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Augsburg gründet! 2025: Welches Start-up hat den ersten Platz gewonnen?
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Augsburg gründet! 2025: Welches Start-up hat den ersten Platz gewonnen?

Diese Start-ups standen bei Augsburg gründet! 2025 im Finale. Foto: Lisa Graf/ B4B
Diese Start-ups standen bei Augsburg gründet! 2025 im Finale. Foto: Lisa Graf/ B4B

Sechs Start-ups aus Augsburg treten im Idea Slam von Augsburg gründet! gegeneinander an. Nur eine Idee kann am Ende gewinnen. Welches Start-up hat sich diesmal die 5.000 Euro Preisgeld gesichert?

„Der Raum ist voller Macher und Macherinnen. Das ist das, was wir benötigen: Kreative Köpfe sind der Rohstoff dieses Landes“, hat Stefan Schimpfle, Geschäftsführer des Digitalen Zentrum Schwaben (DZ.S), die neunte Ausgabe von Augsburg gründet! eröffnet.

Das Herzstück des Abends: Der Idea Slam, das Finale, bei dem sechs Gründerinnen und Gründer ihre Start-ups pitchen. Das Highlight: die Preisverleihung, bei der 5.000 Euro Preisgeld und ein Gutschein für ein Interview mit B4BSCHWABEN.de überreicht werden. 

Bis feststand, wen die mehr als 400 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und der Gründerszene diesmal zum Sieger gewählt haben, bot das DZ.S ein vielfältiges Programm rund um das Thema Gründen an.

Keynote: Tipps für Gründerinnen und Gründer

Augsburg Oberbürgermeisterin Eva Weber betonte, wie wichtig die Gründerszene für Augsburgs Unternehmen ist. „Mit Airbus, Renk und Everllence haben wir hier große, produzierende Unternehmen. Deswegen brauchen wird dringend kleine Unternehmen, die Spezialaufgaben übernehmen, aber auch bei den großen der Stachel im Fleisch für die Entwicklung sind“, sagte Weber. Mittlerweile haben sich 13 Forschungsinsitute in Augsburg angesiedelt. „Wir haben richtig viel Dynamik und Schnelligkeit am Standort“, so Weber weiter. 

Die Keynote hielt diesmal Philipp P. Spangenberg von der baramundi software gmbH. Spangenberg, selbst mehrfacher Gründer, gab einen Einblick in seine Reise als Gründer und praktische Tipps für alle, die sich auf diesen Weg machen wollen. „Ihr müsst euch überlegen, was ihr wollt: Wollt ihr First mover sein oder Follower“, fragte Spangenberg etwa in das Gründer-Publikum. Er selbst hatte mit seinem Start-up Blue ID den Weg als first-mover gewählt, Patente angemeldet. Anfang der 2000er, als Smartphones noch wenig verbreitet waren, entwickelte er eine Technologie, mit der das Smartphone als digitaler Schlüssel genutzt wird – um Autos zu öffnen oder im Gebäudemanagement. Wegen der Corona-Pandemie musste er in seinem Start-up schließlich mehr als die Hälfte seiner Mitarbeitenden entlassen – und hat sein Unternehmen dann verkauft.

Wer gründet, sollte für sich auch immer prüfen, ob man klarkommt, und die Probleme am Horizont zu kennen – und auszuhalten, dass man nicht weiß, wie es weitergeht. „Du kennst die Risiken und musst damit schlafen können“, warnte Spangenberg. Kompromisslosigkeit riet er bei der Zusammensetzung des Teams. Habe man bei einem Partner oder bei Mitarbeitenden in der Probezeit ein schlechtes Gefühl, heißt es für Spangenberg: „Lieber schnell entscheiden, sonst tut es doppelt weh.“

Idea Slam 2025: Diese Start-ups haben gepitcht

Knapp 20 Bewerbungen waren in diesem Jahr bei Augsburg gründet! Eingegangen – sechs davon haben es in das Finale geschafft und durften ihr Start-up dem Publikum präsentieren. Dabei geht es laut dem Veranstalter nicht nur um Zahlen, sondern auch um den gesellschaftlichen Einfluss und den Innovationsgeist, die hinter der Idee stecken.

2024 hatte das Start-up NKTEK das Publikum mit seiner Idee überzeugt: Damit Landwirte frühzeitig Krankheiten ihrer Kühe erkennen und reagieren können, misst ein intelligenter Ohrsensor die wichtigen Gesundheitsdaten der Tiere. Ein Jahr später hat NKTEK seine Hardware serienreif entwickelt und Landwirte kommen von selbst auf das Start-up zu. „Das macht sehr viel Spaß, wenn man merkt, dass die eigene Idee auf Interesse stößt“, berichtete Dominik Kraus, einer der Gründer, auf der Bühne, bevor der Idea Slam 2025 begann.

Die Gewinner von Augsburg gründet! 2024: Dominik Kraus (2. v. l.) und Daniyal Noor (2. v. r.) mit Oberbürgermeisterin Eva Weber und Stefan Schimpfle, Geschäftsführer des DZ.S. Foto: Lisa Graf/ B4B
Die Gewinner von Augsburg gründet! 2024: Dominik Kraus (2. v. l.) und Daniyal Noor (2. v. r.) mit Oberbürgermeisterin Eva Weber und Stefan Schimpfle, Geschäftsführer des DZ.S. Foto: Lisa Graf/ B4B

Den Anfang machte das Start-up Open Hippo, das einen KI-Server entwickelt, den etwa Kanzleien, Arztpraxen oder Handwerksbetriebe nutzen können. Der Server steht im Unternehmen – die Daten werden im Gegensatz zu anderen KI-Anbietern nicht in einer Cloud (im Ausland) gespeichert, sondern bleiben im Unternehmen.

KiBauDi entwickelt einen KI-gestützten Baugenehmigungsassistenten, den Privatpersonen, Bauämter und Planungsbüros nutzen können. Das Ziel: Prozesse für Baugenehmigungen schneller und einfacher machen.

Effizientere chemische Anlagen – das will ModelForge schaffen. Durch einen digitalen Zwilling der Anlagen sollen diese so optimiert werden, dass sie weniger Rohstoffe und Energie verbrauchen.

Das Herzstück von Augsburg gründet!: Der Idea Slam, bei dem sechs Start-ups ihre Idee gepitcht haben. Fotos: Lisa Graf/ B4B

Das Start-up NaviCareNow entwickelt eine digitale Pflegeplattform.: Internationale Pflegekräfte, Angehörige und Einrichtungen sollen miteinander verbunden werden. Mit KI werden die internationalen Pflegekräfte etwa sprachlich unterstützt. Die fachliche Expertise der KI soll Einrichtungen und Pflegekräfte entlasten. Angehörige erhalten etwa Hilfe bei Anträgen.

Die Gründerin von Smackado stellt gesunde Backmischungen her – frei von Haushaltszucker, Gluten und Zusatzstoffen. Damit will sie Menschen helfen, sich gesund zu ernähren.

Gewinner von Augsburg gründet! 2025

Die meisten Gäste hat das Start-up Solidcryo überzeugt: Solidcryo hat eine Methode entwickelt, mit der Quantencomputer gekühlt werden können. Diese benötigen dafür nämlich -273 °C – eine Temperatur, die bisher mit Helium 3 hergestellt wird. Dieses entsteht aber im Zusammenhang mit der Atomwaffenproduktion, ein Kilogramm kostet laut dem Start-up bis zu 20 Millionen Euro. Deutschland ist laut den Gründern bei der Kühlung der Quantencomputer damit abhängig von Ländern, die Atomwaffen produzieren. Solidcryo hat die Methode der Adiabatic Demagnetisation Refrigeration entwickelt: magnetische Kühlung.

Erfahren Sie hier mehr über das Start-up:Solidcryo: Das ist die Augsburger Kühlmethode für Quantentechnologie

Dafür hat das Start-up bei Augsburg gründet! 2025 den Idea Slam Award, einen Gutschein für ein Interview mit B4BSCHWABEN.de und das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro und gewonnen. Das Preisgeld hat die Xentral ERP Software GmbH gespendet. Überreicht wurde es von Bayerns Digitalminister Fabian Mehring (Freie Wähler). Mehring lobte die Entwicklung des Wirtschaftsraums Augsburg und die Gründerszene. „Wir mausern uns da gerade ordentlich und das ist uns glaube ich gar nicht so bewusst“, sagte er. Augsburg sei auf dem Weg zu einem zweiten Tech-Start-up-Leuchtturm in Bayern.

Die Preisverleihung von Augsburg gründet!. Von links: Digitalminister Fabian Mehring, Jorginho Villar Guerrero und Paul Bittner von Solidcryo, Wirtschaftsredakteurin Angelina Märkl von B4B und Stefan Schimpfle vom DZ.S. Foto: DZ.S
Die Preisverleihung von Augsburg gründet!. Von links: Digitalminister Fabian Mehring, Jorginho Villar Guerrero und Paul Bittner von Solidcryo, Wirtschaftsredakteurin Angelina Märkl von B4B und Stefan Schimpfle vom DZ.S. Foto: DZ.S

Ausblick: Jubiläum von Augsburg gründet!

Schimpfle richtete am Ende Worte an alle Finalisten. „Der Mut, hier auf der Bühne gestanden zu haben, wird euch prägen. Das ist ein wichtiger Faktor.“ Für das kommende Jahr, dem zehnjährigen Jubiläum von Augsburg gründet!, will sich Schimpfle neue Idee für den Gründerwettbewerb überlegen – und wünscht sich, mehr Start-ups Preise zu überreichen.

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