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Augsburger Modelabel „Serfan“: Wir finanzieren uns selbst
Serfan GmbH

Augsburger Modelabel „Serfan“: Wir finanzieren uns selbst

Serhat Yilmaz und Stefan Buntscheck haben das Augsburger Modelabel "Serfan" gegründet. Foto: B4B SCHWABEN
Serhat Yilmaz und Stefan Buntscheck haben das Augsburger Modelabel "Serfan" gegründet. Foto: B4B SCHWABEN

Wenn der passende Schuh nicht dabei ist, mache ich eben meinen eigenen. Das hat sich Serhat Yilmaz einfach gedacht und einfach gemacht: Zusammen mit seinem Kommilitonen und Freund Stefan Buntscheck gründete er kurzerhand das Augsburger Modelabel „Serfan – seriös & anders“. Sie entwerfen Mode, die eine Brücke zwischen Business-Outfit und Freizeitkleidung schlägt. Casual Business nennt sich das Konzept, welches bislang einen einzigartigen Chelsea-Boot vertreibt und in Augsburg bereits Erfolge feiert. Im Gespräch mit B4B SCHWABEN verraten die beiden ihre Träume, Ängste und was sie als nächstes planen.

von Sandra Hinzmann, Online-Redaktion

B4B SCHWABEN: Wie kommt man auf die Idee, seinen eigenen Schuh zu produzieren, nur weil es ihn nicht zu kaufen gibt?
Serhat Yilmaz:
Ich hatte immer einen Traum. Der Traum fing mit einem Freund an und hört hoffentlich nie auf.
Stefan Buntscheck: Mit einem Freund und Geschäftspartner wollten wir das Ziel verfolgen, unabhängig zu sein.

B4B SCHWABEN: Wie lange hat es von der Idee, einen Schuh zu designen, bis zum fertigen Konzept gedauert?
Serhat:
Das Konzept mit Design war innerhalb weniger Wochen fertig. Die Produktion dauerte leider um die 2 Monate, die Spanier halt :)

B4B SCHWABEN: Welche Rückschläge musstet ihr bisher erfahren?
Stefan:
Angefangen von einer Agentur, die uns abzocken wollte, bis hin zu Schwierigkeiten bei der Entwicklung, den farbigen Schaft schmutzresistent zu machen. Dazu kommen noch die Menschen, die an dir zweifeln und dich zurückwerfen.

B4B SCHWABEN: Wie finanziert ihr euer Modelabel?
Stefan:
Durch die BY-Agentur, mit der wir seit zwei Jahren Webseiten, Flyer und Mobile Apps für Kunden erstellen. Und natürlich komplett durch unser eigenes erspartes Geld.

B4B SCHWABEN: Aktuell seid ihr noch mitten im Studium. Wie bringt ihr alles unter einen Hut?
Serhat:
Mit viel Planung und Struktur. Morgens bis abends wird gearbeitet und nachts gelernt. Ich habe dieses Jahr schon meinen Abschluss erhalten, deswegen übernehme ich nun mehr Aufgaben als Stefan, der noch seine Bachelorarbeit schreiben muss.

B4B SCHWABEN: So jung und aus dem Nichts ein Modelabel zu gründen ist ganz schön mutig. Was sind eure Tipps für andere junge Existenzgründer? Wo liegt eurer Meinung nach das größte Risiko?
Stefan:
Redet über eure Idee und findet Kritiker und Fürsprecher. Daraus ergeben sich neue Wege und Variationen und du kannst so einfach dein Produkt oder deine Idee testen. Das größte Risiko liegt darin, zu viel Zeit mit Kleinigkeiten zu verschwenden und sich nicht von manchen Dingen zu trennen.

B4B SCHWABEN: Habt ihr außerhalb eures Modelabels noch andere Projekte, die ihr betreut?
Serhat:
Wir betreuen Copy4Students, das ist ein Hochschulmarketing-Projekt, bei dem Studenten kostenlos kopieren können und die Unternehmen sich auf dem dafür bereitgestellten Kopierpapier präsentieren können. Damit wollen wir helfen, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Das Hauptgeschäft machen wir mit dieser BY-Agentur.

B4B SCHWABEN: Habt ihr schon während der ersten Produktionsphase gespürt, wie eure Schuh-Kollektion ankommt?
Stefan:
Es gab immer wieder „potenzielle Kunden“, die von den Entwürfen ganz begeistert waren. Das hat uns den nötigen Boost gegeben, jeden Tag noch mehr zu leisten.

B4B SCHWABEN: Nationale VIPs wie auch die Augsburger Lokalprominenz zählt zu euren Kunden. Wie fühlt es sich an, sein eigenes Produkt erfolgreich zu vertreiben?
Stefan:
Von außen bemerkt man das immer viel stärker und ist beeindruckt. Wenn man – wie wir – Teil des Ganzen ist, realisiert man den Erfolg erst, wenn man sich zurücklehnt und darüber nachdenkt. Dann gibt es kein besseres Gefühl!

B4B SCHWABEN: Freunde, die eng zusammenarbeiten – da muss man sich zu 100 Prozent aufeinander verlassen können. Gibt es da manchmal auch Probleme?
Serhat:
Ja! Große Probleme – denn wo trennt man Freundschaft und Arbeit? Jedoch weiß ich, dass ich mich immer auf meinen Partner verlassen kann. In guten wie in schlechten Zeiten
Stefan: Probleme kommen und gehen. Dein Partner bleibt. Das muss man immer im Hinterkopf behalten.

B4B SCHWABEN: Wer sind eure größten Kritiker und Fürsprecher?
Stefan:
Fürsprecher kommen aus der Familie und dem Bekanntenkreis, von Boutiquen und Einzelhändlern. Kritiker sind die, die erkennen, dass wir etwas gefunden haben, was eine Bombe sein kann.

B4B SCHWABEN: Wovor habt ihr am meisten Angst? Und was wünscht ihr euch?
Serhat:
Wir haben natürlich Angst, dass unserem Modelabel irgendwann das Geld ausgeht. Dafür wünschen wir uns einen Investor, der versteht, wo unsere Mode hingeht und uns dabei unterstützt, unsere Mode richtig auf dem Markt zu platzieren.
Stefan: Natürlich haben wir auch Angst, von den großen Firmen mit riesigen Budgets überrannt zu werden.

B4B SCHWABEN: Was sind eure Pläne – für die nächsten fünf Wochen, fünf Monate, fünf Jahre?
Serhat:
Wir haben große Pläne: Die nächste Kollektion ist schon fertig designt und wartet auf die Produktion, getreu unserem Style „seriös & anders“. Es kommen neue Warengruppen dazu wie ein Gürtel passend zum Schuh, mehr kann ich aber noch nicht verraten. Nach den letzten anstrengenden Wochen und Monaten haben wir uns jetzt aber erst einmal ein kleines Päuschen verdient und sammeln neue Energie bei einem kurzen Urlaub. 

Die Augsburg Studenten Serhat Yilmaz und Stefan Buntscheck gründeten aus dem Nichts ihr eigenes Modelabel.  „Serfan“ heißt die Modelinie, in der einzigartige Chelsea-Boots produziert werden, die die Lücke zwischen Business-Outfit und Freizeitkleidung schließen. Casual Business heißt der Modetrend, der auch in Augsburg immer beliebter wird. Die nächste Kollektion steht bereits in den Startlöchern.

Zum Interview mit den Gründern von „Serfan“.

Hier gibt es alle Fakten zum Augsburger Modelabel „Serfan“.

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