Holen Sie sich B4BSCHWABEN.de auf Ihr Smartphone.
Klicken Sie auf das Symbol zum „Teilen” in der Toolbar von Safari.
Finden Sie die Option „Zum Home-Bildschirm”.
Mit einem Klick auf „Hinzufügen” ist die Installation abgeschlossen!
Schon ist die Website als App auf Ihrem iOS-Gerät installiert.
„Die Menschen wünschen sich das Leben von übermorgen zu den Preisen von vorgestern“ – mit diesem Zitat von Tenessee Williams startete Dr. med. Tim Husemann, Leiter Health Care Management & Contracting bei der MSD SHARP & DOHME GmbH, seinen Vortrag. Husemann referierte zum Thema Arzneimittel-Markt-Neuordnungs-Gesetz (AMNOG). Auch sonst war das AMNOG eines der beherrschenden Themen des diesjährigen MARVECS-Forums, zu dem mehr als 50 Fachleute aus der Pharma-Branche nach Ulm gekommen waren. Im Zentrum der Kritik stand vor allem das Thema „Nutzen-Bewertung“.
Herausforderung für die Pharma-Industrie
Vor der Herausforderung, den Nutzen und damit auch den Preis von Arzneimitteln detailliert begründen zu müssen, stünden jedoch nicht nur die deutschen Pharmaunternehmen. „International agierende Hersteller stoßen heute auch in anderen Ländern auf vergleichbare Gesetze. Deswegen bin ich kein Freund des Jammerns. Es ist vielmehr die Aufgabe der Industrie, sich auf diese Entwicklungen einzustellen“, so Andreas Krebs, unter anderem Aufsichtsrats-Vorsitzender bei der Merz KGaA, auf dem Forum. Dazu sei es aber auch nötig, eine bessere Interessens-Vertretung aufzubauen und mit einer gemeinsamen Stimme zu sprechen.
Pharma-Unternehmen müssen sich umstellen
„An und für sich finden wir eine Nutzen-Bewertung richtig gut“, betonte Dr. Tim Husemann in seinem Referat. Er könne die mit dem AMNOG eingeleiteten Maßnahmen durchaus nachvollziehen. Bezweifelt wurde im Rahmen der Diskussionen auf dem Forum jedoch, dass eine seriöse Nutzen-Bewertung im Rahmen des jetzt vorgeschriebenen Vorgehens überhaupt möglich ist. Auch gehe es nicht ausschließlich darum, Kosten zu sparen. Für die Pharma-Unternehmen bedeute das AMNOG in jedem Falle eine sehr große Umstellung.
Produktivität sinkt weltweit
Die immer höher werdenden Hürden bei der Arzneimittel-Zulassung wirken sich zunehmend auf die Produktivität bei Forschung und Entwicklung (F&E) in der Pharma-Industrie aus. Sie sinkt nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Und dies, obwohl es für viele Krankheiten noch keine adäquaten Therapien gäbe. Das stellte auch Andreas Krebs in seinem Vortrag fest. „In den USA wurden 2010 weniger Medikamente zugelassen als vor 50 Jahren, weil die Kosten sehr viel stärker angestiegen sind, als die Erlöse. Dabei gibt es einen riesigen Bedarf“, fasst er die Entwicklung zusammen. Die Strukturen werden sich in der Pharmaindustrie ändern, wie Krebs es erwartet.
Bedeutung externer Dienstleister nimmt zu
Die Bedeutung externer Dienstleister wie MARVECS wird durch diese Entwicklungen in den kommenden Jahren eher zu als abnehmen. Darin waren sich die Referenten einig. „Der Außendienst spielt auch künftig eine bedeutende Rolle. Aber Kompetenzen weit über das reine Produktwissen hinaus, speziell über die gesundheitspolitischen Rahmen-Bedingungen der Kunden, sind zunehmend gefordert. Da kann ein entsprechend qualifizierter externer Dienstleister das Stammpersonal wunderbar ergänzen“, so Tim Husemann.
Immer neue Innovationen
Gefordert seien externe Dienstleister aber auch beim Aufbau neuer Angebote. Den Zwang zur Innovation stellte auch die MARVECS-Geschäftsführerin Katrin Wenzler in ihrem Einführungs-Vortrag fest. Denn allein mit klassischen Außendienst-Lösungen allein könne ein Dienstleister wie MARVECS nicht mehr punkten. „Der Trend geht hier eindeutig auch in Richtung von Mehrwert-Angeboten, mit denen Pharma-Unternehmen mehr Qualität in ihre Services bringen können“, so Wenzler.