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Amazon: Streiks bis Weihnachten?
Amazon FC Graben GmbH

Amazon: Streiks bis Weihnachten?

Das Amazon Logistikzentrum in Graben gewährt eine Einblick in die heiligen Hallen. Foto: B4B SCHWABEN
General Manager Martin Andersen führt durch das Logistikzentrum von Amazon. Foto: B4B SCHWABEN

Nach sechs Monaten Pause kommt der nächste Streik: In Bad Hersfeld und Leipzig wurden bereits erfolgreich durchgeführt. Augsburg folgte am Montag mit einem Mitarbeiter-Streik. Und auch im Dienstag nimmt der Streik kein Ende.

von Sandra Hinzmann, Online-Redaktion

Im Konflikt um existenzsichernde Tarifverträge beim größten Versandhändler in Deutschland, Amazon, werden die Warnstreiks in Graben bei Augsburg am Dienstag fortgesetzt. Der Streik der Mitarbeiter in Graben begann bereits am Montag, 2. Juni, morgens um 5 Uhr. „Die Beschäftigten wollen weiter kämpfen und haben sich deshalb heute spontan für eine Fortsetzung des Streiks entschieden“, berichtete Thomas Gürlebeck, ver.di Streikleiter in Graben. Mehr als 400 Beschäftigte beteiligen sich an den Arbeitsniederlegungen.

Streiks bis Weihnachten möglich

Hubert Thiermeyer, Leiter des Fachbereichs Handel bei ver.di Bayern rechnet allerdings damit, dass der Konflikt zwischen den Amazon-Mitarbeitern und der Unternehmensleitung noch länger andauern werde. „Dass sich die Auseinandersetzungen erneut bis in das Weihnachtsgeschäft hinziehen werden, ist durchaus nicht unwahrscheinlich“, so Thiermeyer.

Tarifvertrag soll endlich greifen

„Amazon muss endlich einsehen, dass Tarifverträge hier bei uns normal und selbstverständlich sind“, erklärte Luise Klemens, Landesbezirksleiterin von ver.di Bayern. Und es gehe ganz banal um die Frage, wie hoch der Anteil der Beschäftigten am Erfolg von Amazon sei. „Und das darf nicht willkürlich sein, sondern muss nachvollziehbar in einem Tarifvertrag festgelegt werden“ forderte die bayerische ver.di-Chefin.

Atem wird Mitarbeitern nicht ausgehen

Wie auch im Dezember 2013 – pünktlich zum Weihnachtsgeschäft – legten die Amazon-Mitarbeiter nur einige Monate später in Bad Hersfeld, Leipzig und Augsburg erneut ihre Arbeit nieder. „Es braucht einen langen Atem, um im Kampf um übliche deutsche Standards bei einem amerikanischen multinationalen Konzern voran zu kommen", erklärte Hubert Thiermeyer. „Sollte Amazon die Hoffnung haben, dass den Beschäftigten dieser lange Atem schon irgendwann ausgehen werde, dann täuschen sie sich gewaltig“, so Thiermeyer.

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