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B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN: Zur Zielgruppe der „Augsburger Sommernächte“ zählte auch das Umland. Lässt sich bereits sagen, wer das Fest wie gut angenommen hat?
Heinz Stinglwagner: Unser erster Eindruck ist: Es waren sehr viele auswärtige Besucher da. Wir haben beispielsweise in den Parkhäusern viele Kennzeichen aus dem Umland gesehen. Gerade am Donnerstag kommen erfahrungsgemäß eher Menschen aus der Stadt, am Wochenende auch viele von außerhalb. Auch viele Touristen waren unter den Gästen, wobei die sicherlich nicht nur aufgrund des Festes da waren.
Mit einem Gewinn haben Sie nicht gerechnet, aber auf eine Null-Nummer gebaut. Gibt es bereits erste Zahlen, ob der Plan aufgegangen ist?
Das steht erst in circa 14 Tagen fest. Erste Hochrechnungen gehen aber davon aus, dass wir keinen Verlust gemacht haben und dass es wohl tatsächlich eine finanzielle Null-Nummer wird.
Die Stadt hat das Fest mit 50.000 Euro unterstützt. Wird dieses Geld komplett benötigt?
Auf alle Fälle. Dieser Zuschuss der Stadt ist für uns ganz, ganz wichtig.
Wird die CIA an den Umsätzen der einzelnen Stände beteiligt?
Nein. Ein solches Konzept kenne ich auch nur von geschlossenen Festivals. Das Konzept der „Augsburger Sommernächte“ sieht so aus: Die Partner zahlen Standgebühren, der Gewinn gehört aber ganz ihnen. Damit erhalten wir eine kalkulierbare Summe und eine verlässliche Einnahmequelle.
Neben viel Lob gibt es auch Kritik. Falls es wieder ein solches Stadtfest gibt, wo sehen Sie noch Verbesserungspunkte?
Es gibt einige Dinge, die wir beim nächsten Mal anders machen würden. Die einzelnen Plätze, die Grundkonstruktion und wie die Menschen sich bewegt haben, auch die Angebote: Das alles hat für uns gestimmt. Allerdings hätte ich mir auf der Maxstraße ein bunter gemischtes Programm und mehr Abwechslung gewünscht. Das ist aber die einzige große Stellschraube, an der wir drehen würden.
Ein Stadtrat nannte das die „Augsburger Sommernächte“ ein „Fress- und Sauffest“. Was sagen Sie dazu?
Es wurde ein breites Programm angeboten. Essen und Trinken gehören dazu. Die Ausdrucksweise kann ich aber so nicht akzeptieren. Mit Verlaub: Wenn ich irgendwo hingehe, zum Beispiel auf eine Geburtstagsparty, und dort eine gute Zeit habe, dann esse und trinke ich auch gerne etwas. Das kann man dann im Nachhinein eine lustige Feier nennen – oder einen boshaften Kommentar abgeben.
Andere Stimmen behaupten, dass es zu wenige kulturelle Angebote gab. Wie sehen Sie das?
Die Frage, die sich meiner Meinung nach hier stellt, ist: Was ist Kultur? Brecht und Mozart, oder Poetry Slam und DJ-Musik? Die „Augsburger Sommernächte“ waren nie als elitäres Fest, sondern als Unterhaltung für die breite Masse gedacht. Es gab die unterschiedlichsten Programmpunkte, vom Eröffnungskonzert der Philharmoniker bis hin zu Gospel und Disco-Musik. Auch hier finde ich den Kommentar unfair: Wer mit offenen Augen über das Fest gegangen ist, hat überall Kultur gesehen.
Die Preise für Getränke und Speisen wurden teilweise als teuer empfunden. Was ist Ihre Meinung?
Das Preisniveau war mit Sicherheit nicht niedrig, aber es war normal. Man muss auch ganz klar sehen: Das Fest war kostenlos, es wurde kein Eintritt verlangt, obwohl der Aufwand auch unserer Partner aus der Gastronomie enorm war. Dies muss halt refinanziert werden.
Sicherheitsgäste betonten, das Fest sei friedlich verlaufen. Trotzdem gab es insgesamt 92 Patienten. Wie schätzen Sie die Sicherheitslage des Festes ein?
Als sehr gut. Den Sicherheitskräften zufolge ist weniger passiert als bei einem normalen Wochenende in der Innenstadt.
Wie haben die Anwohner auf das Fest reagiert?
Wir hatten sehr viel Kontakt zu den Anwohnern. Gerade für die in der Maxstraße war das Fest auch eine Belastung, das steht außer Frage. Wir sind frühzeitig auf die Anwohner zugegangen, haben alternative Parkplätze angeboten, ebenso wie Gutscheine für Speisen und Getränke. Alles in allem war die Stimmung positiv.
Wird das Stadtfest denn wiederholt?
Kurz nach den Sommerferien werden wir uns mit dem Thema wieder eingehend beschäftigen. Dann wird beschlossen, ob das Fest wieder stattfindet, in welchem Turnus und ob die CIA wieder als Veranstalter auftreten wird.
Gibt es bereits eine Rückmeldung der Sponsoren und Gastronomen, ob sie das Fest wieder unterstützen würden?
Ja, die gibt es. Viele wären im nächsten Jahr gerne wieder mit dabei, wenn es denn ein weiteres Fest gibt.
Was war Ihr persönliches Highlight der Augsburger Sommernächte?
Mein persönliches Highlight waren die Gäste. Ich war viel unterwegs – alleine, auch gemeinsam mit der Polizei. Mir hat gut gefallen, dass das Publikum so bunt gemischt war. Jung und Alt haben zusammen gefeiert und sich toll verhalten, es gab wenig Müll, wenig Glasbruch. Wir waren gute Gastgeber und hatten vor allem auch tolle Gäste!
Das Interview führte Rebecca Weingarten