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Vorteil oder Stress-Faktor? So nutzen Unternehmen die Digitalisierung für sich

Sebastian Wolf (2.v.l.) erklärt Christian Herfert (2.v.r.) und den Bacheloranden die 3D-Druck-Teile. Foto: Grenzebach
Sebastian Wolf (2.v.l.) erklärt Christian Herfert (2.v.r.) und den Bacheloranden die 3D-Druck-Teile. Foto: Grenzebach

Neue Chancen und steigender Innovationsdruck: Mit dem digitalen Wandel gehen viele Veränderungen einher. Ein Beispiel aus Nordschwaben zeigt, wie Unternehmen damit umgehen.

von Rebecca Weingarten, Online-Redaktion

Am 6. Oktober 2016  haben erstmals 27 Studierende ihr Studium im neuen Teilzeit-Studiengang „Systems Engineering“ begonnen. Der Studiengang ist Teil des Verbundprojekts „Digital und Regional“ der Hochschulen Augsburg, Kempten und Neu-Ulm. Grenzebach bietet seit Jahren bereits das Duale Studium in den Fachrichtungen Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik an. „Dieser neue Studiengang erweitert das Angebot an hochqualifizierter Ausbildung in unserer Region und verhindert, dass junge Menschen für ihr Studium in die Stadt abwandern müssen“, erklärt Geschäftsführer Renato Luck das Engagement des Unternehmens. „Gut ausgebildete und hoch motivierte Mitarbeiter sind die Grundlage für den Firmenerfolg. Wir werden auch in Zukunft neue Wege in der Aus- und Weiterbildung gehen“, so Luck Weiter.

Neue Herausforderungen, neue Chancen

Nicht nur der Zugang zu Bildung, auch die Forschungsfelder haben sich verändert. „Im Moment gibt es ein ganz großes Thema, das die meisten technischen Arbeiten überlagert“, erzählt Christian Herfert, Leiter F&E. Gemeint ist die Industrie 4.0 und alles, was mit ihr zusammenhängt. „Derzeit betreue ich persönlich drei Bachelor-Arbeiten. Alle stehen in Zusammenhang mit Industrie 4.0 und Digitalisierung“. Überrascht ist Herfert von dieser Entwicklung nicht: „Diese Thematik beschäftigt uns schon seit langem.“

Komplexe Prozesse werden im Detail erforscht

„Individualisierte Produkte in einer Industrie 4.0-Umgebung“, „Digitalisierung bei FSW im Sinne der Predictive Maintenance“ und „Digitalisierung der Prozessüberwachung mit den Möglichkeiten von Industrie 4.0“: So lauten die aktuell von Herfert betreuten Bachelor-Arbeiten. Martin Higl untersucht das letzte Thema. Seinen Fokus hat er auf die Prozessoptimierung für die Coater-Belüftung ausgerichtet. Der sogenannte Coater ist für Grenzebach ein relativ junges Produkt. Dabei werden Spezialbeschichtungen auf Glasscheiben aufgebracht. Die Prozesse sind komplex, die Daten müssen sorgfältig erfasst und analysiert werden. In seiner Bachelor-Arbeit wird Martin den Teilaspekt der Belüftung untersuchen. „Ich kenne Grenzebach durch das Hochschulstipendium, das ich erhalten habe“, erzählt Higl. „Bei meinem Besuch in Hamlar hat mich diese Faszination für Technik angesteckt. Hier wird an neuen Technologien gearbeitet. Da wollte ich gerne mit dabei sein“.

Grenzebach arbeitet eng mit Studenten zusammen

 „Bachelor-Arbeiten können für uns in der Industrie eine große Hilfe sein. Die Studierenden beleuchten Teilaspekte und führen Analysen durch, für die oft im beruflichen Alltag keine Zeit bleibt“, so Herfert. „Auf der anderen Seite bleibt aber immer auch die Freude an der Arbeit mit den jungen Leuten und an ihrem unvoreingenommenen und frischen Blick fürs Neue.“

Kooperation mit den Hochschulen

„Interessante Aspekte von Industrie 4.0 sind die kurzen Wege zwischen Computer und Fertigungsmaschine sowie die Möglichkeiten der dezentralen Fertigung von Teilen direkt beim Kunden“, erklärt auch Sebastian Wolf. Er gilt bei Grenzebach als einer der letzten „Ulmer“. Er studiert Maschinenbau an der Hochschule Ulm und hat einen Vertrag mit Grenzebach. Das Unternehmen hatte als erstes Unternehmen im Landkreis Donau-Ries das Duale Studium in den Fachrichtungen Maschinenbau und Elektrotechnik angeboten, als dieses System in Bayern noch nicht unterstützt wurde. Daher kommt auch die Zusammenarbeit mit der Hochschule Ulm. Inzwischen hat sich Grenzebach im Projekt Hochschule Dual der Bayerischen Staatsregierung stark engagiert und arbeitet eng mit der Hochschule Augsburg zusammen.

Neue Wege ermöglichen weiteres Wachstum

In seiner Bachelor-Arbeit untersucht Sebastian Wolf die Potentiale einer generativen Fertigung und die Möglichkeiten von Industrie 4.0 für individualisierte Produkte. „Die generative Fertigung oder auch 3D-Druck bietet ein enormes Potential im Maschinenbau“, so Wolf. Generativ gefertigte Teile bieten eine fast unendliche Formfreiheit, sie können große Gewichtseinsparungen herbeiführen und den Montageaufwand enorm verringern. Seine Bachelor-Arbeit hat zum Ziel, Bauteile in Grenzebach-Maschinen zu identifizieren, die in Zukunft durch anders konstruierte, generativ gefertigte Teile ersetzt werden können. „Durch die Digitalisierung haben wir qualifizierte Daten in Echtzeit überall auf der Welt verfügbar“, erklärt Herfert. „In Kombination mit einer generativen Fertigung können wir unsere Kunden zum Beispiel im Wartungsfall schnell und unkompliziert unterstützen.“

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