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von Marina Huber, Online-Redaktion
Die Handwerkskammer Ulm hat eine Sonderumfrage bei rund 300 Betrieben im Kammerbezirk zum Thema Betriebsübergabe durchgeführt. Darin wurden durch die Unternehmen konkrete Handlungsfelder formuliert, die von der Handwerkskammer Ulm nun angegangen werden sollen.
2.200 Betriebe bis 2019 zu übergeben
Zwischen Jagst und Bodensee sind bis 2019 gut 2.200 Handwerksbetriebe zu übergeben. Die Übergaben resultieren in den meisten Fällen aus altersbedingten Gründen. Die Problematik bei gescheiterten Übergaben liegt auf der Hand: Dort, wo Handwerksbetriebe schließen müssen, drohen auf lange Sicht gesehen Versorgungsnachteile und steigende Preise. In der Sonderumfrage unter den 300 befragten Unternehmen wurden nun konkrete Handlungsfelder ermittelt. Diese will die HWK Ulm nun angehen. Als Kernthema befanden rund 55 Prozent der Befragten die Nachfolgersuche. Rund 44 Prozent sahen in der Bewertung des eigenen Betriebs eine Herausforderung. Und lediglich 22 Prozent gehen davon aus, dass im Vorfeld einer Übergabe ihre betriebswirtschaftliche Situation verbessert werden muss. Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm, sieht in diesen Zahlen einen deutlichen Fingerzeig: „Denken Sie sich einmal jeden neunten Handwerker aus ihrem Umfeld weg!“
HWK Ulm: Betriebsübergabe so wichtig wie Existenzgründung
Laut Mehlich ist die Betriebsübergabe von gleich hoher Bedeutung wie die Existenzgründung. Die HWK Ulm will sich nun darum bemühen, Betriebsübergaben in möglichst geregelte Bahnen zu führen. Eine unkoordinierte Übergabe könne an vielen Punkten scheitern, so beispielsweise an steuerlichen, rechtlichen oder auch familienpsychologischen Gründen.
Fachkräftesicherung von zentraler Bedeutung für das Handwerk
Um der Schließung von Handwerksbetrieben entgegen zu wirken, spielt auch das Thema Fachkräftesicherung eine große Rolle. Denn wo keine geeigneten Nachfolger zur Unternehmensführung zur Verfügung stehen, ist die Zukunft des Unternehmens ungewiss. So müssen Handwerksbetriebe schließen. Das führt zu Versorgungsengpässen und steigenden Endpreisen. Die HWK Ulm ist bemüht, hier entgegen zu wirken. Derzeit werden beispielsweise Praktikumsplätze für Flüchtlinge gesucht. In Bayerisch-Schwaben wurde das Potential der jungen Menschen erkannt. Sie bringen Fähigkeiten mit, die auf dem hiesigen Arbeitsmarkt gefragt ist. Auch die Handwerkskammer Ulm hat sich dieser Initiative angeschlossen.