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von Sandra Hinzmann, Online-Redaktion
Die Haimer GmbH, Werkzeugspanntechniker mit Sitz in Igenhausen, kann sich über die aktuellen Geschäftszahlen nicht beklagen. In der Gehäusefertigung ließen sich die Vorschubwerte teilweise mehr als verdoppeln. Zudem stiegen die Werkzeugstandzeiten deutlich an, und die wertvollen Spindeln in den CNC-Maschinen werden geschont.
Mutterfirma AGCO investierte 300 Millionen Dollar
Als 2011 die Grundsteine für den Umbau des Fendt-Traktorenwerks in Marktoberdorf und der Kabinenfertigung in Bäumenheim gelegt wurden, war das Ziel eindeutig formuliert: Entstehen sollte nicht weniger als der weltweit modernste, effizienteste und flexibelste Werksverbund für Traktoren. Dafür investierte die Konzernmutter AGCO rund 300 Millionen US-Dollar in die beiden Standorte. Völlig neu gestaltet wurden unter anderem die Traktorenmontage und Teilefertigung in Marktoberdorf. Der Erfolg dieser Maßnahme, die im Herbst 2012 abgeschlossen wurde, zeigt sich unter anderem am regen Interesse aus anderen Branchen: Wer durch das Marktoberdorfer Werk geht, hat gute Chancen, dort auf Besuchergruppen von Automobilherstellern oder Automobilzulieferern zu treffen, die sich dort Anregungen für ihre eigenen Produktions- und Logistik-Prozesse holen.
Kunden lassen Produkte individuell anfertigen
Warum? „Das Thema lautet Lean Manufacturing“, erklärt Jan-Eric Feldmann. „Störungsfreie Prozesse im Kundentakt führen zum kontinuierlichen Fließen der Fertigungskomponenten.“ Der Leiter der Gehäuse- und Rahmenfertigung des Werks nennt die Eckpunkte: „Schlanke Fertigung, möglichst kurze Durchlaufzeiten mit möglichst geringen Beständen, mit entsprechend schlanker Logistik und einem hohen Wertschöpfungsanteil.“ Das Werk dient für die Automotive-Branche besonders deswegen als Vorbild, weil auch Fendt eine Build-to-Order-Fertigung betreibt: Die Kunden kaufen keine Traktoren von der Stange, sondern konfigurieren ihren Schlepper vor der Bestellung genauso, wie es die meisten Automobilkäufer tun. „Bei uns gleicht kein Schlepper komplett einem anderen“, erläutert Werner Schober, Meister in der Gehäusefertigung.
Was die Besucher oft am meisten interessiert: die extrem flexible Fertigung. Vom kleinsten Schlepper mit 70 PS und knapp drei Tonnen Leergewicht bis zum größten mit 500 PS und rund 14 Tonnen werden alle Modelle in einem beliebigen Modellmix auf der gleichen Linie montiert. Knapp 18.000 Stück waren es 2013. Eine der wenigen Gemeinsamkeiten: Alle Traktoren besitzen das von Fendt selbst entwickelte stufenlose Vario-Getriebe.