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Im Zuge des demografischen Wandels dringen auch die Tätigkeitsfelder der Gesundheitshandwerker verstärkt in den politischen Diskurs. Joachim Krimmer, Präsident der Handwerkskammer Ulm, Petra Krebs und Martin Grath erhielten so im Zuge des „Gesundheitshandwerkertags“ Einblicke in zwei unterschiedliche Betriebe. „Die über 600 Gesundheitshandwerkerbetriebe im Kammergebiet sind ein wesentlicher Baustein für die benötigte Gesundheitsversorgung und ein bedeutender Teil des Gesundheitssystems alleine.“, so Krimmer. Auch für Petra Krebs ist klar: „Die Gesundheit ist unser wichtigstes Gut und diese Handwerker tragen dazu bei. Hier muss das Wertempfinden noch wachsen.“
Fußorthopäde Scheerer
Fußorthopäde Gunther Scheerer, stellvertretender Landesinnungsmeister und Sachverständiger der Handwerkskammer Ulm, führt den Familienbetrieb in Leutkirch in dritter Generation. Er fertigt Schuhe und Schuheinlagen für Menschen mit Deformitäten, Lähmungen, Nervenschäden oder auch für Diabetiker, die physisch beeinträchtigt sind. Insgesamt ist dabei auch der Anspruch an die Optik gestiegen. „Es macht mich stolz, wenn ich sehe, dass meine handwerkliche Arbeit Menschen hilft, wieder aktiv am Leben teilzuhaben“, so Scheerer.
„Gesundheitshandwerker müssen unabhängig von den Krankenkassen arbeiten können“
Scheerer sei stark von den Krankenkassen abhängig und habe keine konkrete Schnittstelle zu dieser. „Unsere Gesundheitshandwerker müssen unabhängig und neutral von den Krankenkassen arbeiten können“, betont Krimmer. „Ein kontinuierlicher Austausch und Interessenabgleich zum Wohle der Patienten und Kunden ist unerlässlich“, erklärt der Präsident der HWK Ulm.
Zahl an jungen Menschen mit Hörproblemen steigt
So auch im Handwerk des Hörakustikers. Maria Gairing, Dominic Zengerle und Christoph Riederer beschäftigen in ihrem Unternehmen über 50 Mitarbeiter auf sieben Standorte verteilt. Diese sind zuständig für die Überprüfung, Reinigung und Neueinstellung verschiedener Hörsysteme. Dass immer häufiger auch junge Menschen von Hörproblemen betroffen sind, führen die Betriebsinhaber auf mehr Stress und Lautstärke im Alltag zurück. Nach ihrer Erfahrung warten hörgeschädigte Menschen im Schnitt rund sieben Jahre, bis sie sich Hilfe holen. „Schlecht zu hören ist auffälliger als ein Hörsystem. Nur mit dem individuellen perfekten Hörerfolg wird das System auf Dauer getragen“, sagt Riederer.
Digitalisierung erreicht Handwerk
„An diesem Beruf kann man wunderbar sehen, wie sich das Handwerk digitalisiert. Diese Hörsysteme bieten hochentwickelte Technik auf minimalem Raum“, staunt MdL Petra Krebs. MdL Martin Grath sieht in dem Handwerk die Zukunft. Und dies bestätigen die Betriebsinhaber: „Bei dem Simultanübersetzer ist noch lange nicht Schluss. Wir gehen in der Zukunft von einer aktiven Verbindung zur digitalen Welt aus, wie zum Beispiel einer Koppelung des Hörsystems mit Auto oder Telefon. So könnten nicht nur schwerhörige Menschen erweiterten Zugang zu Informationen, Fremdsprachen und vielem mehr erhalten. Unser Handwerk entwickelt sich stetig weiter und bietet unendliche Weiterbildungsmöglichkeiten.“