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Andreas Tutschner: Es hat damit angefangen, dass mein Bruder Christoph, unser Vertriebspartner Hans-Peter und ich uns regelmäßig getroffen haben. Irgendwann haben wir beschlossen, einen Gründerstammtisch ins Leben zu rufen, um unsere Ideen zu bündeln. Dabei kam auch das Thema Akkuschutz auf, das besonders meinen Bruder, einen Elektrotechniker, beschäftigt hat. Er hat sich geärgert, dass er seine Geräte manuell oder über programmierte Zeitschaltuhren bei ca. 80 Prozent vom Strom trennen musste um das Leben seiner Akkus zu verlängern. So entstand die Idee für ein automatisiertes, einfach bedienbares Gerät, das den Ladevorgang bei ca. 70-90% oder bei Bedarf bei 100% stoppt, um Akkus zu schonen und deren Lebensdauer zu verlängern.
Unser Gerät bietet zwei Lademodi: Einmal wird der Akku bis 100 Prozent geladen, danach trennt sich das Gerät vollständig vom Stromnetz. Es werden schädliche Erhaltungsladungen vermieden, welche die Lebensdauer von Akkus negativ beeinflussen. Alternativ kann man den Stromspeicher je nach Akkutyp nur bis etwa 70 bis 90 Prozent laden. Dieser Bereich ist variabel, da Akkus unterschiedlich aufgeladen werden. Besonders kritisch ist die Ladephase ab ca. 80 Prozent, welche dem Akku am meissten schadet. Unser Algorithmus erkennt diese Phase anhand von Tausenden Ladekurven, die wir in einer Crowdentwicklung gesammelt haben. Sobald die Kurve einen gewissen Punkt erreicht hat, schaltet unser Gerät ab und trennt sich komplett vom Stromnetz.
Die einfache Bedienung. Unsere ältesten Kunden sind 85 Jahre alt und nutzen das Gerät problemlos. Man steckt es ein und drückt einen Knopf – das war´s. Außerdem schützt es vor Überladung, verlängert die Akkulebensdauer und reduziert durch eine integrierte Schutzschaltung auch das Brandrisiko.
Im Grunde alle Geräte, die über eine normale Haushaltssteckdose geladen werden, vor allem Geräte mit Lithium-Ionen-Akkus. Das sind z. B. E-Bikes, Staubsauger oder Smartphones. Nicht geeignet ist das Gerät für Wallboxen von E-Autos oder sehr alte Akkuarten. Außerdem sollte nur ein Gerät gleichzeitig geladen werden – eine Nutzung vor einer Mehrfachsteckdose zur parallelen Ladung von mehreren Akkugeräten gleichzeitig funktioniert aktuell noch (!) nicht zuverlässig.
Tatsächlich wurden wir von der Produktionsfirma kontaktiert. Zuerst hielten wir das für eien Scherz. Dann kam eine zweite Anfrage, und wir haben gemerkt, dass das eine echte Chance ist. Unser Produkt ist massentauglich, also haben wir uns beworben. Die Jury fand die Idee passend für die Show.
Die Verkäufe sind regelrecht explodiert - von etwa 500 auf über 10.000 Stück. Auch das Interesse von Vertriebspartnern ist stark gestiegen. Vorher war es schwer, bei Händlern Gehör zu finden, jetzt kommen viele auf uns zu. Die Show hat unserem Produkt und unserem Standing definitiv geholfen.
Aktuell läuft der Verkauf über unseren eigenen Webshop und Amazon. Wir wollen uns im Onlinebereich breiter aufstellen, z. B. mit dem TikTok-Shop. Zusätzlich möchten wir in den stationären Handel einsteigen. Dafür suchen wir geeignete Partner. Auch eine Expansion ins Ausland über Amazon ist geplant.
Wir arbeiten bereits mit regionalen Partnern, z. B. bei Verpackung und Fulfillment. Was wir uns wünschen, ist ein stärkeres Netzwerk mit Unternehmen aus dem Allgäu, um gemeinsam Themen wie Expansion, Vertrieb oder nachhaltige Produktion „Made in Germany“ anzugehen.
Sehr viel. Unser Produkt ist „Made in Germany“, weil wir keine langen Lieferketten wollen und Wert auf faire Arbeitsbedingungen legen. Auch wenn die Produktion dadurch teurer ist – das ist es uns wert. Unser Gerät selbst trägt ebenfalls zur Nachhaltigkeit bei: Es reduziert Akkuverschleiß, spart seltene Ressourcen und senkt den Standby-Stromverbrauch. Das fühlt sich als junges Unternehmen einfach richtig an.
Das hängt stark vom Gerät ab. Beim Handy sind es vielleicht 1 bis 2 Euro pro Jahr, da steht der Akku- und Brandschutz im Vordergrund. Beim E-Bike sieht das anders aus, da können es 10 bis 15 Euro pro Gerät sein. Ein Haushalt mit mehreren Geräten kann bis zu 50 Kilowattstunden im Jahr einsparen. Dazu kommt der Sicherheitsaspekt, schwer in Euro zu messen, aber enorm wichtig.
Wir wollen expandieren, vor allem in europäische Länder mit ähnlichem Steckdosensystem. Auch eine Schweizer Version ist in Planung. Produktseitig wollen wir unsere Technologie in neue Anwendungen integrieren – zum Beispiel in Mehrfachsteckdosen oder sogar direkt in die Hausinstallation. Langfristig möchten wir vom kleinen Startup zum etablierten Mittelstandsunternehmen wachsen.