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HWK Ulm: Berufliche Bildung weiterhin vernachlässigt
Handwerkskammer Ulm

HWK Ulm: Berufliche Bildung weiterhin vernachlässigt

Hauptgeschäftsführer der HWK Ulm, Dr. Tobias Mehlich. Foto: HWK Ulm
Hauptgeschäftsführer der HWK Ulm, Dr. Tobias Mehlich. Foto: HWK Ulm

Nach der Auswertung von Zahlen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg zieht die Handwerkskammer (HWK) Ulm ein Fazit. Die Berufliche Bildung bleibt nach wie vor vernachlässigt. Das soll sich nun ändern.

von Marina Huber, Online-Redaktion

Die Berufliche Bildung wird benachteiligt. Zu diesem Schluss kommt die HWK Ulm nach der Auswertung von Zahlen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg. Die Förderung für Studenten sei doppelt so hoch wie für Berufsschüler.

Studenten werden besser gefördert

Laut den Zahlen des Statistischen Landesamtes Baden-Württembergs sind die Landesmittel im Haushalt ungleich verteilt. Für einen Studenten sind die Aufwendungen beinahe doppelt so hoch wie für einen Berufsschüler, so die HWK Ulm. Während ein angehender Akademiker im Schnitt eine Zuwendung von ungefähr 8.400 Euro aus den Hochschultöpfen erhält, sind es für einen Absolventen der Beruflichen Bildung nur umgerechnet 4.900 Euro. Die Zahlen stammen aus dem Haushaltsjahr 2013. Im Bildungsbereich wird hier der Gesamtaufwand für öffentliche Hochschulen und Berufsakademien mit 2,8 Millionen Euro für 333.217 Studierende ausgewiesen. Im Gegensatz dazu liegen die Aufwendungen für die Berufliche Bildung mit 258.772 Schüler bei 1,3 Millionen Euro.

Berufliche Bildung muss aufgewertet werden

Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der HWK Ulm, erklärt: „Die vergangenen zehn Jahre haben finanziell den Hochschulen und ihrer Entwicklung gehört“. Zwar spricht man der Beruflichen Bildung von vielen Seiten her großen Stellenwert zu, aus finanzieller Sicht gesehen hat sich jedoch nichts geändert. Mehlich weiß: „Wer im angehenden Wahlkampf die Aufmerksamkeit des Handwerks gewinnen möchte, sollte sich diesem großen Unterschied widmen. Es widerspricht dem Prinzip der Gleichwertigkeit der Berufssysteme“. Beispielsweise auch der Meistertitel wird laut der HWK Ulm zu wenig wertgeschätzt.

Zuschüsse ungleich aufgeteilt

Insbesondere bei den Zuschüssen zu Fahrt- und Internatskosten für Jugendliche sieht das Handwerk Korrekturbedarf. Anfallende Übernachtungen sind weiter privat vom Auszubildenden oder den Betrieben zu decken. Der Höchstsatz des Landes Baden-Württemberg wurde seit Mitte der 1980er Jahre nicht mehr verändert. Er liegt bei aktuell sechs Euro pro Übernachtung. Zum Vergleich: Im Nachbarland Bayern sind es 30 Euro mehr. Bereits 2014 wurde vom Landesverwaltungsgericht in Stuttgart eine Erhöhung angemahnt. Doch bisher wurde nichts geändert. Mehlich erklärt: „Die Beschlüsse zur Beseitigung von Studiengebühren wurden im Vergleich dazu von anderen Ländern übernommen und Ruck-Zuck umgesetzt. Gleiches wünschen wir uns jetzt bei der Gleichwertigkeit der Bildungssysteme“.

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