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„Anton Schlecker geht und wir bleiben“, brachte es Ursel Bieber, Betriebsratsvorsitzende von Schlecker in Würzburg, auf den Punkt. „Die Schlecker-Frauen haben erfolgreich für gute Arbeitsbedingungen und eine ordentliche Bezahlung gekämpft. Jetzt sollen sie die Zeche für jahrelanges Missmanagement zahlen. Die Schlecker-Frauen haben die Solidarität der Gewerkschaften und die Solidarität der Gesellschaft verdient“, sagte Stefanie Nutzenberger, ver.di-Bundesvorstandsmitglied für den Handel.
Viele Schlecker- Frauen fühlen sich von der Politik im Stich gelassen
Gleichzeitig adressierten die Schlecker-Frauen ihre Erwartungen und Forderungen an die Politik. „Für Banken, Autos, vieles mehr sind die Töpfe niemals leer! Und für uns?!“ fragte Katja Berensmeier, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende des Bezirks Potsdam, bei der gestrigen Kundgebung in der brandenburgischen Landeshauptstadt. Vasiliki Singh, Betriebsratsvorsitzende des Bezirks Stuttgart, forderte: „Schluss mit dem Nervenkrieg! Wir haben Klarheit verdient, wie es mit uns weitergeht.“
DGB unterstützt den Kampf der Schlecker-Frauen
Der Kampf der „Schlecker-Frauen“ für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze und ihrer Perspektiven wird auch von den Gewerkschaften des DGB unterstützt. Der DGB-Bundesausschuss forderte in seiner Resolution die Politik im Bund, in den Ländern und Kommunen auf, alles zu tun, um möglichst viele Arbeitsplätze bei Schlecker zu erhalten. Außerdem soll jenem Beschäftigten von Schlecker, der seinen Arbeitsplatz verliert, durch Gründung einer Transfergesellschaft ein Sturz in die Arbeitslosigkeit erspart bleiben. Darüber hinaus forderte der DGB-Bundesausschuss seine Mitglieder auf, die Schlecker-Frauen bei ihrem Kampf zu unterstützen.
Es stehen noch harte Verhandlungen bei Schlecker bevor
„Unser oberstes Verhandlungsziel ist es, möglichst viele der Existenzen der Schlecker-Frauen im Unternehmen zu sichern. Außerdem wollen wir gute Transferlösungen für die von Arbeitslosigkeit bedrohten Kolleginnen und Kollegen zu vereinbaren. Es zeigt sich, dass uns noch harte Verhandlungen bevorstehen, denn wir kämpfen nach wie vor um jeden Arbeitsplatz“, betonte Bernhard Franke, Verhandlungsführer und Landesfachbereichsleiter für den Handel in Baden-Württemberg.
Franke sieht dringenden Verhandlungs- und Handlungsbedarf
Auch bei der vom Insolvenzverwalter genannten Anzahl der zu schließenden Filialen sieht Verhandlungsführer Franke dringenden Verhandlungs- und Handlungsbedarf. Es gebe die klare Verabredung, dass den Betriebsrätinnen zeitnah Listen ausgehändigt würden. Aus diesen gingen die im jeweiligen Betreuungsgebiet zu beabsichtigten Schließfilialen hervor. Dann seien die Betriebsrätinnen gefordert, die am Reißbrett entworfenen Schließlisten von Schlecker kritisch zu prüfen. Anfang nächster Woche werden die Betriebsrätinnen gemeinsam mit ver.di die Ergebnisse ihrer Prüfung mit Vertretern des Insolvenzverwalters besprechen. „Hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen“, unterstrich Franke.
„Rettung der Arbeitsplätze darf nicht am Faktor Zeit scheitern“
An den ersten beiden Verhandlungstagen habe sich bestätigt, dass die zur Verfügung stehende Zeit bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens zu knapp sei. „Es ist dringend erforderlich eine Verlängerung des Insolvenzgeldes zu prüfen“, forderte Franke nachdrücklich. „Die Rettung tausender Arbeitsplätze darf nicht am Faktor Zeit scheitern“, so der Gewerkschafter mit Blick auf den Gesetzgeber, der hier in der Verantwortung stehe.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.verdi.de oder unter www.schlecker.com