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von Isabell Walter, Online-Redaktion
Sollte das Vereinigte Königreich wirklich aus der EU austreten, hätte das für beide Seiten negative Auswirkungen, ist die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. sicher. Als einer der wichtigsten Exportpartner des Vereinigten Königreichs, hätte ein Brexit besonders für die bayerische Wirtschaft gravierende Folgen. Doch auch die EU-Politik hätte unter einem EU-Austritt zu leiden.
„Mit 8,6 Prozent der Ausfuhren ist das Vereinigte Königreich der zweitgrößte Exportmarkt Bayerns“
„Großbritannien ist mit 7,5 Prozent der Ausfuhren der drittgrößte Exportmarkt Deutschlands. Für Bayerns Außenhandel ist das Vereinigte Königreich sogar noch wichtiger. Seit dem vergangenen Jahr ist es mit 8,6 Prozent der Ausfuhren hinter den USA der zweitgrößte Exportmarkt Bayerns. Deutschland und Bayern weisen gegenüber dem Vereinigten Königreich zudem einen hohen Exportüberschuss auf, besonders bei Kraftwagen und Maschinen“, so Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw.
„Unsere Wirtschaft wäre von einem Brexit besonders betroffen“
Brossardt weiter: „Auch bei den Investitionen ist die Verflechtung zwischen unseren Ländern groß. Elf Prozent aller deutschen Direktinvestitionen im Ausland wurden in Großbritannien getätigt. Umgekehrt stammen 8,1 Prozent aller ausländischen Direktinvestitionen in Deutschland aus Großbritannien, in Bayern sind es sogar 9,7 Prozent. Das zeigt: Unsere Wirtschaft wäre von einem Brexit besonders betroffen.“
„Ein Brexit könnte für die britische Wirtschaft Wachstumseinbußen von bis zu zehn Prozent zur Folge haben“
Die vbw ist überzeugt, dass insbesondere das Vereinigte Königreich einen hohen Preis für einen EU-Austritt zahlen würde. „Die EU ist schließlich der größte Binnenmarkt der Welt und für Großbritannien mit Abstand der wichtigste Absatzmarkt. Ein Brexit könnte für die britische Wirtschaft Wachstumseinbußen von bis zu zehn Prozent zur Folge haben. Auch Londons Status als Finanzzentrum der EU wäre kaum zu halten“, betont Brossardt. Der vbw-Hauptgeschäftsführer hebt hervor, dass durch einen Brexit letztlich Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand in der gesamten EU sinken würden: „Denn mit dem Vereinigten Königreich würde ein Nettozahler aus der EU ausscheiden, Exporte und Importe würden sich verteuern und das verlangsamte britische Wachstum würde die Nachfrage nach Exportgütern dämpfen.“
Neben Wirtschaft auch Politik betroffen
Doch laut Brossardt hätte ein Brexit nicht nur gravierende wirtschaftliche Folgen. Zusätzlich würde der EU-Austritt auch die politische Krise innerhalb der EU weiter verschärfen. „Deutschland würde einen wichtigen Partner bei der Verteidigung von Freihandel und Marktwirtschaft verlieren. Dagegen bekämen euroskeptische Kräfte weiter Auftrieb, die sich zum Ziel gesetzt haben, die EU zu demontieren. Das gefährdet nicht nur die europäische Idee, sondern auch Wohlstand und Beschäftigung. Wir hoffen, dass sich der britische Pragmatismus durchsetzt und die Bürger Großbritanniens für den EU-Verbleib stimmen“, erklärt Brossardt.