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5. Augsburger Energietag: „Dämm, die Wette gilt!“
Handwerkskammer Schwaben

5. Augsburger Energietag: „Dämm, die Wette gilt!“

Zur Auflösung der Eisblockwette wurde das Schmelzwasser abgelassen und gemessen. Foto: HWK Schwaben
Zur Auflösung der Eisblockwette wurde das Schmelzwasser abgelassen und gemessen. Foto: HWK Schwaben

Die ökosoziale Markwirtschaft fordert ein Gleichgewicht zwischen Ökonomie, sozialer Verantwortung und Ökologie. Der 5. Augsburger Energietag brachte nicht nur Informationen wie diese mit sich, sondern überzeugte die Besucher auch mit Auflösung der Eisblockwette von der Funktionalität der Passivhäuser. 

von Martina Lakotta, Online-Redaktion

Wie wollen und werden wir in Zukunft wohnen? Was wird uns der neue Baustandard kosten? Und welche Herausforderungen und Chancen sind mit den künftigen Entwicklungen im Bauen verbunden? Fragen wie diese wurden beim letzten Augsburger Energietag der Handwerkskammer für Schwaben beantwortet. Der Energietag hat mit seiner fünften Auflage längst Tradition in Augsburg. Vor Ort dreht sich alles rund ums energieeffziente Bauen und Sanieren. Handwerks-Experte liefern den Besuchern fachmännische Antworten und Informationen.

HWK Schwaben überzeugt Skeptiker mit Eisblockwette von Passivhäusern

Abseits bekannter Pfade zu wandeln ist nicht unbedingt jedermanns Sache. Besonders Skeptiker müssen überzeugt werden, ehe sie sich bereit erklären, neue Wege zu gehen. Auch die Funktionalität von Passivhäusern muss erst einmal unter Beweis gestellt werden. Erst dann erachtet auch der letzte Kritiker sie als sinnvolle Innovation. Mit ihrer Eisblockwette hat die Handwerkskammer (HWK) Schwaben im Rahmen des 5. Augsburger Energietages Überzeugungsarbeit der besonderen Art geleistet. Am 8. April 2014 wurde ein ein Kubikmeter großer Eisblock in ein wärmegedämmtes Haus gestellt. Das Haus wurde nicht aktiv gekühlt, sondern ausschließlich durch die Dämmung gegenüber den äußeren Wärmeeinflüssen geschützt. Die Frage lautete: Wie viel von dem Eisblock wird nach 6 Wochen noch übrig bleiben?

HWK Schwaben überzeugt mit Eisblockwette auf 5. Augsburger Energietag

Die Antwort überrascht: Stolze 81,24 Prozent blieben erhalten. Auch die Besucher des 5. Augsburger Energietages staunten bei Auflösung der Eisblockwette nicht schlecht. „Die Eisblockwette hat eindrucksvoll gezeigt, wie sinnvoll moderne Wärmedämmung ist. Durch die Dämmung von Gebäuden lässt sich enorm viel Wärmeenergie einsparen. Das Handwerk ist für solche Arbeiten der verlässliche Partner“, betont Jürgen Schmid, Präsident der HWK Schwaben.

Hochkarätiger Wissenschaftler und Redner auf 5. Augsburger Energietag

Einer der Höhepunkte auf dem 5. Augsburger Energietag war die Darbietung von Prof. Dr. Dr. Franz Josef Radermacher. Der promovierte Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler, unter anderem Mitglied im Club of Rome und im Beirat der Deutschen Umweltstiftung, ist Fürsprecher und Verfechter der ökosozialen Marktwirtschaft. Besagtes Wirtschaftsmodell steht für eine Balance von ökonomischer, ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit. Damit befasste sich auch sein Vortrag „Welt mit Zukunft! Überleben im 21. Jahrhundert“. Eine der Prämissen Radermachers lautete „global denken – lokal handeln“. Dem Wirtschaftswissenschaftler ging es dabei unter anderem um eine Reduktion der CO2-Emissionen, die eben nur mit lokalem Handeln funktionieren könne.

Was Verfechter der ökosozialen Marktwirtschaft fordern

Besonders in Industrieländern ist der Verbrauch an natürlichen Ressourcen unvertretbar hoch. Zudem wächst die Kluft zwischen Arm und Reich immer mehr an und staatliche Maßnahmen zur Steigerung des sozialen und kulturellen Wohlergehens der Bürger geraten mehr und mehr ins Hinterzimmer. Deswegen fordern Vertreter der ökosozialen Marktwirtschaft eine nachhaltige Wirtschaftsweise mit klaren sozialen und ökologischen Rahmenbedingungen. Sie fordern mitunter die Modernisierung des Steuersystems. Außerdem setzen die Befürworter sich für soziale und ökologische Mindeststandards für die globalisierte Wirtschaft ein und fordern Transparenz und Stabilität auf den Finanzmärkten. Letzteres sei durch Einführung einer Finanztransaktionssteuer oder durch Schließung von Steueroasen zu erreichen.

HWK Schwaben befürwortet Idee der ökosozialen Marktwirtschaft

„Professor Radermacher ist ein besonderer Wissenschaftler, der sich als Querdenker einen Namen gemacht hat. Er tritt für eine Marktwirtschaft ein, in der wirtschaftlicher Erfolg und Nachhaltigkeit gleichzeitig möglich sein müssen. Viele seiner Forderungen decken sich eins zu eins mit den Vorstellungen bei uns im Handwerk“, resümierte HWK-Präsident Schmid über Radermachers Vortrag beim 5. Energietag Augsburg. Auch der neue Augsburger Umweltreferent Reiner Erben sowie Martin Sailer, Landrat Kreis Augsburg und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Regio Augsburg Energie e.V., sprachen zu energie- und umweltpolitischen Themen.

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