind nur einige davon. Umso erfreuter haben sich die Befürworter des Projektes „Magistrale für Europa“ gezeigt in Anbetracht dessen gezeigt, dass die letzten Nadelöhre auf der Strecke Paris-Budapest vielleicht bald geschlossen sind. Darüber freut man sich gewiss auch in Augsburg. Wäre hier nicht eine andere Lücke im Schienenverkehr.
Deshalb wäre die Elektrifizierung der Strecke wichtig
Die besagte „Lücke“ im Schienennetz befindet sich zwischen Augsburg und Buchloe – und damit Mitten auf der wichtigen Verbindung von München in die Schweiz. Dort fahren zwar bereits Züge, doch bislang ist die Strecke nicht elektrifiziert. Und das, obwohl regionale Politiker und Wirtschaftskenner sich dafür aussprechen. Peter Stöferle, Geschäftsfeldleiter Mobilität und Stadtentwicklung, sieht mit der Elektrifizierung der Strecke vor allem eine grundsätzliche Stabilisierung der Infrastruktur der Region: „Eine elektrisch betriebene Strecke Augsburg–Buchloe wäre in erster Linie ein Querverbindung zwischen Augsburg und der neu elektrifizierten Strecke von München nach Lindau. Das käme vor allem dem Personenverkehr zugute; so könnte man elektrisch und ohne umzusteigen auch von Augsburg aus nach Memmingen und zum Bodensee fahren. Vor allem aus einer größeren Perspektive sieht man, dass die fehlenden 39 Kilometer ein vergleichsweise kleiner Lückenschluss wären. Damit könnte Augsburg-Buchloe zur Ausweichstrecke bei Störungen im Fern- und im Güterverkehr werden und damit die Stabilität des Bahn-Netzes insgesamt verbessern.“ Ähnliche Argumente führt auch die Ostallgäuer Landrätin Maria Rita Zinnecker an: „Elektrifizierung ist die wirtschaftlichste Verbindung im Schienenpersonen- und Güterverkehr. Eine Elektrifizierung der Strecke Augsburg-Buchloe bedeutet selbstverständlich eine Aufwertung für den Standort Buchloe und für uns einen ersten Schritt aus dem ‚Dieselloch‘.“
Darum ist das Projekt bei Förderanträgen bislang durchgefallen
Dennoch ist die Strecke weiterhin nicht elektrifiziert – und dies bleibt vermutlich auch in der nächsten Zeit so. In Anbetracht möglicher Förderungen stellt sich aber die Frage: Warum? Grundsätzlich wäre eine Förderung im Rahmen des GVFG – kurz für das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz – möglich. Die beiden CSU-Bundestagsabgeordneten Volker Ulrich und Hansjörg Durz machten sich bereits für eine derartige Förderung stark. Doch aus dem Projekt Elektrische Güterbahn wurde nichts. „Schlussendlich scheiterte das Projekt bei der Fördermaßnahme, dass auf der Strecke am Ende zu wenige Güterzüge unterwegs sind“, erklärt Durz unserer Redaktion am Telefon. Dennoch sei es ein wichtiger Schritt gewesen auf das Projekt aufmerksam zu machen. Eine weitere Möglichkeit zur Förderung ist das Ausbauprogramm „GVFG“. Die beiden Abgeordneten möchten deshalb, dass der Freistaat Bayern die Strecke Augsburg-Buchloe auch hier eingereicht. Doch um den Zuschlag zu erhalten, müsse die Strecke wirtschaftlich sein, erklärt das Bundesverkehrsministerium auf Nachfrage unserer Redaktion. Für die Strecke im Süden Bayerisch-Schwabens sei dies aber nicht gegeben.
Politik und Wirtschaft geben nicht auf
Mit den beiden Absagen möchten sich Politik und Wirtschaft der Region aber nicht geschlagen geben. „Wenn die geänderten Richtlinien es nun ermöglichen und die anderen Töpfe des Bundes keine Chance eröffnen, dann sollte die Politik schnell versuchen, die offenen Fragen zu klären und diesen Weg zu beschreiten. Eine Elektrifizierung zwischen Augsburg und Buchloe, aber auch weiterer Strecken im Allgäu, würde den regionalen Verkehr stärken und entspräche so dem Geist des GVFG“, sagt Stöferle. Auch Hansjörg Durz, der sich neben der Bahnstrecke Augsburg-Buchloe auch am Ausbau der Strecke Ulm-Augsburg engagiert, möchte das Thema nicht fallen lassen. Neue Möglichkeiten zur Förderung möchte er im Blick halten, erklärt er. Auch die Bayerische Eisenbahngesellschaft BEG spricht sich für ein derartiges Projekt aus. Würde das Projekt gefördert werden ergeben sich nicht nur die klassischen Vorteile eines Lückenschlusses, wie ihn IHK und das Landratsamt Ostallgäu beschreiben. Bei der BEG hebt man auch die Möglichkeit hervor auf Akku-Oberleitungs-Hybridzüge zu setzen, um somit langsam aus karbonisierten Antrieben auszusteigen. Außerdem wäre es ein erster Schritt für die weitere Elektrifizierung ins Allgäu Richtung Kaufbeuren, Kempten und Füssen – und damit der Auftakt für weitere Lückenschlüsse bis in die Schweiz.