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Augsburger Start-up revolutioniert Leichtbau durch KI
Gründungsstipendium

Augsburger Start-up revolutioniert Leichtbau durch KI

Das Team „fibclick“, in der Hand ein im Leichtbauverfahren gefertigtes Bauteil: Niklas Paprotta, Jonas Wilfert und Isa Taflan.
Das Team fibclick, in der Hand ein im Leichtbauverfahren gefertigtes Bauteil: Niklas Paprotta, Jonas Wilfert und Isa Taflan. Fotoquelle: Universität Augsburg/ Fibclick

Das Augsburger Start-up fibclick entwickelt eine innovative Planungssoftware für den Leichtbau. Die drei Augsburger Absolventen wurde außerdem es mit dem Exist-Gründungsstipendium ausgezeichnet. Wie ihre Software genau funktioniert.

Carbon- und glasfaserverstärkte Kunststoffe finden in vielen Bereichen Anwendung, wie beispielsweise in der Windkraft, im Bauwesen und im Transportsektor. Die Herstellung gestaltet sich jedoch teuer und zeitaufwändig, da die Planung meist manuell erfolgt. Das Augsburger Start-up fibclick entwickelt eine Software, die die Produktionsplanung für das effiziente Pultrusionsverfahren automatisiert, indem sie KI-Methoden nutzt. So sollen Unternehmen künftig Zeit, Kosten und Ressourcen sparen.

Schnelle Verfügbarkeit als oberstes Unternehmensziel

Das Ziel der Gründung soll es sein, Leichtbaumaterialien auf Knopfdruck verfügbar zu machen. „Von der Kundenanfrage bis zum Produktionsstart vergehen oft mehrere Monate, obwohl die Herstellung nur wenige Tage dauert. Unsere Software plant vollständige Produktionsabläufe in wenigen Minuten, wobei der Fokus zunächst auf dem Pultrusionsverfahren liegt“, erklärt Ingenieurinformatiker und Mitgründer Jonas Wilfert. Gemeinsam mit Niklas Paprotta, ebenfalls Ingenieurinformatiker, und Betriebswirt Isa Taflan bildet er das Gründungsteam. Alle drei sind Master-Absolventen der Universität Augsburg.

KI soll Planung optimieren

Um den Industriebedarf zu verstehen, muss zunächst das Fertigungsverfahren betrachtet werden. Lange Glas- oder Carbonfasern sorgen für die Stabilität von Verbundwerkstoffen. Ihre Anordnung im Bauteil bestimmt die Eigenschaften des Endprodukts. „Für jedes neue Produkt planen Ingenieure individuell, wie hunderte Faserbündel und Textilien positioniert werden“, erklärt Niklas Paprotta. Dieser zeitaufwändige Prozess führt zu hohen Personalkosten und Fehleranfälligkeit. Die fibclick-Software nutzt KI und Physiksimulationen, um die Planung basierend auf einem 2D-Querschnitt und Profilinformationen zu automatisieren. Zusätzlich bietet fibclick eine Augmented-Reality-Unterstützung, die den Mitarbeitenden einen Schritt-für-Schritt-Plan direkt an der Anlage anzeigt und die Faserbündelanordnung visualisiert.

Ursprünge der Unternehmensidee

Schon 2019 begannen Jonas Wilfert und Niklas Paprotta neben ihrem Studium am Fraunhofer IGCV zu arbeiten und lernten die Herausforderungen bei der Herstellung von Leichtbaumaterialien kennen. 2020 entstand der Wunsch, die Produktionsplanung in diesem Bereich zu verbessern. „Meine Bachelorarbeit an der Universität Augsburg behandelte ein Thema dazu, und wir haben seitdem nie wieder davon abgelassen“, sagt Jonas Wilfert. Um fehlende Business-Erfahrung zu ergänzen, kam 2022 Isa Taflan ins Team. Der Betriebswirt aus Augsburg übernimmt nun Vertrieb und Finanzen, nachdem er im Automobilsektor gearbeitet hat. Mit fibclick geht für ihn ebenfalls ein Kindheitstraum in Erfüllung. Mit der Exist-Förderzusage ist für die drei der „große Moment“ gekommen. Seit Juli 2024 erhalten die drei Gründer ein Stipendium zur Sicherung des Lebensunterhaltes, wodurch sie nun in Vollzeit an ihrer Software arbeiten können.

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