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mein3.de: „3D-Figuren sind nur die Spitze des Eisbergs“
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mein3.de: „3D-Figuren sind nur die Spitze des Eisbergs“

Geschäftsführerin Anja Lütke-Wissing mit ihrem 3D-Mini-Me. © Foto Behrbohm
Geschäftsführerin Anja Lütke-Wissing mit ihrem 3D-Mini-Me. © Foto Behrbohm

Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, seine eigene „Figur“ von sich selbst zu haben? Der Traum kann nun Realität werden. Deutschlands erstes 3D-Studio aus Friedberg hat den Traum vieler junger Menschen umgesetzt und produziert 3D-Figuren der eigenen Person. Wie die Idee überhaupt zustande gekommen ist und wie erfolgversprechend das Geschäftsmodell ist, erklärt mein3.de-Geschäftsführerin Anja Lütke-Wissing im aktuellen Interview mit B4B SCHWABEN.

von Sandra Hinzmann, Online-Redaktion

B4B SCHWABEN: Frau Lütke-Wissing, am 15. September haben Sie das erste 3D-Studio in Bayern eröffnet. Was erwartet die Kunden, wenn sie in Ihre Geschäftsräume kommen?

Anja Lütke-Wissing: In unserer 3D-Lounge kann man den kompletten Herstellungsprozess einer 3D-Figur oder eines 3D-Objekts vom Scan über die Bildbearbeitung bis hin zum 3D-Druck live erleben. Im offenen Atelier kann man dem Artist über die Schulter schauen. Außerdem sind viele Figuren und Objekte ausgestellt, von denen man sich inspirieren lassen kann.

B4B SCHWABEN: Wer steckt hinter mein3.de?

Anja Lütke-Wissing: Hinter mein3.de stecken Menschen, die eine Vision haben und diese mit Begeisterung verwirklichen wollen. Unser Team besteht aus meinem Mann Peter und mir von der Werbeagentur symbiosys² und Ferdinand und Dorothea Küster. Wir bringen alle unterschiedliche Kompetenzen ein, die sich perfekt ergänzen: Peter Lütke-Wissing ist der Künstler, 3D-Artist und Designer, Ferdinand Küster ist ein Allrounder mit Schwerpunkt Technik und Internet-Marketing, Dorothea Küster hat die ruhige Hand und das Geschick für den Druck und ich bin für’s Marketing und die Strategie zuständig.

B4B SCHWABEN: Sie nennen Ihre Produkte liebevoll „3D-Mini-Me’s“. Wie sind Sie auf diese Geschäftsidee gekommen?

Anja Lütke-Wissing: Seit Jahren beobachten wir den 3D-Markt. Aber bis vor kurzem war die Technologie noch nicht so weit entwickelt, dass sie im Markt für Endverbraucher sinnvoll eingesetzt werden konnte. Mit dem 3D-Farbdrucker und dem Hightech-Personen-Scanner hat sich das geändert. Ferdinand Küster war mit meinem Mann im Frühjahr auf einer Fachmesse in Erfurt, bei der sie sich sofort in diese Technologie verguckt und die Möglichkeiten für die Zielgruppe der Endverbraucher erkannt haben.

B4B SCHWABEN? Der 3D-Druck liegt aktuell weltweit im Trend und ist ein heißes Gesprächsthema. Was für einen Erfolg versprechen Sie sich von Ihren individuellen 3D-Figuren?

Anja Lütke-Wissing: Bisher wurden wichtige Momente und Lebensthemen wie Hochzeit, Familie, Jubiläum in einem Foto verewigt. Jetzt wird dies durch die dreidimensionale 3D-Foto-Figur ergänzt. Erinnerungen zum Festhalten, im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn man sich überlegt, wer heute alles Fotos von sich macht und das auf 3D-Figuren überträgt, wird schnell klar, dass die Zielgruppe sehr groß ist. Und die 3D-Figuren sind nur „die Spitze des Eisbergs“. Wenn man erst einmal zulässt, in dieser neuen Dimension zu denken, fallen einem noch viel mehr Zielgruppen und Einsatzmöglichkeiten ein. Merchandising, Architektur, Design, Ersatzteile um nur einige zu nennen.

B4B SCHWABEN: Der Markt für 3D-Unternehmen birgt großes Potenzial. Haben Sie konkrete Pläne, wie Sie auf den Zug aufspringen können? Welche Maßnahmen haben Sie erarbeitet, um ihr Produkt bekannt zu machen?

Anja Lütke-Wissing: Als Startup verfügen wir natürlich nicht über das gleiche Werbebudget wie ein großes etabliertes Unternehmen. Deshalb ist es für uns wichtig, in einem ersten Schritt über vergleichsweise günstige Möglichkeiten bekannt  zu werden. Als freie Autorin habe ich gute Kontakte zur Presse und denke auch, dass mein3.de es wert ist, darüber zu berichten. Unsere Werbeagentur symbiosys² hatte und hat die letzten Wochen alle Hände voll zu tun, denn zuerst mussten natürlich die Grundlagen geschaffen werden wie Logo, Corporate Design, Flyer, Internetauftritt etc. Jetzt bin ich gerade dran, uns „Schaufenster“ in guten Lauflagen in und um Augsburg zu organisieren, indem ich nach Kooperationspartnern suche, die uns ausstellen wollen. Wir haben zwar hier in Friedberg-West eine coole Location und können durch eine im Vergleich zur Innenstadt günstige Miete auch auf entsprechender Größe unsere Lounge mit dem kompletten Entstehungsprozess präsentieren, aber zufällig kommt hier natürlich keiner vorbei. In der Kommunikation setzen wir außerdem stark auf Facebook und Events wie unseren Türöffner-Tag Anfang November, denn man muss einfach in echt sehen, wie die Figuren aussehen und wird dann anderen darüber erzählen. Außerdem sind wir auf der Suche nach Investoren/venture capital, um uns breiter aufzustellen zu können.

B4B SCHWABEN: B4B SCHWABEN: In Ihrer Firma beherbergen Sie einen der größten 3D-Scanner weltweit. Sie können Figuren und Formen von einer ursprünglichen Größe von 2,10 Meter Höhe und 1,20 Meter Breite als 3D-Figur ausdrucken. Bringt das auch Nachteile mit sich? Kann die Technologie auch missbraucht werden?

Anja Lütke-Wissing: Der 3D-Markt bewegt sich gerade auch in Richtung Nachdruck von menschlichem Gewebe. Das funktioniert bereits teilweise und hier steht die Entwicklung sicher erst am Anfang. Einerseits finde ich es gut, wenn z.B. Organe gedruckt werden können, so dass man nicht mehr auf Spender angewiesen ist, andererseits muss man sich fragen, wo Schluss ist? Darf man aus menschlichem Gewebe einen Menschen konstruieren? Laufen wir dann alle als wandelnde Ersatzteillager herum und zögern so unser Ende immer weiter hinaus? Eine Ethikdiskussion ist hier sicherlich angebracht und frühzeitig nötig.

Auch die Themen Urheber- und Markenrecht müssen beachtet werden. Man darf ja nicht einfach alles einscannen, ausdrucken und verkaufen.

B4B SCHWABEN: Ausgedruckte 3D-Figuren – das hört sich erst einmal etwas komplex an. Können Sie kurz und verständlich erklären, wie eine 3D-Figur entsteht?

Anja Lütke-Wissing: Am Anfang steht der Scan. Hier werden mit 64 Hightech-Kameras 64 Bilder aus 64 Positionen in 1/100 Sekunde gemacht. Aus diesen Bildern errechnet eine Software das Basis-3D-Modell, das dann vom 3D-Artist in speziellen Programmen noch unterschiedlich aufwändig bearbeitet werden muss. Diese Feindaten werden dann für den anschließenden Druck verwendet. Beim 3D-Druck gibt es verschiedene Verfahren. Wir drucken im 3DP-Verfahren. Das heißt, dass sich aus einem Keramikpulver die Figur in über 1000 Schichten zusammensetzt. Der Druckkopf fährt dabei immer wieder über das weiße Pulver und verbindet mit einer Flüssigkeit die Pulverkörnchen, aus denen die Figur entsteht. Auch die Farbe wird hier bereits eingebracht. Dann muss man sich die weitere Verarbeitung wie beim Archäologen vorstellen: man weiß zwar, im Druckbett liegt unter dem Pulver eine Figur, aber man sieht sie noch nicht. Man muss sie vorsichtig mit Hilfe einer Sauganlage und Pinsel freilegen und dann herausnehmen. Die Figur ist jetzt noch weißlich, etwas bröselig und sehr empfindlich. Nachdem auch die letzten Körnchen entfernt worden sind, wird die Figur mit einer Art Sekundenkleber eingepinselt. Jetzt erst erscheinen die Farben und die Figur härtet aus. Sollte jemand noch eine weitere Veredelung wünschen, kann dies jetzt noch vorgenommen werden.

B4B SCHWABEN: Wo sehen Sie sich und Ihr Unternehmen in 5 Monaten, in 5 Jahren?

Anja Lütke-Wissing: Schwer zu sagen, denn der Markt entwickelt sich rasant. Oft auch anders, als man denkt. Unser erster Scan-Auftrag war zum Beispiel kein Mensch, sondern die Skulptur eines Künstlers, der diese in limitierter Auflage bei uns in 3D drucken ließ.

Ich freue mich, wenn wir uns in 5 Monaten als qualitativer Marktführer einen Namen gemacht und viele Menschen unsere Ausstellung besucht und ein Mini-Me in echt gesehen haben. Wir schaffen mit unserer 3D-Lounge einen niederschwelligen Zugang zu den neuen Möglichkeiten im Bereich 3D-Technologie für Endverbraucher und Unternehmen. Die Selfie-Figuren bieten für alle Zielgruppen einen einfachen und spielerischen Einstieg in diese neue hochtechnologisierte 3D-Welt. Dadurch regen wir Menschen dazu an, in neuen Dimensionen zu denken und die neue Welt mit uns für sich zu nutzen.

Bei der Dynamik des Marktes ist eine längerfristige Prognose schwierig – unsere Vision ist es aber, auch überregional einer der führenden Anbieter von 3D-Stores für Endverbraucher und Businesskunden zu werden. Unsere Kunden können mit allen Herausforderungen im 3D-Bereich auf uns zukommen – wir finden selber oder durch mit uns vernetzte Unternehmen die passende Antwort – in unserem 3D-Kompetenz-Zentrum. Für jeden Menschen/jedes Unternehmen in Europa sollen mittelfristig (3-5 Jahre) ein professioneller 3D-Scanner und ein 3D-Drucker im Umkreis von 1 Autostunde erreichbar sein.

B4B SCHWABEN: Was war die bisher schönste/verrückteste Idee für eine 3D-Figur?

Anja Lütke-Wissing: Demnächst haben wir ein Brautpaar, das sich auf einer roten Vespa im Hochzeitsoutfit in Mini auf der Torte haben möchte. Total süß, nicht ganz einfach, aber auch das bekommen wir hin. Und mein flugzeugbegeisterter Mann wird demnächst im Pilotenanzug gescannt und stellt sich dann maßstabsgetreu neben seine Modellbau-F16. So kann man auch Träume wahr werden lassen.

B4B SCHWABEN: Haben Sie selbst auch eine 3D-Figur von sich zu Hause stehen?

Anja Lütke-Wissing: Von mir selber steht noch keine Figur zu Hause, die stehen im Moment alle in unserer 3D-Lounge in den Vitrinen.  Aber meine Kinder stehen bereits bei uns auf dem Kamin-Sims.

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