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Augsburger LEW und Eon passen Ladekosten an Börsenpreise an
E-Mobilität

Augsburger LEW und Eon passen Ladekosten an Börsenpreise an

Vor allem E-LKW und E-Busse sollen von einem dynamischen Preismodell der LEW und E.on Innovation profitieren.
Vor allem E-LKW und E-Busse sollen von einem dynamischen Preismodell der LEW und E.on Innovation profitieren. Foto: Hochgemuth/LEW

In Augsburg möchten Eon Innovation und LEW mit einer dynamischen Preisanpassung an Ladesäulen die E-Mobilität vorantreiben. Wie sich die Ladekosten tagesaktuell an Börsenpreisen orientieren können.

Als eine der ersten Anbieter deutschlandweit verkünden Eon Innovation und die Lechwerke AG die Entwicklung und den Abschluss einer Testphase eines dynamischen Ladepreismodells. Nun sind die ersten Ladesäulen im Kundenumfeld auf dem Gelände des Mercedes-Benz Nutzfahrzeug-Zentrums Augsburg in Betrieb. Die dortigen Tarife für das Laden von E-Fahrzeugen sollen an die sogenannten Spotmarktpreise, also die an der Börse gehandelte Preise für Strommengen, gekoppelt und mehrfach täglich angepasst werden. Der Fokus liege dabei auf elektrischen Nutzfahrzeugen wie E-LKW und E-Busse.


Abschluss der Testphase

In der ersten Testphase haben Eon und LEW das Modell inklusive der technischen Umsetzung am Hauptsitz der Lechwerke in Augsburg unter Realbedingungen erfolgreich getestet. Hierbei wurde untersucht, wie die unterschiedlichen Systeme miteinander agieren und ob die eingespielten Preise korrekt dargestellt werden. Nach erfolgreichem Abschluss dieser Phase sind nun zwei weitere Stationen mit diesem Preismodell in Betrieb gegangen. Im Güterverkehrszentrum Region Augsburg (GVZ) haben LEW und Eon Innovation zwei Gleichstrom-Schnellladesäulen (DC-Ladestationen) auf dem Gelände des Mercedes-Benz Nutzfahrzeug-Zentrums errichtet. Die Ladestationen verfügen über jeweils zwei Ladepunkte und einer Leistung von jeweils 150 bzw. 300 Kilowatt. Dabei handelt es sich auch um die erste 300-kW-Ladestation von LEW.


Anwendung in der Praxis

Mit dem flexiblen Preismodell gekoppelt, können nun LKW und Busse an den Ladern Strom tanken. Durch die Preisinformation des Vortages, die interessierte Kunden automatisiert per E-Mail erhalten können, soll eine Planung der Ladezeiten entsprechend der günstigsten Stunden ermöglicht werden. Wegen der großen Ladekapazitäten ergeben sich für LKW und Busse mit einer variablen Preisgestaltung hohe Einsparpotenziale, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Es können aber auch Elektroautos an der Station laden. Eon und LEW erhoffen sich durch die neuen Ladestationen auch Erkenntnisse darüber, wie sich das variable Preismodell auf das Ladeverhalten der Kundinnen und Kunden auswirkt.

Die Bedienoberfläche der Ladesäulen auf dem Mercedes-Benz Nutzfahrzeug-Zentrum in Augsburg. Foto: Hochgemuth/LEW
Die Bedienoberfläche der Ladesäulen auf dem Mercedes-Benz Nutzfahrzeug-Zentrum in Augsburg. Foto: Hochgemuth/LEW

Freude über Finalisierung

Andreas Remmele, Leiter E-Mobility bei der LEW Netzservice GmbH, freut sich, dass nach der intensiven Planungs- und Entwicklungsphase das Ergebnis nun auch für die Öffentlichkeit sichtbar wird: „Uns ist es als einem der ersten Anbieter in Deutschland gelungen, ein flexibles Ladesäulenpreismodell zu entwickeln. Wir sehen einen hohen Bedarf im Ausbau der Ladelösungen für gewerbliche Fahrzeuge. Mit unserem Preismodell haben wir die Möglichkeit, die Preise des Spotmarktes an die Kundinnen und Kunden weiterzugeben – eine attraktive und innovative Lösung, die einen Beitrag zum Fortschritt in diesem Segment leisten kann.“


Plädoyer für den Fortschritt

Projektleiter Stefan Herr, Senior Innovation Manager in der Eon Group Innovation GmbH sieht eine dringende Notwendigkeit in der Implementierung solch innovativer Projekte: „Die Elektromobilität spielt sich längst nicht mehr nur im PKW-Segment ab. Wir müssen den Weg auch für LKW und Linienverkehr ebnen, um den Umstieg barrierefrei und unkompliziert zu gestalten. Ein solches Projekt liefert uns wichtige Einblicke in die Akzeptanz flexibler Preisgestaltung in der Elektromobilität und hilft uns, auch in der Elektrifizierung gewerblicher Fahrzeuge Fortschritte zu machen.“


So berechnen sich die Preise

Die Tarife setzten sich dabei aus Spotmarktpreisen und fixen Kosten, wie zum Beispiel der EEG-Umlage oder Netznutzungsgebühren, zusammen. Sie sollen mehrfach täglich angepasst werden. Kundinnen und Kunden können die aktuell gültige Preisinformation dann in einer App einsehen, um so das Laden ihrer Elektrofahrzeuge nach den günstigsten Zeitfenstern zu planen. Die neue Preis-Flexibilität lege vor allem für die wirtschaftliche, gewerbliche Nutzung von Elektromobilität einen wichtigen Grundstein. Für die Zukunft ist der zusätzliche Einsatz von Batteriespeichern denkbar, mit denen der Strom zu günstigen Zeiten gespeichert und über längere Zeit an die Kunden weitergegeben werden kann.

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