Im 500-jährigen Jubiläumsjahr vollziehen die Fuggersche Stiftungen einen Wechsel im Vorsitz des Familienseniorats. Wer Maria Elisabeth Gräfin Thun-Fugger nach über 50 Jahren in ihrer ehrenamtlichen Arbeit beerbt.
Mit Alexander Erbgraf Fugger-Babenhausen übernimmt die 16. Stiftergeneration nach Jakob Fugger den Vorsitz des Fürstlich und Gräflich Fuggerschen Familienseniorats. 500 Jahre nach der Stiftungsgründung am 23. August 1521 feiern die Fuggerschen Stiftungen ihr Jubiläumsjahr und vollziehen den Generationswechsel.
Alexander Erbgraf Fugger-Babenhausen folgt damit auf die bisherige Vorsitzende Maria Elisabeth Gräfin Thun-Fugger, 73, die seit Mai 2004 den Vorsitz innehatte. Im Januar 1969 wurde sie nach dem frühen Tod ihres Vaters als erste Frau in der Geschichte der Stiftungen Mitglied im Fuggerschen Familienseniorat. Die offizielle Verabschiedung von Maria Elisabeth Gräfin Thun-Fugger findet im Rahmen der Feierlichkeiten im Fuggerei NEXT500-Pavillon auf dem Augsburger Rathausplatz im Mai 2022 statt.
„Nach über 50 Jahren ehrenamtlichem Engagement für die Fuggerei danken wir der scheidenden Vorsitzenden für ihre außergewöhnliche Leistung und zollen ihr großen Respekt. Mit großer Weitsicht wurden unter ihrem Vorsitz beispielsweise die Öffnung der Fuggerei für den Tourismus mit der Entwicklung der Museen vorangetrieben und wichtige strategische Weichenstellungen gefällt“, erklärt der neue Senioratsvorsitzende Alexander Erbgraf Fugger-Babenhausen. Jakob Fugger hat die Fuggerei „in exemplum“ – also als Vorbild – gestiftet und in seinem Stiftungsbrief seine Nachfahren „auf ewig“ verpflichtet, sein Sozialwerk in seinem Sinne fortzuführen.
Der 40-Jährige ist bereits seit 2014 als ehrenamtliches Mitglied im Vorstand der Stiftungen tätig und leitet seit 2008 hauptamtlich als Chef seiner Linie die Fürst Fugger Zentralverwaltung auf Schloss Wellenburg. Damit übernimmt seine Linie seit 1906 erstmals wieder den Vorsitz der Fuggerschen Stiftungen. „Die Aufgabe im Jubiläumsjahr übernehmen zu dürfen, ist eine große Ehre für mich, insbesondere weil die Ausrichtung der Stiftungen für die Zukunft ein herausfordernder Prozess ist. Gerade in schwierigen Zeiten zeigt sich, dass die Stiftungen wie in den vergangenen 500 Jahren immer ein Gleichgewicht zwischen Tradition und Anpassung an die gesellschaftlichen Herausforderungen bedeutet“, erklärt Erbgraf Fugger.