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von Iris Zeilnhofer, Online-Redaktion
Der Gesundheitspolitische Arbeitskreis (GPA) der CSU ist sich sicher: Gerade für das Gesundheitswesen eröffnet die Digitalisierung neue Möglichkeiten. Welche Chancen für die Medizin der Zukunft bestehen, war Kernthema des letzten Treffens. Ziel ist es, Patienten besser zu versorgen und Prozesse effizienter zu machen.
Ausgeprägte Healthcare-IT in Augsburg
In seiner Eröffnungsrede beschrieb der GPA-Landesvorsitzende Dr. Christian Alex, wie sich dabei auch die Rolle des Arztes immer weiter verändert. Eine schnelle Einführung der e-Card und der Ausbau der Telemedizin seien zudem Kernaufgaben. Dafür kann Augsburg auf eine innovative Startup-Szene, in der auch die Healthcare-IT eine wichtige Rolle spielt, zurückgreifen. Viele hier ansässige KMUs der IT-Branche „programmieren“ für gesundheitsrelevante Dienste, wie sie auch in Smartphone-Apps und Krankenhäusern zum Einsatz kommen.
Klinikum Augsburg soll Universitätsklinik werden
Dreh- und Angelpunkt bleibt dabei das Klinikum Augsburg. Dieses soll zu Bayerns sechstem Universitätsklinikum avancieren. Im Lehrkonzept vorgesehen sind die Schwerpunkte Umweltmedizin, Bio-Informatik und Medizin-Informatik. In etwa zehn Jahren sollen rund 100 Professoren etwa 1.500 Medizinstudenten in Augsburg ausbilden. Hinzu kommen weitere 1.000 Arbeitsplätze in Lehre und Forschung.
Augsburg als CareValley
„Einen weiteren Schub erwarten wir uns vom PSG III (Pflegestrukturgesetz III) und der Modellregionen CareValley. Hier könnte digitalcare ein sehr innovativer Ansatz sein, in Augsburg und den beiden angrenzenden Landkreisen eine Art living lab für Innovationen im Bereich Pflege und Betreuung zu etablieren. Das könnte dann die Keimzelle für CareValley sein“, erklärt Robert Brunner, Mitglied im Landesvorstand und Bezirksvorsitzender des GPA in Augsburg. Auch IT-Begeisterte im Gesundheitswesen der Region sehen in Augsburg einen idealen Entwicklungsstandort für CareValley. Als Modellregion oder Fördercluster könnte Augsburg dieses Bestreben bündeln.
Medizin 4.0 spart jährlich 12 Milliarden Euro
Die Digitalisierung birgt nicht nur für Patienten und Ärzte viele Vorteile. Auch aus finanzieller Sicht lohnt sich Medizin 4.0. Laut einer BIKTOM-Studie aus 2012 könnte sich das deutsche Gesundheitssystem 9,6 Milliarden Euro durch eine vollständige Vernetzung der Prozesse sparen. Dafür müsste beispielsweise die elektronische Gesundheitskarte (eCard) mit der elektronischen Patientenakte (ePA/eGA) flächendeckend genutzt werden. Eine weitere Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung im Auftrag des BITKOM ergab potenzielle Wachstumsimpulse von circa 2,6 Milliarden Euro pro Jahr durch die Digitalisierung. Diese würde die Grundlage für neue Dienstleistungen im Gesundheitssektor legen und so Geld sparen. Der gesamte Nutzen eines intelligenten Gesundheitsnetzes liegt so jährlich bei über 12 Milliarden Euro.
50 Minuten Arbeitsersparnis
Ein Vorbild bei der Vernetzung ist das Nachbarland Dänemark: Hier werden rund 70 Prozent der Kommunikation zwischen niedergelassenen Ärzten, Fachärzten, Krankenhausärzten, Krankenkassen und Rehabilitations-Einrichtungen elektronisch abgewickelt. In den Arztpraxen können so täglich durchschnittlich 50 Minuten an Verwaltungsarbeit eingespart werden. Zu diesem Ergebnis kam BIKTOM vor vier Jahren.