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Hier können Sin in die Welt von Amazon Graben eintauchen.
von Sandra Hinzmann, Online-Redaktion
Der letzte Streik der Amazon-Mitarbeiter am Standort in Graben ist noch nicht einmal sechs Monate her. Dabei geht es immer noch um das gleiche Thema, der Streik vom Vorjahr wird fortgesetzt. Gefordert werden nicht nur existenzsichernde Tarifverträge, sondern auch gesunde Arbeitsbedingungen und respektvolle Behandlung der Mitarbeiter.
Streik trotz überdurchschnittlichem Lohn
Dabei verdienen die Mitarbeiter mit 10,40 Euro Stundenlohn im ersten Jahr weit mehr als der Durchschnitt in der Logistikbranche. Mit diesem Stundenlohn liegen die Mitarbeiter auch weit über dem deutschen Durchschnitt und weit über dem neu eingeführten Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde. Ab dem 13. Monat Betriebszugehörigkeit steigt der Stundenlohn sogar auf 11,80 Euro, ab dem 25. Monat auf 12,32 Euro. „Hinzu kommen flexible Elemente wie etwa Aktien, Weihnachtsgeld, Bonuszahlungen, Altersvorsorge und für Mitarbeiter kostenfreie Versicherungen. Einschließlich Zusatzleistungen verdient ein Mitarbeiter recht schnell rund 2.000 Euro brutto im Monat und oft mehr. Mit ihrem Gesamt-Paket verdienen unsere Mitarbeiter mehr als bei den meisten Wettbewerbern“, weiß Anette Nachbar von Amazon.
Letzter Streik liegt weniger als sechs Monate zurück
Dennoch bricht die Streikserie bei Amazon nicht ab. Zuletzt wurden Streikaktionen und Bad Hersfeld und in Leipzig durchgeführt, um die Führungsebene von Amazon zu mobilisieren. Jetzt geht die Streikstaffel nach Augsburg zurück. Heute Morgen um 5 Uhr wurde im Logistikzentrum Graben in den Streik gerufen. Bereits im Dezember 2013 gingen hunderte Mitarbeiter vor dem Logistikzentrum Graben auf die Straße um für mehr Geld und Gerechtigkeit zu kämpfen.
Unternehmensleitung lehnte Tariferhöhung ab
„Die Beschäftigten leisten jeden Tag hervorragende Arbeit, sind verbindlich und zuverlässig, das erwarten wir auch von Amazon. Deshalb kämpfen wir für tarifliche Existenzsicherung und Lohnerhöhungen“, so Thomas Gürlebeck, ver.di Streikleiter in Graben. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Bayern hatte Ende November die Geschäftsführung des Versandhandelszentrums in Graben zu Tarifverhandlungen über existenzsichernde Tarifverträge aufgefordert. Dies lehnte die Unternehmensleitung ab. Darauf kam es am 16. Dezember, mitten im Weihnachtsgeschäft, zur ersten Streikaktion bei Amazon in Graben. Jedoch ohne finanzielle Folgen oder Verluste seitens Amazon. Die Nachfrage nach Weihnachtsgeschenken war ungebrochen, die Kunden konnten sich trotz Streik auf das Einhalten der Lieferzeiten verlassen.
Schwere Vorwürfe im Hinblick auf Mitarbeiterführung
Die Gewerkschaftsmitglieder sehen sich im Unrecht. „Die Unternehmensleitung von Amazon diktiert momentan einseitig die Löhne, überwacht die Beschäftigten und setzt sie gesundheitsschädlichem Leistungsdruck aus. Die Beschäftigten werden der Geschäftsführung klarmachen, dass sie das nicht länger akzeptieren“, erklärte Luise Klemens, Landesbezirksleiterin von ver.di Bayern. Bei Amazon in Graben will man von solchen Vorwürfen allerdings nicht wissen. Das erklärte der General Manager, Martin Andersen der B4B SCHWABEN-Redaktion schon vor einigen Monaten.
Die Beschäftigten wurden bereits heute Morgen um 5 Uhr in den Ausstand aufgerufen. Die erste Schicht beginnt um 6.45 Uhr. Um 8 Uhr wird es eine Streikkundgebung vor dem Betrieb in Graben geben.