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Konjunkturumfrage

Düstere Aussichten laut vbm: „Schwäbische M+E-Industrie in schwieriger Lage“

Gernot Egretzberger ist der CEO von J.N. Eberle. Foto: Eberle
Gernot Egretzberger ist der CEO von J.N. Eberle. Foto: Eberle

Gernot Egretzberger, Vorstandsvorsitzender der bayme vbm Region Augsburg, zeigt sich besorgt. 60 Prozent der Unternehmen sehen schlechtere Standortbedingungen. Doch ist der Wirtschaftsraum Schwaben noch attraktiv?

Bereits im Vorfeld war nicht mit positiven Ergebnissen für das zweite Halbjahr 2023 zu rechnen. Die Winterumfrage der Mitglieder der Arbeitgeberverbände der bayerischen Metall- und Elektroindustrie zur konjunkturellen Lage hat jedoch die trüben Aussichten für die kommenden Monate 2024 bestätigt: Die Lage der schwäbischen M+E-Industrie hat sich verschlechtert. Die allgemeinen Erwartungen sind negativ und durch die dünne Auftragslage werden die Geschäftserwartungen der Unternehmen per Saldo im Minus verharren.

„Die schwelende Haushaltskrise, hohe Kosten, insbesondere bei Energie und Arbeit sowie die überbordende Bürokratie verunsichern die Unternehmen. Die Folge: Die Schere zu Gunsten der Auslandsstandorte öffnet sich weiter, vor allem Inlandsinvestitionen gehen zunehmend verloren. Wir brauchen dringend eine verlässliche Standortpolitik, um eine De-Industrialisierung zu verhindern“, fasst Gernot Egretzberger, Vorsitzender des Vorstands der bayme vbm Region Augsburg und Geschäftsführer der Firma Eberle, die veröffentlichten Ergebnisse zusammen.

Aktuelle Geschäftslage erneut eingetrübt

Das Gemüt der Mitgliedsunternehmen ist eindeutig: Nur rund ein Drittel der Befragten empfindet die aktuellen Geschäftsbedingungen im Inland als gut (33,1 Prozent). Die Investitionspläne der schwäbischen M+E-Unternehmen verharren im Inland auf niedrigem Niveau. 24 Prozent wollen ihre Investitionen im Inland erhöhen, nahezu ebenso viele müssen die Ausgaben zurückfahren „Sollten sich die Rahmenbedingungen nicht zügig verbessern und die Politik für Planungssicherheit und Stabilität sorgen, befürchten wir eine zunehmende De-Industrialisierung“, sorgt sich Egretzberger.

Die Absicht, die Investitionspläne ins Ausland zu verlagern, belegen vor allem diese Zahlen: Jedes zehnte Unternehmen hat bereits die Wertschöpfung ins Ausland verlagert. Knapp 50 Prozent planen dies. „Wir verlieren zunehmend Investitionen und Wertschöpfung an das Ausland. Bei 69,7 Prozent der Unternehmen hat das negative Auswirkungen auf die inländischen Investitionstätigkeiten“, sagt Egretzberger.

Ist der Wirtschaftsraum Augsburg noch attraktiv?

Knapp 60 Prozent der schwäbischen M+E Unternehmen nehmen eine Verschlechterung der Standortbedingungen wahr. Vor allem die Energiekosten, die Arbeitskosten und die hohe und weiter steigende Bürokratie seien hier verantwortlich.

Um den deutschen Markt und letztlich auch den hiesigen Wirtschaftsraum Schwaben weiterhin attraktiv für die inländische Investitionstätigkeit zu gestalten, sind sich 70 Prozent der befragten Unternehmen vor allem über drei Handlungsschritte einig: Eine verlässliche Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen muss her. Es braucht mutige Schritte bei der Entbürokratisierung und Deregulierung, um ein deutlich positives Signal an die Wirtschaft zu senden. Zudem müssen die Lohnzusatzkosten, also vor allem über die Beitragssätze zur Sozialversicherung, wieder zum gemeinsamen Ziel von unter 40 Prozent zurückkehren.

Verantwortung für eigene Fachkräfte

Aktuell sind gut 136.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den schwäbischen M+E-Betrieben beschäftigt. Zumindest bei den Beschäftigungsplänen und der -prognose geht der vbm davon aus, dass die Zahl der Beschäftigten in der Industrie im Verlauf des Jahres 2024 mehr oder weniger stagniert.

Gernot Egretzberger sieht besonders hier eine große Verantwortung für die eigenen Fachkräfte und die Facharbeitergeneration der Zukunft: „Wir müssen in der Lage sein, die jungen Fachkräfte von Morgen für diesen Beruf begeistern und befähigen zu können“, sagt er und fügt in seiner Funktion als Geschäftsführer der J. N. Eberle & Cie. GmbH Kaltwalzwerk u. Sägenfabrik nach: „Wir bei Eberle machen wir bereits viel, um unseren Auszubildenden einen attraktiven Arbeitsplatz zu bieten. Sie sind es nämlich, die durch ihren Beruf auch die vielen zukunftsrelevanten Themen unserer Gesellschaft mitgestalten.“

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