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Züblin Timber an Bau von Hochhaus „Carl“ in Pforzheim beteiligt
Bauvorhaben

Züblin Timber an Bau von Hochhaus „Carl“ in Pforzheim beteiligt

Züblin Timber kümmert sich um die Holzkonstruktion des Hochhauses Carl in Pforzheim. Foto: Peter W. Schmidt Architekten GmbH
Züblin Timber kümmert sich um die Holzkonstruktion des Hochhauses Carl in Pforzheim. Foto: Peter W. Schmidt Architekten GmbH

Der Baustart für die Holzkonstruktion des Holz-Hybrid-Hochhauses Carl in Pforzheim hat begonnen. Die Ausführungen des Projektes hat Züblin Timber übernommen. Wie der Gebäudekomplex entsteht und worauf bei einem Bauvorhaben dieser Größe geachtet wird.

Nachdem der Stahlbetonkern im Stadtteil Arlinger durch das Gleitbauverfahren innerhalb von elf Tagen mit seinen 14 Etagen an Höhe gewachsen ist, starteten am 31. August die Holzbauarbeiten durch das Unternehmen Züblin Timber aus Aichach. Die Direktion Karlsruhe der Ed. Züblin AG realisiert für die Baugenossenschaft Arlinger eG den schlüsselfertigen Neubau mit 45 Meter Höhe. Der Entwurf für den dreiteiligen Komplex, der neben dem Hochhaus noch zwei weitere Gebäuderiegel mit Wohnungen, Tiefgarage, einer Kindertagesstätte und Gastronomiebetrieb beinhaltet, stammt vom Pforzheimer Architekturbüro Peter W. Schmidt. 

Die Baupläne von Züblin Timber im Überblick  

Den Treppen- und Aufzugsturm aus Stahlbeton hat die Züblin-Direktion Karlsruhe bereits errichtet. Nun erstellt Züblin Timber die Geschosse des Hochhauses mit der Holzfassade. Die Geschosse bestehen aus Holzrahmenbauwänden mit Stützen aus Furnierschichtholz Buche und teilweise Brettschichtholz, auf denen wiederum Holzbetonverbund-Decken ruhen. Die Stützen sind in die Außenwände integriert. Dadurch ist das Tragwerk nicht sichtbar. Für die Decken werden 100 Millimeter dicke Brettsperrholzelemente von Leno verlegt, auf die zwölf Zentimeter Ortbeton aufgebracht wird.

Anwendung einer Holzbauweise

13 der insgesamt 14 Stockwerke entstehen in Holzbauweise. Verbaut werden unter anderem 2.900 Quadratmeter Leno-Deckenmodule aus Brettsperrholz und rund 1.500 Quadratmeter Holzrahmenbau-Außenwände mit einer Wandlänge von bis zu 11,2 Meter. Diese haben integrierten Stützen aus Furnierschichtholz Buche. Dazu kommt eine Fassadenschalung aus Douglasie und weitere knapp 1.000 Quadratmeter Wohnungstrennwände aus Leno-Brettsperrholz und Gipsfaserplatten. Es werden CAD-Systeme mit CNC gesteuerten Fertigungsanlagen verwendet. 

Einsatz von regionalen Holzressourcen  

Carl steht nach eigenen Angaben für Nachhaltigkeit und Regionalität. Als Holz-Hybrid-Haus ist es energiesparend nach KfW-Standard 55 EE. Bei der Herstellung der Brettsperrholz-Elemente verbaut Züblin Timber im Werk in Aichach Holz aus dem Pforzheimer Forst. Rund 375 Quadratmeter dieses regionalen Holzes werden in den Decken des Hochhauses verbaut. Der Stadtwald wird nachhaltig und naturnah bewirtschaftet. Holz gilt als klimaneutraler Baustoff. Somit können 2.000 Tonnen CO2 eingespart werden im Vergleich zu herkömmlichen Massivbauarten.

Ein Projekt mit intensiver Planungsphase

„Bei einem Bauvorhaben dieses Umfangs muss mit höchster Genauigkeit gearbeitet werden – schon in der Planungsphase von der Detailabstimmung mit den einzelnen Gewerken bis zu den Anforderungen des Brandschutzes, die bei einem Holzhochhaus in Hybridbauweise nicht normativ geregelt sind“, berichtet Projektoberbauleiter Andre Essig vom Bereich Schlüsselfertigbau der Züblin-Direktion Karlsruhe. „Auch die weiteren Schritte von der Materialbeschaffung über den Zuschnitt bis zum Zusammenbau der Elemente im Werk und der Montage auf der Baustelle erfordern größte Sorgfalt“, erklärt Essig. Der Transport der Holzelemente für Decken und Wände erfolgt per Sattelzug aus dem Werk in Aichach. Die Fassadenelemente werden dort vorgefertigt, sodass sie nach den Blechnerarbeiten und der Fenstermontage nur noch angefügt werden.

Gute Koordination der Bauabschnitte nötig

Die einzelnen Geschosse montiert Züblin Timber im Zweiwochenrhythmus. „Wir haben gemeinsam mit der Züblin-Direktion Karlsruhe und den angrenzenden Gewerken dazu ein Drehbuch erstellt, das die Montagearbeiten koordiniert“, erklärt Projektleiter Fabian Krug von Züblin Timber. „So soll ein reibungsloser Ablauf zwischen den Gewerken gewährleistet werden – auch in Bezug auf die sehr beengten Platzverhältnisse auf der Baustelle. Um dies bestmöglich umzusetzen, werden Anlieferungen bis ins Detail geplant und just in time geliefert“, erläutert Krug. Die vollständige Montage der Elemente ist von September 2022 bis Mai 2023 geplant.  

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