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Mehrere Jahrzehnte kontinuierlicher Krieg. In unserer Zeit ist das ist das kaum Vorstellbar. Der Dreißigjährige Krieg war ein besonders grausames Kapitel in der deutschen Geschichte. Auch Augsburg musste in dieser Zeit viel leiden. Vor allem die Protestanten wurden in den Kriegsjahren systematisch unterdrückt. Kein Wunder, dass aus dieser Zeit des nicht enden wollenden Krieges ein besonderes Drang nach Frieden entstand. Seit 1650 wird das Augsburger Hohe Friedensfest am 8. August gefeiert. Dieses Jahr setze man sich im Rahmen der Festlichkeiten unter dem Motto „Niemand hat das Rech zu gehorchen“ mit Protest und Streit als friedensstiftendes Mittel auseinander. Morgen ist der Höhepunkt des Festprogramms, das Hohe Friedensfest selbst.
Das Friedensfest als Mittel für Verständnis
Im Rahmen des Augsburger Hohen Friedensfestes war auch immer der Religionsfrieden ein wichtiger Bestandteil der Festlichkeiten. Die christlichen Kirchen veranstalten deshalb um 10:00 einen Ökumenischen Festgottesdienst in der St. Anna Kirche. Jedes Jahr wechselt sich die evangelische mit der katholischen Kirche bei dem Halten der Festpredigt ab. Zur gleichen Zeit wird auch ein Ökumenischer Familiengottesdienst in der Evangelisch-Lutherischen Kirche St. Ulrich veranstaltet. Nach den Gottesdiensten wird von 11:30 bis 14:00 die traditionelle Augsburger Friedenstafel in der Innenstadt stattfinden. Als ein gelebtes Symbol für Offenheit und Freiheit bringt die Tafel die Bürger Augsburgs zusammen. Tischnachbarn teilen von zuhause Mitgebrachte speisen, kommen so ins Gespräch und lernen sich kennen. Ab 13:00 lädt das Kinderfriedensfest alle Kinder in den Botanischen Garten und den Zoo ein. Ein buntes und lehrreiches Festprogramm wartet auf die Jugendlichen. Den großen Abschluss des hohen Friedensfestes bildet das alljährliche Festkonzert. Neben biblischen Zitaten werden auch Texte von Günther Eich und Georg Trakl zitiert sowie die Kantate „So suche nach dem Frieden und jage nach ihm“ uraufgeführt.
Freier Einkauf für freie Bürger
Natürlich hat das Augsburger Hohe Friedensfest auch eine andere, sehr angenehme Komponente. Seit 1950 ist es für die Stadt Augsburg ein gesetzlicher Feiertag. Damit besitzt Augsburg die meisten gesetzlichen Feiertage in ganz Deutschland. Bürger, die im Augsburger Stadtgebiet arbeiten, dürfen sich auf einen freien Tag freuen. Der Standort der Arbeitsstelle ist dafür relevant, ob jemand frei hat oder nicht. Das Augsburger Umland kommt zwar nicht in den Genuss des Feiertages, aber trotzdem freuen sie sich über das Augsburger Friedensfest. Wo geht man Einkaufen, wenn in der Stadt alle Läden geschlossen sind? Natürlich im Umland. In den benachbarten Städten wie Gersthofen, Neusäß, Stadtbergen oder Königsbrunn hat man sich auf den Feiertag eingestellt und profitiert von der regen Kauflust der Augsburger. Damit ist das Augsburger Hohe Friedensfest ein Segen für alle in der Region, auf die eine oder andere Weise.