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Goldene Wände, glänzende Stimmung. Hunderte Gäste aus ganz Bayerisch-Schwaben strömen durch das hölzerne Eingangsportal ins Herz des Augsburger Rathauses: den Goldenen Saal. Die sonst großzügige Fläche ist dicht bestuhlt. Trotz 14 Meter Deckenhöhe ist die Tageshitze im Raum noch zu spüren. Der Blick aus den Fenstern fällt auf vorbeifahrende Straßenbahnen, gefüllte Cafés und Sitzgruppen auf dem Rathausplatz. Fast wie vor 175 Jahren.
Historischer Ort, aktuelle Themen
Am 24. Mai 1843 war der Goldene Saal Austragungsort der ersten IHK Schwaben Versammlung. Zum 175sten Geburtstag wählte die Kammer den historischen Ort erneut für eine Feierstunde. Die Themen: unverändert. Tagesordnungspunkt eins des ersten Treffens, war die Bahnverbindung Augsburg – Lindau. Auch 2018 steht diese Strecke ganz oben auf der Agenda. Der Spatenstich zur Elektrifizierung des Abschnitts erfolgte erst kürzlich. Das sorgte für den ein oder anderen Kommentar mit Augenzwinkern. Moderatorin Ursula Heller fragte Dr. Otto Wiesheu, ehemaliger Bayerischer Wirtschaftsminister und Ex-Vorstandsmitglied der Deutschen Bahn AG, ob nun der Turbo angeworfen werde: „Nach der Bahn ja, aber man muss natürlich sagen: Was ist für die Bahn Turbo?“
Kopton: Was bringt die Zukunft?
Den warf der amtierende IHK Schwaben Präsident Andreas Kopton in seiner Rede an. Er nahm die Gäste mit auf eine Zeitreise. Es ging 25 Jahre in die Zukunft. „Wie läuft die 200 Jahresfeier ab?“, fragte Kopton in den Raum. Autonomes Fahren, kostenloser Nahverkehr, das erste rein weibliche Duo an der Spitze der Kammer, ja das könne er sich vorstellen. Aus dem Elektromotor wurde aber nichts. Autos fahren mit Diesel, der nun bestens gereinigt werden kann. Die Konjunktur befindet sich weiter auf Wachstumskurs – im 33sten Jahr in Folge. Nur mit Namen spricht sich keiner auf der Feier an. Der Datenschutz verbietet das in der Öffentlichkeit. Teilnehmen wolle er aber auf alle Fälle an der Veranstaltung.
Die erste Frau an der Spitze
Zurück in 2018 ergriff Hausherrin Eva Weber das Wort. Für die Bürgermeisterin ist die Industrie- und Handelskammer ein Stück persönliche Geschichte. Die IHK zählt zu ihren ersten beruflichen Stationen. Damals leitete noch Hannelore Leimer die Kammer, als erste Frau überhaupt. Unter ihr wurden die IHK Lindau und die IHK Schwaben wieder vereint. Zur Jubiläumsfeier saß sie in der ersten Reihe. Eva Weber blieb ein Zitat der ehemaligen Präsidentin immer im Kopf: „Mit meinem Unternehmen bin ich zwar verheiratet, aber mit der IHK führe ich eine Affäre.“
„Keimzelle der bayerischen Wirtschaft“
Etwas weiter zurück blickte Bayerns Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer. „Ohne Augsburg und Schwaben wäre nie eine deutsche und europäische wirtschaftlich erfolgreiche Geschichte geschrieben worden“, erklärte er. Große Worte, die von Dr. Eberhard Sasse, Präsident der IHK München, unterstrichen wurden: „Augsburg ist die Keimzelle der bayerischen Wirtschaft.“ Die geschichtlichen Hintergründe dazu erläuterte Historikerin Prof. Dr. Marita Krauss in ihrer Festrede. Die Autorin betrachtet die Entwicklung der IHK Schwaben seit den 1960er im Jubiläumsbuch „Aufbruch einer Region“. Eine Region, die sich auch für die kommenden 175 Selbstverwaltung der Wirtschaft auf die Fahne geschrieben hat.