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Rund um die Themen nachhaltiges Bauen, Klimaschutz, ESG und Immobilienbewertung findet zum neunten Mal in Augsburg der A³ Immobilienkongress statt. Erstmalig feiert im Rahmen der Veranstaltung auch der A³ Immobilien Award seine Premiere. Mit der Auszeichnung sollen ressourceneffiziente, nachhaltige sowie innovative Bauprojekte gekürt werden. „Es geht dabei auch darum, eine Botschaft in den deutschsprachigen Raum zu senden, dass der Wirtschaftsstandort Augsburg für diese Themen steht“, erklärt Initiator Andreas Thiel. Als Schirmherrin fungiert dabei Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber. Das Stichwort Immobilie verbindet sie wie viele derzeit mit hohen Zinskosten, dem Mangel an städtischen Baugrund und teuren Mieten. Der Preis soll jedoch wieder den Fokus auf die drängenden Herausforderungen der Zukunft richten. Aus 36 Einreichungen konnten am Ende drei Bewerber die Jury überzeugen.
Innenstädte kämpfen im digitalen Zeitalter bekanntermaßen um ihr Haltbarkeitsdatum. Für den Einzelhandel wird es zunehmend schwerer gegen die namhafte Online-Konkurrenz zu bestehen. Selbst Kaufhäuser die jahrzehntelang zum Bild der Stadtzentren gehörten, müssen sich mittlerweile geschlagen geben. Jüngstes Beispiel sind die zahlreichen Filialschließungen von Galeria Karstadt Kaufhof. Das sorgt für Leerstände in großen Immobilienobjekten trotz bester Lage. Hanna Bonekämper hat sich als freiberufliche Planerin überlegt, wie diese genutzt werden können. Ihre Antwort: Vertical Farming. In Ihrer Masterthesis „Kauffarm“ widmete sie sich daher der Umnutzung solcher Flächen zur innerstädtischen Lebensmittelproduktion. Eine Idee, die nun mit dem Nachwuchspreis in der Nebenkategorie honoriert wurde. Und dass, obwohl sie selbst sagt, dass das Innovative an dem Konzept sei, „nichts getan“ zu haben. Denn dem Kaufhaus würde lediglich neues Leben und eine Funktion verleiht werden, statt es architektonisch zu verändern.
Für den A³ Immobilien Award sah sich die Jury gezwungen in der Hauptkategorie gleich zwei Gewinner auszuzeichnen. So konnte sich zum einen die Henn GmbH unter den Neubauprojekten durchsetzen. Ihr Siegerentwurf „Brainergy Hub“ zeige auf, „was Architektur leisten kann und heutzutage muss“, wie Dr. Christian Bergmann, Partner und Head of Architecture bei Hadi Teherani AG, in seiner Laudatio erklärt. Das Projekt stelle das Herzstück eines neuen Wissenschaftsparks im nordrhein-westfälischen Jülich dar. Insbesondere das nachhaltige Zusammenspiel von Material, Form und Infrastruktur sollen den Hub zu einem hochenergetischen Gebäude machen. Dadurch produziere das Objekt sogar mehr Energie als es letztendlich verbraucht. Die Ehrung nahm stellvertretend Projektleiter Thomas Quisinsky in Empfang.
Zum anderen wurde aber eben auch eine Arbeit aus der Sparte Bestandsbau gekürt. Fast 30 Jahre lang stand das Gründerzeitgebäude in der Chemnitzer Isarstraße 45 in Chemnitz leer – bis das Architekturbüro Bodensteiner Fest die Immobilie auf einer Zwangsversteigerung erwarb. In seinem maroden Zustand mit undichtem Dach, eingebrochenen Holzdecken und Schimmel an den Wänden glich das Gebäude einer städtischen Ruine. Seit 2020 ist dieser einstige Pflegefall ein bewohnbares Haus mit dem Standard Effizienzhaus 100. Unter dem Namen Casa Rossa Chemnitz bietet das Projekt mittlerweile sechs Wohnungen unterschiedlichen Charakters. Weil in Zukunft mehr solcher Bestandsumbauten zur Klimawende benötigt werden, wurde es als Leuchtturmprojekt mit dem Nachhaltigkeitspreis ausgeblobt.